3 Gründe für den rasanten Anstieg der BioNTech-Aktie
Während der DAX vom Hoch im Februar 2020 bereits über 38 % verloren hat, konnte die BioNTech (WKN: A2PSR2)-Aktie im gleichen Zeitraum über 200 % zulegen (18.03.2020). Dabei hat beides die gleiche Ursache: ein starker Anstieg der Coronavirusinfizierten. Nun liegt der Fokus auf der Eindämmung der weiteren Verbreitung.
Zeitgleich wird intensiv nach einem Mittel und Impfstoff geforscht, um Erkrankte zu heilen beziehungsweise noch gesunde Menschen zu schützen. So testet beispielsweise Gilead Sciences (WKN: 885823) in zwei Phase-3-Studien derzeit sein ursprüngliches Ebola-Mittel Remedesivir, deren Ergebnisse bereits im April 2020 erwartet werden.
Eine Impfstoffentwicklung kann jedoch bis zu 1,5 Jahre dauern und wird deshalb in diesem Fall zu spät kommen. Weltweit stehen derzeit die deutschen Unternehmen CureVac und BioNTech hoch im Kurs. Warum letzteres gerade so stark im Kurs steigt, erfährst du hier.
1. BioNTech mit beschleunigter Covid-19-Impfstoffentwicklung
Das Mainzer Unternehmen könnte möglicherweise schneller als üblich einen Impfstoff entwickeln. Genau aus diesem Grund stürzen sich derzeit viele Pharma-Großkonzerne auf BioNTech.
Ende April 2020 wird mit ersten Tests des eigenen BNT162-Impfprogramms begonnen. Dabei werden BioNTechs europäische mRNA-Produktionsanlagen genutzt. Zeitgleich arbeitet BioNTech aber auch an einer therapeutischen Lösung für bereits infizierte Patienten. Deutschland, Amerika und China könnten dabei am Ende die ersten Nutznießer sein. Grund dafür sind die folgenden Kooperationen.
2. Kooperation mit Fosun Pharma
Eine erste strategische Zusammenarbeit schloss BioNTech nun mit dem chinesischen Unternehmen Shanghai Fosun Pharmaceutical (WKN: A1J68D). Gemeinsam werden sie BioNTechs Produktkandidaten BNT162 erforschen. Beide Unternehmen spannen dabei ihre Forschungseinrichtungen zusammen, um möglichst schnell einen Wirkstoff zu entwickeln.
Bei einem Erfolg übernimmt Fosun Pharma die Vermarktung, die auf China beschränkt ist. Außerhalb Chinas behält das deutsche Unternehmen alle Entwicklungs- und Vermarktungsrechte. BioNTech erhält 120 Mio. Euro als Voraus- sowie weitere Investitions- und Meilensteinzahlungen.
Die Gewinne aus dem Verkauf des Impfstoffs werden beide Firmen teilen. Darüber hinaus beteiligt sich Fosun Pharma für 44 Mio. Euro an BioNTech. Die Impfstoffproduktion wird in Europa zusammen mit BioNTechs Partner Polymun erfolgen.
Wie der kürzliche Übernahmeversuch von CureVac zeigt, hat aber auch Amerika mindestens ein genauso großes Interesse an deutschen Forschungsfirmen.
3. Zusammenarbeit mit Pfizer
Am 17.03.2020 gab BioNTech zusammen mit Pfizer (WKN: 852009) den Abschluss einer Materialtransfer- und Kooperationsvereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung und zum Vertrieb eines Covid-19-Impfstoffes bekannt. Er soll später weltweit, außer in China, verkauft werden.
Dabei baut die Forschung auf BioNTechs mRNA-Impfstoffprogramm BNT162 auf, dass nun beschleunigt wird. Beide Firmen haben bereits 2018 eine Forschungs- und Entwicklungskooperation bezüglich weiterer Grippeimpfstoffe geschlossen.
„Dies ist eine weltweite Pandemie, die globale Anstrengungen erfordert. Durch die Zusammenarbeit mit unserem Partner Pfizer glauben wir, dass wir unsere Bemühungen beschleunigen können, um einen COVID-19-Impfstoff für alle Menschen der Welt, die ihn benötigen, zu entwickeln“, so Ugur Sahin, Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender von BioNTech.
Dabei ist geplant, sowohl deutsche als auch amerikanische Forschungs- und Entwicklungsstandorte zu nutzen, um möglichst schnell voranzukommen. Genaue finanzielle Details, die zudem die Vermarktung regeln, werden erst in den nächsten Wochen bekannt gegeben.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Gilead Sciences.