Diese beiden DAX-Aktien würde ich jetzt einem ETF vorziehen!
Grundsätzlich bin ich durchaus ein Freund von ETFs. Gerade für Einsteiger bieten sie eine gute Möglichkeit, um ohne viel Aufwand von der Entwicklung des gesamten Aktienmarktes zu profitieren. In wirtschaftlich unruhigen Zeiten, wie wir sie aktuell erleben, würde ich persönlich jedoch eher in Einzelaktien investieren.
Das Problem mit einem DAX-ETF
ETFs haben aus meiner Sicht einen großen Nachteil. Beim Kauf eines DAX-ETFs investiert man in den gesamten DAX. Das mag auf den ersten Blick erst einmal sicher erscheinen, da automatisch eine Diversifizierung erfolgt. Jedoch holt man sich vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten viele Unternehmen ins Depot, die von der Krise stark negativ beeinflusst werden.
Daher finde ich es in der aktuellen Situation besonders wichtig, dass man sich die einzelnen Werte genau anschaut und solche in sein Depot holt, die die Krise gut überstehen können. Zwei DAX-Werte, von denen ich glaube, dass sie die Coronakrise gut überstehen werden, sind SAP (WKN: 716460) und Fresenius (WKN: 578560).
SAP – eine echte Perle
SAP gehört ohne Frage zu den erfolgreichsten deutschen Unternehmen der letzten Jahrzehnte. Der Konzern ist eines der wenigen deutschen Tech-Unternehmen, die sich auf dem Weltmarkt etablieren konnten. In erster Linie verdient SAP Geld durch den Verkauf und die Wartung von Software für Unternehmen.
Die Software von SAP ist dabei ein grundlegend wichtiger Bestandteil für Unternehmen in der heutigen Zeit. Auch in wirtschaftlich schlechteren Zeiten sind die Unternehmen auf die Softwarelösungen von SAP angewiesen. Aus diesem Grund können auch in schlechten Zeiten von den SAP-Kunden kaum Einsparmaßnahmen vorgenommen werden. Daher ist das Geschäftsmodell von SAP sehr krisensicher. Dies zeigt sich auch in der aktuellen Coronakrise. Während immer mehr Volkswirtschaften eine Rezession vermelden, konnte SAP den Umsatz im ersten Quartal um 7 % steigern.
Fresenius – ein weiteres Schätzchen
Auf den ersten Blick mag es etwas unlogisch erscheinen. Fresenius ist der größte private Klinikbetreiber Europas und daher stark betroffen von der Coronakrise. Jedoch ist Fresenius im Gesundheitsbereich sehr breit diversifiziert. Dadurch kann der Konzern negative Einflüsse auf Teile seines Geschäfts durch andere Bereiche ausgleichen. Aktuell gleicht die stark wachsende Dialysesparte die Probleme in der Krankenhaussparte aus. Am Ende konnte Fresenius daher trotz der Coronakrise den Umsatz im ersten Quartal um 7 % steigern.
Ein Bonbon für langfristige Investoren ist zudem die Dividende. Als einziges Unternehmen im DAX gehört Fresenius zum erlesenen Kreis der Dividendenaristokraten. Das bedeutet, dass Fresenius die Dividende in den letzten 25 Jahren jedes Jahr gesteigert hat. Diese kontinuierliche Steigerung der Dividende über Jahrzehnte hinweg kann nur mit einem soliden und krisensicheren Geschäftsmodell gelingen. Daher ist diese tolle Entwicklung der Dividende ein weiteres positives Indiz für das Geschäftsmodell von Fresenius.
Gerade jetzt ist es wichtig, sich die Perlen herauszupicken
Wie man sieht, gibt es auch im aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld Unternehmen, die es schaffen, weiter zu wachsen. SAP und Fresenius sind dafür aus meiner Sicht zwei gute Beispiele. Es gibt jedoch an den Aktienmärkten noch viele weitere tolle Unternehmen, die die Coronakrise gut überstehen werden.
Kauft man einen ETF, beteiligt man sich ebenfalls an diesen guten Unternehmen. Das Problem ist aber, dass man sich auch Unternehmen in sein Depot holt, die in der aktuellen Situation große Schwierigkeiten haben. Im DAX wären das aktuell aus meiner Sicht zum Beispiel die Autowerte, die Lufthansa (WKN: 823212) oder auch die Deutsche Bank (WKN: 514000). All diese Werte haben aus meiner Sicht keine klar positive Zukunftsperspektive und deshalb würde ich mir sie als langfristiger Investor auch nicht in mein Depot holen.
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Robin Gey besitzt Aktien von Fresenius und SAP. Thee Motley Fool empfiehlt Fresenius.