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Die besten Smart Grid-Aktien: Landis+Gyr, SMA Solar, S&T

Foto: Getty Images

Smart Grids, also intelligent aufgerüstete Stromnetze, stellen ein weites Feld dar, das unterschiedlichste technische Kompetenzen zusammenführt. Entsprechend vielfältig ist die Unternehmenslandschaft. Vom riesigen Infrastrukturbauer über Lieferanten von schlauen Zählern und anderen Komponenten bis hin zu reinen Software-Entwicklern ist da alles dabei.

Selbst die Deutsche Telekom (WKN:555750) bietet mit dem Konzerngeschäftsfeld Energie ein umfassendes Leistungsspektrum für Stromerzeuger, Netzbetreiber und Versorger. Auch Energiemanagement-Riesen wie Schneider Electric (WKN:860180) oder ABB (WKN:919730) könnten in die engere Auswahl kommen. In diesem Artikel will ich aber den Fokus auf drei Spezialisten aus der zweiten Reihe legen.

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Smart Grid-Tipp Nr. 1: Landis+Gyr (WKN:A2DUSP)

Als der schweizerische Hersteller von intelligenten Stromzählern und Smart-Grid-Lösungen im August aus dem Toshiba-Konzern entlassen wurde und zurück an die Börse ging, wurde von den begleitenden Finanzdienstleistern behauptet, dass man bewusst einen etwas niedrigeren Emissionspreis gewählt habe, „um noch Luft für Kurssteigerungen zu bieten“. Das war natürlich eine platte Lüge, denn die Japaner brauchen jeden Franken.

Heute ist die Aktie um einiges billiger zu haben. Am 26. Oktober wurden erstmals Zahlen zum unterjährigen ersten Halbjahr vorgelegt und die Aktionäre zeigten sich wenig begeistert. Offenbar waren die Erwartungen zu hoch, denn eigentlich sind die Ergebnisse ganz gut.

Der forschungsstarke Spezialist sieht sich als globale Nummer 1, wenn es um die installierte Basis von Messgeräten geht. Das generiert stabile Erträge aus dem Service- und Ersatzteilgeschäft. In Zukunft hofft man, besonders am schnell wachsenden asiatischen Markt partizipieren zu können. Dass zuletzt aussichtsreiche Deals mit TATA Power und TEPCO abgeschlossen wurden, lässt vermuten, dass Landis+Gyr dabei auf einem guten Weg ist.

Insgesamt stieg der Auftragseingang um 28 % und der Jahresumsatz könnte auf rund 1,7 Mrd. US-Dollar steigen. Bei wachsenden Barmittelzuflüssen und sinkender Verschuldung sollte es gut möglich sein, das endlich wieder positive Nettoergebnis weiter auszubauen. Das wird auch notwendig sein, um die immer noch fast 1,8 Mrd. Franken Börsenwert (26.10.) zu rechtfertigen. Sicherheit gibt jedenfalls die starke Bilanz mit 1,75 Mrd. US-Dollar Eigenkapital (Anmerkung: 1 USD = 1 CHF).

Smart Grid-Tipp Nr. 2: SMA Solar (WKN:A0DJ6J)

Groß geworden als Weltmarktführer für Solar-Wechselrichter schwingt sich SMA Solar immer mehr zum Energiemanagement-Spieler auf. Seit dem Einstieg in den Bereich Batteriespeichersysteme und dem zunehmenden Schwerpunkt auf Software-Lösungen kann das Unternehmen wichtige Funktionen im Smart-Grid übernehmen. Energie kann je nach Bedarf gespeichert oder an das Netz abgegeben werden.

Für das erste Halbjahr wurde allerdings erst mal eine recht durchwachsene Zwischenbilanz präsentiert. Vor allem im Amerika- und Stromversorger-Geschäft waren stark rückläufige Umsätze zu verzeichnen. Da dies aber bereits vom Management antizipiert wurde, konnte sogar der Ausblick für das Gesamtjahr angehoben werden. Entsprechend stark entwickelte sich die Aktie in diesem Jahr.

Neue digitalisierte Lösungen und die ständige Verbesserung der Kostenposition sollen in den nächsten Jahren für erheblich bessere Ergebnisse sorgen. Auch wenn ich mir immer etwas Sorgen wegen der noch wesentlich umfangreicher im Bereich Smart Grids engagierten Huawei mache, denke ich, dass das klappen könnte.

Der aktuelle Börsenwert von 1,3 Mrd. Euro erscheint allerdings ganz schön optimistisch. Dafür müsste der Nettogewinn in den kommenden Jahren für meinen Geschmack auf über 100 Mio. Euro steigen — schwierig. Trotzdem ist SMA ein Top-Unternehmen, das man beobachten sollte.

Smart Grid-Tipp Nr. 3: S&T AG (WKN:A0X9EJ)

Ein weiterer hochinteressanter Smart-Grid-Spieler ist die S&T AG. Durch die Akquisition der deutschen Kontron sowie der Integration der Ubitronix (heute S&T Smart Energy GmbH) und der Kooperation mit dem taiwanischen Großaktionär Foxconn Ennoconn versammeln die Österreicher erstklassige Technik unter einem Dach. Das Kernunternehmen bringt zudem seine eigene Kompetenz als IT-Systemhaus ein. Mitte Oktober wurde eine Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen, um nach den ganzen Transaktionen wieder solide finanziert zu sein.

Neben Beratungsleistungen werden auch Kommunikations-, Ablese- und Lastmanagementprodukte entwickelt und vertrieben, einschließlich umfassender Lösungen für Versorger. Das Smart-Energy-Segment hat über 500 Mitarbeiter und schrieb 2016 (noch ohne Kontron) Umsätze in Höhe von 44 Mio. Euro. Heute ist es Teil der Industrie-4.0-Sparte, welche in diesem Jahr auf knapp 400 Mio. Euro kommen will.

Noch ist das Gewinn-Niveau relativ schwach, aber das Management gibt sich überzeugt, dass durch die neue strategische Ausrichtung auf Internet-der-Dinge- und Sicherheitslösungen für diverse Anwendungen sowohl der Umsatz als auch die Margen ausgebaut werden können. Schon nächstes Jahr soll die Milliardengrenze geknackt werden und dann dürften auch die gemeinsamen Programme mit Foxconn Fahrt aufnehmen. Gelingt das alles, dann erscheinen die aktuell 789 Mio. Börsenwert eigentlich recht günstig.

Ein chancenreiches Anlagethema

Wirklich etwas falsch macht man aus meiner Sicht mit keinem der drei hier vorgestellten Unternehmen. Am aussichtsreichsten erscheint mir allerdings die Aktie von S&T, welche trotz spannender Wachstumsinitiativen noch recht günstig bewertet wirkt. Wer hingegen voll auf das Thema Smart Grids setzen will, der kommt an der substanzstarken Landis+Gyr kaum vorbei.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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