Warum Gilead Sciences 2016 unglaubliche 29,2 % verloren hat
Nach den enttäuschenden Umsätzen der Hepatitis-C-Medikamente und nicht besonders ermutigenden Fehlschlägen der Pipeline-Kandidatin hat die Aktie von Gilead Sciences (WKN:885823) 2016 29,2 % an Wert verloren laut S&P Global Market Intelligence.
Kann das Unternehmen 2017 wieder in die Spur finden?
Die Hepatitis-C-Medikamente des Unternehmens haben die Behandlung durch verbesserte Heilungsraten, Verminderung von Nebeneffekten und kürzere Behandlungsdauer stark verändert. Daher haben die Hepatitis-C-Medikamente von Gilead Sciences Milliarden von Dollar seit ihrer Markteinführung verdient. Die Umsätze dieser Medikamente verlangsamen sich aber, da es inzwischen neue Konkurrenzprodukte auf dem Markt gibt, was zu Preissenkungen geführt hat. In den ersten neun Monaten des Jahres fielen die Umsätze im Bereich Hepatitis C von 14,2 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf 11,6 Milliarden US-Dollar.
Zusätzlich dazu musste das Unternehmen auch einige Rückschläge im Bereich Forschung und Entwicklung hinnehmen, was ein weiteres Umsatzwachstum etwas unwahrscheinlicher macht. 2016 war das Management auch dazu gezwungen die Expansion des Krebsmedikamente Zydelig zu stoppen. Selbes gilt für die Entwicklung von simtuzumab für alle Anwendungsbereiche und GS-5745 für die Behandlung von ulcerativer Colitis und Morbus Crohn, eleclazine für die Behandlung von ventrikulärer Tachycardie und ventrikulärer Fibrillation wie auch momelotinib für die Behandlung von Myelofibrose.
Wie geht es weiter?
Gilead ist und bleibt Marktführer im Bereich Hepatitis C und der Hepatitis-C-Medikamente der nächsten Generation, darunter epclusa. Diese könnten die Umsätze dieses Jahr etwas erhöhen. Das Unternehmen genießt auch wachsende Nachfrage für die HIV-Medikamente, was durch die Markteinführung der Kombinationstherapie mit TAF, einer sichererer Formel für das HIV-Medikament Viread begünstigt wurde.
Aufgrund eines Mangels an neuen Medikamenten aus dem Bereich Forschung und Entwicklung wird das aber vielleicht nicht reichen, um die Aktie wieder auf Kurs zu bringen. Das Unternehmen ist immer noch sehr interessant und hat interessante Medikamente in der Entwicklung wie filgotinib für Autoimmunerkrankungen. Darüber hinaus geht das Gerücht, Gilead wäre willens sich Innovation mit seinen 31 Milliarden US-Dollar in der Bilanz zu kaufen. Wenn das Unternehmen einige positive Nachrichten aus der Pipeline vermelden kann oder sich neues Wachstum kaufen kann, dann werden sich die Aktien 2017 deutlich besser entwickeln, da der Ausverkauf im letzten Jahr dieses Biopharma-Unternehmen zu einem der günstigsten seiner Zunft gemacht hat mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 7.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Gilead Sciences.
Dieser Artikel wurde von Todd Campbell auf Englisch verfasst und wurde am 05.01.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.