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Milliardenfusion in der Brillenbranche – was bedeutet das für Fielmann?

Eine Brille von Fielmann liegt am Straßenrand.
Foto: Julia Roegner

In der letzten Woche wurde die Brillenbranche gehörig durcheinander gewirbelt: Die Essilor S.A. (WKN: 863195) aus Frankreich und die italienische Luxottica Group S.p.A. (WKN: 592587) gaben ihren Zusammenschluss zu einem gemeinsamen Unternehmen mit dem Namen Essilor-Luxottica bekannt. Dadurch entsteht ein Konzern mit einem Marktwert von rund 50 Milliarden Euro. Dennoch denke ich, dass sich die Auswirkungen auf den deutschen Marktführer, die Fielmann AG (WKN: 577220), in Grenzen halten werden.

Aber werfen wir zunächst einen Blick auf die Beteiligten.

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Essilor aus Frankreich

Die Essilor-Aktie ist unter Value-Anlegern ebenso geschätzt wie das Papier von Fielmann. Das ist kein Wunder, sind sich doch beide Unternehmen recht ähnlich. Essilor ist einer der größten Produzenten von Brillengläsern weltweit und erzielte damit 2015 87 % seines Umsatzes von 6,7 Milliarden Euro. Fast die Hälfte davon entfiel auf Nordamerika.

Fielmann ist zwar anders aufgestellt, aber die Pluspunkte der augenoptischen Branche treffen auf beide zu: die demographische Entwicklung mit immer mehr älteren und fehlsichtigen Menschen sowie schlechtere Augen auch bei jungen Leuten durch den zunehmenden Einsatz von Bildschirmen und Smartphones. Vor allem die Gläserproduktion, die Fielmann auch betreibt, bietet hohe Gewinnmargen.

Und wie Fielmann ist auch Essilor ein zuverlässiger Lieferant guter Zahlen: stetig steigende Umsätze und Gewinne, ein ebenso stetig steigender Börsenkurs sowie 2015 die 23. Dividendenanhebung in Folge auf 1,11 Euro. Das ist der Stoff, aus dem die Träume eines Foolishen Investors sind.

Luxottica Group aus Italien

Luxottica stellt Brillengestelle her und ist selbst auch ein großer Händler. Die bekannteste Marke der Mailänder ist Ray-Ban, andere Label sind Oakley, Vogue Eyewear, Persol, Oliver Peoples und Alain Mikli. Die Italiener produzieren aber auch als Lizenznehmer etwa von Giorgio Armani, Burberry, Michael Kors oder Ralph Lauren.

Luxottica vertreibt seine Produkte in über 150 Ländern als Großhändler und in etwa 7.400 Verkaufsstellen. Auf diese Weise wurde ein Umsatz von 8,8 Milliarden Euro erzielt, davon etwa ein Drittel aus der Produktion und zwei Drittel aus dem Einzelhandel. Und auch bei Luxottica zeigen alle Zahlen vom Gewinn bis zur Dividende kontinuierlich nach oben.

Der besondere Clou dieser Fusion

Eine Sache macht diese Fusion besonders sinnvoll: Beide Unternehmen ergänzen sich perfekt. Luxottica produziert die Gestelle und hat das Verkaufsnetz, Essilor stellt die Brillengläser her. Es gibt also wenige Überschneidungen. Zwar hatten beide Unternehmen zuletzt begonnen, in das Revier des jeweils anderen vorzudringen. So hatte Luxottica angefangen, Gläser herzustellen. Essilor wiederum hatte einige Online-Brillenhändler wie MyOptique Group übernommen.

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Aber diese Situation sollte sich mit der Fusion nun erledigt haben. Nach deren Abschluss sollen Luxottica-Gründer Del Vecchio und Essilor-Chef Hubert Sagnieres das neue Unternehmen gleichberechtigt leiten. Del Vecchio wird zudem mit etwa einem Drittel aller Aktien größter Einzelaktionär sein.

Welchen Einfluss hat das auf Fielmann?

Luxottica war schon vor der Fusion der weltgrößte Produzent von Brillen. Ein solcher Zusammenschluss kann Fielmann nicht völlig kalt lassen. Andererseits haben aber auch die Hamburger Pfunde, mit denen sie wuchern können.

So ist Fielmann der Marktführer in Deutschland, bei 90 % aller Bundesbürger bekannt und verkauft hier jede zweite Brille. Zusammen mit der zur niederländischen GrandVision-Gruppe gehörenden Apollo-Optik dominiert Fielmann den Markt und andere Ketten spielen kaum eine Rolle.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2016 hat Fielmann knapp 80 % seines Umsatzes in Deutschland erzielt. Zwar möchte Fielmann international weiter wachsen und tut dies auch, aber diese dominierende Stellung hierzulande macht die Expansion nach Deutschland selbst für einen internationalen Großkonzern, der etwa zehnmal soviel Börsenwert hat, schwierig. Zumal ich nicht das Gefühl habe, dass man in Deutschland dringend auf neue Optikerketten wartet.

Weiter oben habe ich ja einige Marken aufgezählt, die Luxottica vertreibt. Dabei ist der Name auch ein wenig Programm, das bedeutet, dass der neue Konzern schon im gehobenen Preissegment unterwegs ist. Natürlich gibt es auch bei Fielmann teure Brillen, aber der Schwerpunkt liegt dann doch eher bei Modellen für preisbewusste Kunden. Von daher stehen Essilor-Luxottica und Fielmann nicht im direkten Wettbewerb miteinander.

Die Fusion muss erst noch verdaut werden

Darüber hinaus könnte es auch sein, dass sich das neue Unternehmen zunächst einmal mit sich selbst beschäftigen muss. Wir alle wissen, dass Fusionen – noch dazu über Landesgrenzen hinweg – keine Selbstläufer sind. Verschiedene Unternehmenskulturen, eitle Vorstände und Aktionäre, zu hohe Erwartungen an Einsparungen und vieles mehr können den Zusammenschluss schwieriger und langwieriger werden lassen, als alle erwarten. Das kann bis zu einem Platzen der Fusion gehen.

Fielmann sollte natürlich immer wachsam sein. Einen Grund, der Günter Fielmann und seinen Mitaktionären den Schlaf rauben würde, kann ich derzeit allerdings auch nicht erkennen.

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Peter Roegner besitzt Aktien der Fielmann AG. The Motley Fool besitzt Aktien von Michael Kors Holdings.



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