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Akorn-Übernahme geplatzt! Was bedeutet das für Fresenius?

Gesundheit & Biotech
Foto: Getty Images

Fresenius (WKN: 578560) gab am Sonntag dem 22. April bekannt, dass man die Übernahmevereinbarung mit Akorn Pharmaceuticals (WKN: 888920) aufgekündigt hatte. Die Akorn-Aktie krachte daraufhin durch den Boden und handelt nun um die 13–14 US-Dollar (13,24 US-Dollar Schlusskurs am 24.04.2018), wohingegen Fresenius 34 US-Dollar pro Aktie bezahlt hätte.

Was für die Aktionäre von Akorn ein rabenschwarzer Tag war, war aus Sicht der Fresenius-Aktionäre meiner Meinung nach die richtige Entscheidung. Doch wie komme ich darauf? Beantworten wir einmal die wichtigsten Fragen.

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Was ist passiert?

Fresenius teilte uns Folgendes mit:

Fresenius hat heute beschlossen, die Übernahmevereinbarung mit Akorn zu kündigen, weil Akorn mehrere Vollzugsvoraussetzungen nicht erfüllt hat.

Der Entscheidung liegen unter anderen schwerwiegende Verstöße gegen FDA-Vorgaben zur Datenintegrität bei Akorn zugrunde, die während der von Fresenius eingeleiteten, unabhängigen Untersuchung gefunden wurden.

Die FDA (U.S. Food and Drug Administration) ist die Gesundheitsbehörde der Vereinigten Staaten. Sie ist für die Zulassung von Medikamenten zuständig und wacht über die Einhaltung von Regularien. Die besagten Vorwürfe beziehen sich darauf, dass Akorn bei der Zulassung neuer Medikamente gegen die Vorgaben der FDA verstoßen haben soll, worauf Fresenius anonym Hinweise erhalten haben soll.

Weitere Details werden wir von Fresenius in absehbarer Zeit nicht erfahren. Da Akorn nun Klage eingereicht hat, will Fresenius sich während des laufenden Verfahrens nicht weiter öffentlich äußern. Akorn selber spricht von haltlosen Vorwürfen”.

Was hätte die Übernahme Fresenius gebracht?

Akorn wäre die zweitgrößte Übernahme der Firmengeschichte gewesen. Akorn hat teilweise überlappende Geschäftsbereiche mit Fresenius Kabi, zum Beispiel im Bereich der Flüssigmedizin, die in Krankenhäusern intravenös verabreicht wird. Der US-Markt ist seit Jahren ein schwieriges Terrain und der Zukauf hätte hier lange ersehnte Marktanteile gebracht.

Außerdem gehören Übernahmen seit längerem zur Wachstumsstrategie von Fresenius, wie ich in diesem Artikel schon einmal dargelegt habe. Es sieht ganz so aus, als wären die kurzfristigen Wachstumspläne damit erstmal gehemmt.

Wie geht es mit Fresenius weiter?

Falls du vorhattest, in Fresenius zu investieren, steht nun zunächst einmal die Klage von Akorn im Raum. Akorn drängt auf die Erfüllung der verbindlichen Übernahmevereinbarung, was für mich schon mal ein Hinweis darauf ist, dass der Deal für die Akorn-Aktionäre gut gewesen wäre und möglicherweise nicht so super für Fresenius.

Wir Außenstehende haben nicht genug Informationen (oder juristisches Fachwissen), um die Erfolgschancen dieser Klage abzuschätzen. Sollte Akorn erfolgreich gegen die Kündigung klagen können, ist es denkbar, dass Fresenius Akorn doch noch übernehmen muss. Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass Fresenius zur Zahlung von Schadensersatz verdonnert wird. Das beste Szenario für Fresenius wäre natürlich, dass die Klage abgewiesen wird.

Kein Game Changer”

In jedem Fall sollte man aber bei dem ganzen Tumult die Kirche im Dorf lassen. Ja, die Klage stellt ein finanzielles Risiko dar. Meiner Meinung nach wäre das Risiko bei einer Übernahme unter den aktuellen Umständen aber größer gewesen. Der Umsatz und Gewinn von Akorn war zuletzt massiv eingebrochen, da die Konkurrenz dem Konzern das Leben mit Nachahmer-Produkten schwer gemacht hatte.

Das könnte bedeuten, dass Fresenius am Ende für Akorn einen zu hohen Preis bezahlt hätte. Insofern könnte das Management von Fresenius durchaus dankbar dafür sein, einen Grund für die Kündigung der Übernahme gefunden zu haben.

Es handelt sich hier erstmal nur um einen gescheiterten Expansionsplan. Weder ist das Kerngeschäft von Fresenius bedroht, noch war die Übernahme für Fresenius lebensnotwendig. Alles in allem denke ich, dass die jüngsten Ereignisse nicht maßgeblich entscheidend dafür sein sollten, ob du in diese Aktie investierst oder nicht.

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Michael Firbach besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.



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