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Foto: Getty Images

In Börsenneulinge zu investieren, ist nicht so einfach, wie es zunächst scheint. Der berühmte Value-Investor Benjamin Graham sagte dazu: Kurzfristig ist der Aktienmarkt eine Wählmaschine, die ausrechnet, welche Ticker am beliebtesten sind. Auf lange Sicht ist er eine Waage, die misst, welches Unternehmen mehr Geld gesammelt hat.

Das Problem bei Börsengängen ist, dass die Nachfrage meist das Angebot an Aktien übersteigt. Dies schafft eine Situation, in der der Kurs nach dem Börsengang rasant steigt. Die neue Aktie ist eben sehr beliebt. Aber nach ein oder zwei Quartalen endet der Höhenflug. Sich von neu an der Börse notierten Aktien fernzuhalten, ist also keine schlechte Idee.

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Aber diesen Monat habe ich eine Ausnahme gemacht. Ich habe vor Kurzem Aktien von PagerDuty (WKN:A2PF9K) gekauft. Das Unternehmen ist erst letzten Monat an die Börse gegangen. Wenn man von dem Namen absieht, ist viel Schönes an der Aktie zu entdecken.

Was macht PagerDuty?

Das Unternehmen ist aus einer Notwendigkeit heraus gegründet worden. Vor zehn Jahren war Alex Solomon Ingenieur bei Amazon. Er und seine Kollegen hatten ständig Rufbereitschaft (auf Englisch Pager Duty), um Bugs im Code zu beheben, den die Angestellten intern benutzten. Er erkannte, dass häufig die falschen Leute zur falschen Zeit alarmiert wurden. Und das kostete viel Zeit und Energie.

Er wollte einen Dienst entwickeln, der alle Signale sammelt, die von einer Unternehmenssoftware gesendet werden, um diese auszuwerten. Auf diese Weise sollten IT-Teams einen besseren Einblick bekommen, wo das Problem auftritt, damit sie ihre Anstrengungen darauf konzentrieren können.

PagerDuty hat jetzt fünf unterschiedliche Produkte, um IT-Teams beim Überwachen ihrer Technologie zu unterstützen: On-Call Management, Modern Incident Response, Visibility, Event Intelligence und Analytics. Die Aboverträge können von 10 US-Dollar pro Monat bis 139 US-Dollar pro Monat reichen.

Ich bin kein Experte

Ich bin kein IT-Fachmann. Anstatt die Technologie von PagerDuty selbst zu bewerten, ist es erhellend, sich anzuschauen, wie viele Kunden die Lösungen mögen oder auch nicht mögen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das zu messen. Die erste ist, die Zahl der Kunden von PagerDuty anzuschauen, die mindestens 100.000 US-Dollar Umsatz bringen:

Datenquelle: Angaben für die Securities und Exchange Commission. Diagramm vom Autor.

Beachte, dass jeder Balken in dem Diagramm die Entwicklung pro Quartal zeigt, nicht pro Jahr. Das heißt, dass die Zahl der Kunden, die mehr als 100.000 US-Dollar pro Jahr zahlt, um 53 % pro Jahr wächst.

Aber das ist noch nicht alles: Das Unternehmen ist in der Lage, seine Kunden zu lukrativeren Verträgen zu bewegen. Es tut dies, indem es neue Tools (wie die fünf oben genannten) anbietet und Unternehmen anregt, mehr Nutzer anzumelden.

Die beste Art, dies zu erkennen, ist die Netto-Wiederkehrrate in Dollar. Diese nimmt den gesamten wiederkehrenden Umsatz in einem Jahr und vergleicht ihn mit dem wiederkehrenden Umsatz der gleichen Kohorte im Folgejahr. Da neue Kunden nicht mit berücksichtigt werden, kann der Investor erkennen, ob die alten Kunden PagerDuty weiter nutzen und –falls ja- ob sie weiter Lösungen dazubuchen.

Am liebsten wollen Investoren eine Netto-Wiederkehrrate von 100 % sehen. Das heißt, dass alle gegenwärtigen Kunden an Bord bleiben. Und je höher die Zahl ist, desto besser. Auch hier sieht die Situation sehr rosig aus.

Datenquelle: SEC-Angaben. Diagramm vom Autor

Die meisten Unternehmen würden für solche Kennzahlen töten. PagerDutys Kunden bleiben also nicht nur bei dem Unternehmen, sondern zahlen im Folgejahr sogar zwischen 35 % und 40 % mehr. Du kannst dir also vorstellen, wie schnell sich der hochmargige Umsatz entwickelt.

Schutz durch zwei Vorteile

Aber hier ist der spannendste Punkt: Die Konkurrenz hat es schwer, den Vorsprung von PagerDuty aufzuholen. Ich sage das, weil das Unternehmen zwei Wettbewerbsvorteile hat, die es schützen.

Der erste sind die hohen Wechselkosten. Wir haben bereits gesehen, dass PagerDutys Kunden im Laufe der Zeit immer mehr Tools hinzufügen. Da die Lösungen von PagerDuty immer stärker in das Geschäft seiner Kunden eingeflochten werden, steigen die Kosten (Geld, Zeit und Kopfschmerzen) eines Wechsels zu einem Konkurrenten immer weiter. Solange das Produkt funktioniert, und der Preis angemessen ist, sind die Kunden lange Zeit gebunden.

Und das ist nicht der einzige Vorteil. Solomon, der noch 5,8 % der Aktien hält und als Chief Technology Officer tätig ist, sagt, dass das Unternehmen eines Tages noch mehr Funktionen übernehmen kann: Das Wetter des Internets vorhersagen. Damit meint er, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz zu nutzen und diese auf alle Kunden anzuwenden. Damit könnte PagerDuty Internetprobleme auf der ganzen Welt vorhersagen, bevor sie auftreten.

Dies verschafft PagerDuty einen ordentlichen Netzwerkeffekt. Jeder zusätzliche Kunde liefert mehr Daten. Auf lange Sicht macht das den Dienst wertvoller. Und dank seines Vorsprungs in der Nische denke ich, dass andere Unternehmen Probleme haben werden, mit PagerDuty Schritt zu halten.

Lektion für Investoren

Ich sage nicht, dass du dein Portfolio mit Aktien von PagerDuty vollladen sollst. Ich selbst habe genug Aktien gekauft, um etwas weniger als 2 % meines Portfolios damit zu bestücken.

Wenn das Unternehmen so weiter macht wie in der Vergangenheit, erwarte ich, dass der Anteil steigt: Weil der Wert steigt und weil ich weitere Aktien hinzufügen werde. Wenn du an diesem Software-as-a-Service-Unternehmen interessiert bist, welches einen wachsenden Wettbewerbsvorteil hat, und immer noch zu weniger als 4 Milliarden US-Dollar bewertet ist, solltest du über die gleiche Strategie nachdenken.

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Brian Stoffel hält Aktien von PAGERDUTY. The Motley Fool hält keine Aktien der erwähnten Unternehmen.

Dieser Artikel wurde von Brian Stoffel auf Englisch verfasst und am 02.05.2019 auf fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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