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Der Crash wird kommen und „es wird ziemlich hässlich“.

Bullenmarkt Aktien
Foto: The Motley Fool

Aufgrund der enormen Menge an Informationen im Internet ist es nicht schwer, Schlagzeilen zu finden, die so ziemlich alles erzählen, was man hören möchte.

Willst du hören, dass der Markt in den nächsten Jahren in die Höhe schießen wird? Es gibt Schlagzeilen, die das besagen.

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Willst du hören, dass der Markt zusammenbricht? Auch solche Schlagzeilen findet man.

Man muss die Schlagzeilen also sehr skeptisch betrachten. Durch solche Artikel kannst du deinen Horizont erweitern und etwas Neues erfahren.

Anstatt dich auf die Schlussfolgerungen anderer Leute zu verlassen, kannst du diese Ansichten und Fakten nutzen, um deine eigenen Schlüsse zu ziehen. Wenn du es nicht tust, wirst du am Ende alles kaufen, was du kannst, und am nächsten Tag alles verkaufen, nur um es zwei Tage später wieder zurückzukaufen. Oder du gibst das Investieren gleich ganz auf, weil es zu verwirrend ist.

Wie es der Zufall so will, bin ich gerade über folgenden Artikel gestolpert:

Fondsmanager warnen vor einem Abschwung und dass „es ziemlich hässlich wird“

Das ist beängstigend.

Der Artikel enthielt einige gute Punkte in Bezug auf die Schuldenstände, die sich auf der ganzen Welt angesammelt haben, sowie bezüglich der langsamen Entwicklung hin zu höheren Zinssätzen – besonders in den USA. Doch obwohl es in dem Artikel nicht hauptsächlich darum geht, können wir die hohen Kennzahlen vieler Indizes und Aktien nicht außer Acht lassen.

Was soll also ein Foolisher Investor tun?

Denke in erster Linie daran, dass die Höhen und Tiefen des Marktes zum Investieren dazugehören. Wenn wir über die attraktiven Renditen sprechen, die die Börsen im Laufe der Zeit erzielt haben, dann ist das sowohl mit starkenPhasen als auch mit starken Rückgängen verbunden.

Nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts hätte man, wenn man den Dax 1995 gekauft und bis Ende 2017 gehalten hätte, eine jährliche Rendite von 8,3 % erzielt. Dazu zählen auch die großen Einbrüche in den Jahren 2000 und 2008.

Mit anderen Worten, um diese 8,3 % Jahresrendite zu „erzielen“, musste man den Markt nicht überlisten und vor den Abstürzen in den Jahren 2000 oder 2008 verkaufen. Man musste nur investiert bleiben.

Aktien sind teuer – aber ist das ein Grund zu verkaufen?

Wenn du mich fragst, sind Aktien im Allgemeinen zweifelsohne teuer, besonders wenn man die USA betrachtet.

Nach Angaben des Yale-Ökonomen Robert Shiller wird der S&P 500 in den USA derzeit mit einem „Shiller CAPE“ von 32 gehandelt. Das Shiller-CAPE (CAPE = cyclically adjusted price-to-earnings ratio) ist eine Variante des Standard-Kurs-Gewinn-Verhältnisses, das nicht nur das Ergebnis des vergangenen Jahres, sondern den Durchschnitt der letzten 10 Jahre darstellt. Damit soll es ein umfassenderes Maß als das einfache Kurs-Gewinn-Verhältnis darstellen.

Vor dem Absturz im Jahr 2008 war der S&P nie derart teuer. Der höchste Wert, den der Shiller-CAPE in diesem Zeitraum erreichte, betrug 27. Das ist aber nicht sehr aussagekräftig, da der Crash 2008 nicht von überbewerteten Aktien, sondern von überbewerteten und fremdfinanzierten Immobilien kam.

Das letzte Mal, als die USA Shiller-CAPEs von über 32 verzeichneten, war – welch eine Überraschung – vor und während des Dotcom-Crashs im Jahr 2000. Auf dem Höhepunkt lag das Shiller-CAPE bei über 44.

Es ist also leicht (und vielleicht auch etwas zu leicht), zu dem Schluss zu kommen, dass Aktien überbewertet sind und wir verkaufen sollten. Aber es wird noch komplizierter: Nach Angaben von Professor Shiller hat der Shiller-CAPE im Juli 1997 die Schwelle von 32 überschritten. Der durchschnittliche Kurs des S&P 500 lag im Juli 1997 bei 925,29. Ein paar Jahre später – wiederum unter Verwendung von Shillers Daten – lag der Tiefpunkt der Baisse im Februar 2003 bei einem durchschnittlichen S&P-500-Kurs von 837,03.

Das heißt, wenn du im Juli 1997 verkauft hättest, als der Shiller-CAPE über 32 stieg, und du auf den Tiefpunkt der Baisse gewartet hättest, dann hättest du zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen können.

Hier sage ich: „Ja, aber …“

Der Haken ist, dass man, wenn man damals auf dem Tiefpunkt gekauft hatte, man für nur 9,5 % weniger gekauft hatte als 1997.

Aber man musste wirklich ganz unten zurückkaufen.

Wenn man nur vier Monate gewartet hätte (etwa auf die „Bestätigung“, dass der Tiefpunkt erreicht ist), wäre der S&P bereits fast 7 % höher als 1997 gestanden.

In diesem Szenario musste man wirklich gut darin sein, den genauen Tiefpunkt des Marktes herauszufinden, nur um dann alles knapp 10 % billiger zu bekommen.

Hier nun ein anderes Szenario, das wir als ein Beispiel für „faule Investoren“ anführen können.

In diesem Szenario hast du 1997, als der Shiller-CAPE bei 32 war, anstatt zu verkaufen, gekauft. Dann, als der Markt während des Weiteren Verlaufes der Dotcom-Blase in die Höhe schoss, hast du nicht verkauft. Du hast während des Dotcom-Zusammenbruchs deine Aktien gehalten, als jeder dachte, dass das Ende der Welt gekommen wäre. Du hast auch während der Immobilienblase tapfer durchgehalten. Du warst auch nicht „schlau“ genug, um zu verkaufen, bevor auch diese Blase platzte. Tatsächlich hast du an deiner Investition von 1997 bis heute festgehalten.

Was ist in diesem Beispiel passiert? Du hast eine Gesamtrendite (dividendenbereinigt) von 7,2 % pro Jahr erzielt. Insgesamt hat sich deine Investition mehr als vervierfacht …

… und das alles dank der Investition in einem „dummen“ Moment, als die Aktien teuer waren und dir keiner sagen konnte, wann du verkaufen sollst.

Die Vergangenheit ist kein Wegweiser für die Zukunft und bla bla bla

Das ist wahr. Vergangene Renditen sind kein Garant für zukünftige Renditen. Es gibt also absolut kein Versprechen, dass die nächsten 21 Jahre wie die vergangenen 21 Jahre aussehen werden; oder dass die nächsten fünf Jahre wie die fünf Jahre nach 1997 sein werden.

Tatsächlich bin ich mir ziemlich sicher, dass sie nicht gleich verlaufen werden.

Als allgemeines Prinzip hat jedoch der Versuch, Marktober- und -untergrenzen zu erraten, mehr Investoren dumm aussehen lassen als alles andere. Die einzigen Leute, die über ihren „Erfolg“ beim Benennen dieser Ober- und Untergrenzen jubeln, sind diejenigen, die ständig Höhepunkte bei Marktanstiegen und Tiefpunkte bei Einbrüchen benennen, und dann bequemerweise alle außer den richtigen „Prognosen“ vergessen!

Ich tue Folgendes

Zunächst einmal nehme ich die Daten für das große Ganze ernst. Die Tatsache zu ignorieren, dass die Zinsen am Boden sind oder dass die Aktienbewertungen beim breiten Index hoch sind, ist gefährlich.

Doch ich benutze diese Tatsachen, um bessere Kaufentscheidungen zu treffen und nicht um zu erraten, wann die Marktwende kommen wird.

Noch wichtiger ist, dass ich mich darauf konzentriere, was meiner Meinung – und unserer Meinung bei The Motley Fool – nach im Laufe der Zeit den größten Reichtum für die Investoren geschaffen hat. Das heißt, Unternehmen zu finden und in Unternehmen zu investieren, die Werte schaffen.

Viele Anleger haben die falsche Vorstellung, dass alle Aktien während einer Abschwungphasen leiden. Das stimmt einfach nicht. Der Eindruck entsteht natürlich leicht, wenn man alle Indizes fallen sieht. Diese Indizes bestehen aber aus vielen Aktien, von denen viele während eines Abschwungs zwar fallen, einige aber steigen.

Es gibt zudem viele Aktien, die sich nicht in diesen Indizes befinden. Der Dax in Deutschland zählt lediglich 30 Aktien. Wenn der Dax fällt, sagt uns das nicht viel über die Vielzahl anderer Aktien in Deutschland aus.

Mein schockierendstes Beispiel

Wir haben über die Zeit nach Juli 1997 gesprochen. Das ist vermutlich der Zeitpunkt, an dem jede Technologie-Aktie ihr Fett wegbekommen hat.

Nun, bedenke Folgendes: Zwischen Juli 1997 und April 2003 ist die Aktie von Amazon um 1,585 % gestiegen.

Lies also die guten und die schlechten Schlagzeilen (ich mache das!). Doch wenn es um deine Investitionen geht, finde großartige Unternehmen, in die du investieren kannst, und sorge dich weniger um das Timing „des nächsten großen Marktcrashs“.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Matt besitzt Aktien von Amazon.



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