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Wirecard: Warum Emotionen an der Börse immer bestraft werden!

Wirecard Kreditkarte Kartenstappel Wirecard-Aktie
Foto: Wirecard AG

Es gibt wohl kaum ein zweites Wertpapier aus Deutschland, das die Anleger und Kritiker so polarisiert und spaltet wie die Aktie von Wirecard (WKN: 747206). Von Woche zu Woche steigt die Spannung durch mögliche neue Enthüllungen durch die „Financial Times“ oder durch Entlastungen seitens des unabhängigen Wirtschaftsprüfers KPMG, der die Sonderprüfung noch nicht final abgeschlossen hat. Es scheint, als würde die Fehde zwischen Wirecard und der „Financial Times“ weitergehen und genügend Inhalte für eine eigene Netflix-Serie bieten, die sich mit Wirtschaftskriminalität auseinandersetzt.

Doch der Fall Wirecard ist meiner Meinung nach auch ein Musterbeispiel dafür, welche Konsequenzen Emotionen wie Gier an der Börse nach sich ziehen können. Daher beschäftige ich mich nun damit, was man als Anleger daraus lernen kann.

Die Gier der Privatanleger

Anhand der Aktie von Wirecard kann man einen häufigen Fehler von Privatanlegern bei Kursverlusten einfach identifizieren. Denn diese bleiben im Falle eines Kursverlustes oftmals, unabhängig von der Positionsgröße und dem daraus resultierenden Buchverlust, zu lange in einer Aktie, anstatt diese zu verkaufen.

Doch als wäre dies nicht genug, gibt es eine Vielzahl von Anlegern, die unter diesen Umständen ihre Positionen weiter aufstocken, damit sie ihren Einstandskurs reduzieren können. In der Theorie geht diese Rechnung auf. Jedoch wird dabei oftmals vergessen, dass das Klumpenrisiko mit jedem Aufstocken ansteigt und die Aktie dennoch ungehindert weiter fallen könnte.

Der Grund für dieses Verhalten ist schnell ausgemacht, die Anleger werden gierig und agieren folglich zu emotional. Zu gut sind die Zukunftsaussichten, zu hoch ist das Investment von Wirecards CEO Markus Braun. Folglich kann in den Köpfen der Anleger nicht viel schiefgehen. Anhand dieses Beispiels erkennt man, dass Emotionen dazu führen können, dass Anleger nicht mehr rational agieren, sondern blind investieren. Denn der Markt kann sich theoretisch auch länger irrational verhalten, als man als Anleger liquide sein kann, sodass man als Foolisher Anleger nie einen übermäßig hohen Betrag auf eine Karte setzen sollte. Auch nicht auf die vermeintlich gute Karte Wirecard.

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… und der Shortseller

Doch meiner Meinung nach haben diesen Fehler nicht nur private Anleger gemacht. Denn auch institutionelle Anleger wie Hedgefonds, die hohe Shortpositionen eingegangen sind, waren in der Causa Wirecard eindeutig zu gierig. Diese These wurde meiner Erkenntnis nach in den letzten Handelswochen nochmals bestätigt.

Denn Marktteilnehmer, die eine Aktie mit diesen guten Zukunftsaussichten und einer eklatanten Unterbewertung im Vergleich zur Peer-Group leerverkaufen, obwohl bereits über 25 % der ausstehenden Aktien leerverkauft wurden, sind entweder blind vor Gier oder wissen, dass es noch zu weiteren Abschlägen kommen wird. Wenn man dabei noch berücksichtigt, dass Shortseller derzeit eine Gebühr für neu geliehene Aktien in Höhe von circa 13,25 % p. a. entrichten müssen, fällt meine Analyse sogar noch drastischer aus.

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Demnach wird auch seitens der Shortseller mit einem überaus hohen Risiko agiert, das meiner Meinung nach nur durch emotionale Beweggründe gerechtfertigt werden kann. Das dies ein Fehler sein kann, der die Shortseller noch teuer zu stehen kommen könnte, liegt auf der Hand.

Ausblick

Ob am Ende der Geschichte die Anleger oder Shortseller der Wirecard-Aktie die Oberhand behalten werden, steht derzeit noch in den Sternen. Möglich ist jedoch, dass es am Ende der Fehde mehr Verlierer als Gewinner geben könnte.

Denn Anleger, die an der Börse zu emotional agieren und Gefahr laufen, sich in ihre Lieblingsaktien zu verlieben, sind besonders gefährdet, nach ewig langen Durststrecken das Handtuch zu werfen. Wenngleich das leider auch oftmals mit hohen Kursverlusten in Kauf genommen wird.

Daher kann man aus der Causa Wirecard lernen, dass man sich als Anleger nie von Emotionen leiten lassen und stets einen kühlen Kopf bewahren sollte.

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Michael besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.



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