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Warum Tesla sich von der Solar-Sparte trennen sollte

Teslas Gigafactory Birdview
Foto: Tesla

Teslas (WKN:A1CX3T) Übernahme von SolarCity war in fast jeder Hinsicht ein eklatanter Fehler. Solarprodukte haben das Produktangebot für Käufer von Elektrofahrzeugen nicht gerade bereichert. Dafür aber haben sie sich sehr negativ auf die Bilanz von Tesla niedergeschlagen. Die Unternehmen haben das Vorhaben, Solarprodukte über den Einzelhandel zu verkaufen, bereits aufgegeben.

Derzeit wäre es für Tesla besser, das Biz mit Solar zu veräußern. Das Problem ist, dass es dafür vielleicht schon zu spät ist.

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Solar macht für Tesla keinen Sinn mehr

Als Tesla SolarCity kaufte, tat es dies unter einigen Annahmen. Eine davon war, dass der Verkauf von Solaranlagen in Tesla-Showrooms die Verkaufskosten senken würde, so dass Tesla entweder höhere Gewinne oder geringere Kosten erzielen könnte, um das Geschäft auszubauen. Tesla sagte auch, dass Käufer von E-Fahrzeugen sehr wahrscheinlich auch Solarstrom beziehen würden, insbesondere zu den Finanzierungsoptionen von SolarCity. Unter der Marke Tesla würde die Solarsparte leicht Fahrt aufnehmen, und Elon Musk versprach auch, dass der Aufbau eines integrierten Unternehmens für saubere Energien Teil seines großangelegten Masterplans sei.

Tesla sollte nicht nur gut für die Solarsparte sein, die Kombination aus Solar, Elektrofahrzeugen und Energiespeichern sollte schlichtweg das große Energieunternehmen der Zukunft bilden. Die Energiespeicherung war das Produkt, das alles miteinander verband, den Zeitpunkt der Nutzung der Solarenergie intelligent optimierte und dafür sorgte, dass der Tesla in der Garage immer schön geladen war.

Am Ende gab es dann noch das Solardach, das kurz vor dem Abschluss der SolarCity-Akquisition angekündigt wurde. Das sollte das futuristische Produkt auf jedem Haus sein, das eine ganz neue Generation von Kunden für die Solarprodukte von Tesla erschließen würde. Theoretisch will doch jeder ein Dach, das haltbarer ist als ein Dach aus herkömmlichen Materialien, das langfristig weniger kostet und dazu auch noch Strom erzeugt.

Leider hat keine dieser Ideen für Tesla funktioniert. Die Verkäufe in den Ausstellungsräumen waren schlicht eine Katastrophe. E-Fahrzeughalter haben dann doch nicht flächendeckend so auf Solar gesetzt, dass man daraus ein nachhaltig laufendes Unternehmen hätte aufbauen können. Und drei Jahre nach der Produktveröffentlichung kann man die Anzahl der verkauften Solardächer noch an ein paar Händen und vielleicht noch Füßen abzählen. Für Tesla hat nichts am Thema Solar so richtig funktioniert – und es macht keinen Sinn, dass das Unternehmen sich weiter diesen Schlamassel antut.

Was soll Tesla nun tun?

Beim Thema Solar kann Tesla jetzt nicht gerade viel richtig machen. Man könnte es wieder in ein eigenständiges Unternehmen ausgliedern, aber der Wert dürfte für Investoren viel zu gering sein. Das Unternehmen hätte dann auch gleich Milliarden von Verbindlichkeiten in den Büchern, die Tesla natürlich aus der Bilanz haben will. Angesichts der Tatsache, wie schlecht das Solargeschäft von Tesla geführt wurde, würde die Trennung wahrscheinlich ein besseres, eigenes Unternehmen schaffen, aber die Solareinheit könnte zum jetzigen Zeitpunkt einen harten Start erleben.

Tesla könnte auch noch mehr seiner Solaranlagen verkaufen. Dies könnte etwas Kapital beschaffen, aber als SunPower solche Vermögenswerte verkauft hat, führte dies zu einem großen Verlust, da die Assets in der Bilanz mit einem niedrigeren Diskontsatz als vom Markt selber bewertet werden. Der Verkauf von Vermögenswerten ist für Tesla vielleicht die beste Option, aber es würde die Kernprobleme, die Tesla im Solarbereich hat, nicht vollständig lösen.

Es mag verrückt klingen, aber die komplette Stilllegung des Solargeschäfts kann angesichts der nicht gerade tollen Alternativen die beste Option sein. Tesla verliert durch Solaranlagen angesichts niedriger Bruttomargen und hoher Vertriebskosten derzeit wohl Geld. Das Unternehmen könnte die Energiespeicherprodukte behalten und mit SunPower, Sunrun und/oder Vivint Solar zusammenarbeiten, um die Powerwall an Kunden zu bringen. Das dürfte dazu beitragen, das Speichergeschäft insgesamt auszubauen, da diese Unternehmen größere Marktanteile als Tesla haben. Eines der Unternehmen könnte sogar an der Produktionsstätte in Buffalo interessiert sein, die Tesla zusammen mit SolarCity erworben hat.

Für Teslas Solar-Biz gibt es gerade keine goldene Lösung, aber angesichts der Tatsache, wie sehr die Sparte auf dem Betrieb lastet, wäre es auf lange Sicht gut, jetzt das Thema schnell zu beerdigen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien Tesla. Travis Hoium besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 26.5.2019 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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