3 defensive Aktien für deine Rente: LTC Properties, SoftBank, General Electric
Egal ob bei Rentnern oder bei risikoscheuen Dividendensammlern: Defensive Aktien sind bei vielen Investoren durchaus beliebt.
Um zu gewährleisten, dass nicht alle defensiv agierenden Investoren lediglich in Nestlé, Procter & Gamble und Coca-Cola investieren, haben wir drei unserer Foolishen Analysten befragt, welche Unternehmen noch in Frage kämen.
Herausgekommen ist wie üblich eine spannende Auswahl, schau selbst!
Dividendengarant im absoluten Zukunftsmarkt!
Vincent Uhr: Sicherheit und gleichzeitig Einkommen – das ist für mich das, was defensive Stabilität ausmachen sollte. Und mit LTC Properties (WKN: 884625) könntest du genau diesen Mix erhalten, noch dazu übrigens in einem absoluten Zukunftsmarkt.
Das Unternehmen ist nämlich in den Vereinigten Staaten bekannt für seine Senioren- und Gesundheitseinrichtungen. Ersteres angesichts des demografischen Wandels innerhalb unserer industrialisierten, westlichen Gesellschaften mit Sicherheit noch viele Jahre up to date.
Als sogenannter REIT ist das Unternehmen außerdem dazu verpflichtet, einen hohen Anteil seines Gewinns an die Anteilseigner auszuschütten. Momentan gibt es stabile, langfristig über viele Jahre konstant gewachsene 0,19 US-Dollar monatlich (!), was beim derzeitigen Kurs (51,21 US-Dollar, 29.07.2017) einer Rendite von knapp 4,5 % entspricht.
Insgesamt zeichnet sich LTC Properties daher meiner Meinung nach als stabiler Dividendenzahler in einem absolut zukunftssicheren Markt aus und verdient es daher, zumindest auf deinem Radar zu sein.
Das klingt verrückter als es ist
Marlon Bonazzi: Mein Vorschlag für eine Aktie mit defensiver Klasse ist ein japanisches Technologieunternehmen. Ich weiß, was du dir denkst, eine Tech-Aktie aus Fernost für den Ruhestand, habe ich denn komplett den Verstand verloren? Ich hoffe nicht und ich denke einfache Mathematik ist auf meiner Seite.
Das japanische Telekommunikationsunternehmen SoftBank (WKN:891624) wird noch immer von seinem visionären Gründer Masayoshi Son geführt. Auch für sich ist das Unternehmen schon sehr profitabel und hat eine hervorragende Marktposition. Ich würde es aber aus einem anderen Grund für ein Rentenportfolio empfehlen.
Bei SoftBank ist nämlich leicht nachvollziehbar, dass zu heutigen Kursen ein langfristiger Wertverlust, das schlimmste was einem Rentenportfolio passieren kann, sehr unwahrscheinlich ist. Das liegt daran, dass SoftBank ein umfangreiches Portfolio an weiteren Unternehmen und Unternehmensanteilen besitzt. Hier ist die Mathematik voll auf deiner Seite. Laut Bloomberg hat SoftBanks Marktkapitalisierung am 02. August 9.812 Mrd. Yen betragen, allerdings war allein SoftBanks Anteil an dem chinesischen Internetriesen Alibaba am Tag davor mit 12.746 Mrd. Yen bewertet.
Selbst wenn man SoftBanks Schulden berücksichtigt, bedeutet der aktuelle Kurs eine umfangreiche Sicherheitsmarge. Dazu kommt, das SoftBank durch sein gesundes Kernunternehmen und seine dynamischen Beteiligungen durchaus noch viel Wachstumspotential hat, was die derzeit noch überschaubare Dividende über Jahrzehnte beflügeln könnte.
Mischkonzern mit Wachstumspotential
Thomas Brantl: Auch wenn General Electric (WKN:851144) als Technologiekonzern eher kein klassisches, defensives Investment ist, glaube ich doch, dass GE Attribute mitbringt, die gerade für Rentner und andere vorsichtig agierende Investoren interessant sein können.
Zum einen wäre da die Dividende, die der US-Konzern seit mehr als 100 Jahren ununterbrochen Quartal für Quartal ausschüttet. Kürzungen kamen dabei äußerst selten vor. Nur im Zuge der Finanzkrise musste sie im Jahr 2009 gesenkt werden. Seitdem wurde sie allerdings bereits wieder siebenmal in Folge erhöht. Beeindruckend, nicht wahr?
Ein weiterer Aspekt, der defensiv orientierten Anlegern gefallen könnte, ist die breite Aufstellung von General Electric. So ist man beispielsweise der weltweit größte Hersteller von Flugzeugtriebwerken. Im Bereich regenerative Energien ist man nach Vestas und Siemens die Nummer drei der Welt was Windkraftanlagen betrifft. Und auch im Kraftwerksbau ist man aktiv. Von Kohlekraftwerken über Gaskraftwerke bis hin zum Atomreaktor, GE mischt kräftig mit!
Auch wenn einzelne Bereiche immer mal wieder schwache Phase durchmachen (in den letzen Jahren war das beispielsweise das Ölsegment), kann man sich fast sicher sein: Ein anderer Bereich wird’s ausgleichen! Diese Eigenschaft sollte dabei helfen, die Dividende auch zukünftig zu sichern und gleichzeitig den Aktienkurs vor allzu tiefen Stürzen zu bewahren.
Neben der beeindruckenden Dividendenhistorie und der breiten Aufstellung bietet GE seinen Aktionären sogar noch einen Bonus: Segmente wie Regenerative Energien, Flugzeugantriebe oder die Digitalisierung bieten eine Menge Wachstumspotenzial! Und gegen Wachstum sollten auch defensive Anleger nichts haben, oder?
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt Aktien von LTC Properties. Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. Thomas Brantl besitzt Aktien von Nestlé, General Electric und Procter & Gamble. The Motley Fool besitzt Aktien von General Electric und Nestlé.