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Tesla holt den Preishammer raus! Darum haben deutsche Autoaktien jetzt ein Problem

Tesla Model 3
Foto: Tesla

Fast drei Jahre nach der Vorstellung seines Model 3 hat es Tesla (WKN: A1CX3T) geschafft: Das Massenmarktmodell ist in den USA ab sofort zum Basispreis von 35.000 Dollar zu haben, den das Unternehmen lange Zeit in Aussicht gestellt hatte.

Was bedeutet das für Tesla und für die deutschen Autoaktien rund um BMW (WKN: 519000), Daimler (WKN: 710000) und Volkswagen (WKN: 766403)? Schauen wir es uns an.

Model 3 in der Mittelklasse angekommen

Lange Zeit gab es das Model 3 nur in teureren Versionen mit höherer Reichweite und/oder besseren Leistungsdaten. Der Grund dafür ist denkbar einfach: Mit solchen Modellversionen verdient Tesla viel mehr Geld. Und das Geld brauchte Tesla dringend, denn eine Massenproduktion hochzufahren ist unvorstellbar teuer.

Doch mit der Zeit wurde die Produktion von Tesla effizienter und das Unternehmen schaffte es, immer günstigere Versionen des Model 3 anzubieten und damit Geld zu verdienen. Nun hat Tesla seine Kosten anscheinend ausreichend gedrückt, um das Basismodell anbieten zu können. Auch für viele andere Modelle hat Tesla die Preise um etwa 6 % gesenkt – das Unternehmen greift auf breiter Front an.

Die neuen Modellausführungen gibt es erst einmal nur für die USA, da die Model-3-Lieferungen nach Europa und Asien gerade erst begonnen haben – hierzulande werden weiterhin nur die hochpreisigen Versionen ausgeliefert.

Und weiter?

Auch an seiner Verkaufsstrategie hat Tesla geschraubt: Nach und nach sollen Teslas Verkaufsaktivitäten komplett auf das Internet umgestellt werden. Viele der bestehenden Tesla-Stores werden geschlossen, mit Ausnahme einiger stark besuchter Läden, die von nun an als Showrooms und Infozentren dienen sollen.

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Diese Strategie scheint riskant, könnte aber erfolgreich sein: In einer Mail an die Mitarbeiter sagte Tesla-CEO Elon Musk, dass schon heute 78 % der Model 3 online bestellt würden. Noch beeindruckender: 82 % der Kunden bestellten ihr Model 3 ohne eine Probefahrt. Trotzdem werde man eine Möglichkeit einrichten, seinen Tesla bis zu sieben Tage oder 1.000 Meilen nach Auslieferung zurückzugeben – Tesla sei aber zuversichtlich, dass die Kunden so zufrieden mit ihren Autos sein würden, dass sie sie behalten wollen.

Langfristig soll die Strategie Teslas Kosten senken, kurzfristig dürften all die Änderungen aber dafür sorgen, dass Tesla im laufenden Quartal keinen Gewinn macht. Im zweiten Quartal 2019 werde Tesla aber wahrscheinlich wieder Gewinne schreiben, prognostizierte Musk.

Die Tesla-Aktie reagierte auf die Neuigkeiten zunächst mit Verlusten, da der Markt für das laufende Quartal einen Gewinn erwartet hatte. Längerfristig dürfte sich Teslas Preisdrückerstrategie aus meiner Sicht aber auszahlen.

Kampfansage von Tesla

Denn im Oberklassesegment gibt es für Tesla nicht mehr allzu viel zu holen: Die Nachfrage nach Luxusautos ist eher begrenzt, zudem kommen in diesem Jahr einige Konkurrenz-Stromer auf den Markt, die Marktanteile kosten könnten.

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Das Mittelklassesegment jedoch ist richtig attraktiv für Tesla: Denn konkurrierende Elektroautos sind hier quasi nicht vorhanden, und so kann das Model 3 ganz allein den Kampf gegen die Verbrenner aufnehmen.

Das könnte durchaus gelingen, denn in Sachen Technologie, Sicherheit und Funktionalität legt das Model 3 die Latte sehr hoch. Kombiniert mit dem niedrigeren Preis könnte das Model 3 auf einmal für viele bisherige Verbrennerkunden interessant sein.

Und die deutschen Autobauer?

Die erste elektrische Konkurrenz für das Model 3 aus Deutschland dürfte Volkswagens „I.D. Neo“ werden. Er gilt als das elektrische Pendant zum VW Golf und soll Anfang 2020 in Serie gehen. Doch bis dahin hat Tesla noch ein Jahr Zeit, um ganz alleine die Nachfrage nach Mittelklasse-Elektroautos abzugreifen.

All die anderen deutschen Stromer, die langsam auf den Markt drängen – der e-tron von Audi, Porsches Taycan oder der Mercedes EQC – tummeln sich in der Oberklasse und werden höchstwahrscheinlich einen relativ gesättigten Markt vorfinden.

Deutsche Autoaktien meiden?

Die Aktien der deutschen Autohersteller sind derzeit fast schon unschlagbar günstig, wenn man sich auf Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bezieht. Doch dafür gibt es einige gute Gründe – wie zum Beispiel die Folgen des Dieselskandals, die wirtschaftspolitischen Spannungen, das schwierige Umfeld in China – und eben die schleppende Entwicklung in Sachen Elektromobilität.

Denn im Moment ist es keineswegs so, dass die deutschen Hersteller den vielbeschworenen „Tesla-Killer“ produziert oder überhaupt einen vorgestellt hätten. Stattdessen ist es eher Tesla, das ab sofort den „Verbrenner-Killer“ produziert.

Ich finde die Situation, in der sich BMW, Daimler und Volkswagen befinden, äußerst bedenklich – und denke daher, dass mein Geld auf der Seite des Herausforderers, nämlich bei der Tesla-Aktie, wesentlich besser aufgehoben ist.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.



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