Der nächste Crash steht jetzt in den Startlöchern: Das spricht dafür, das dagegen!
Steht der nächste Crash jetzt in den Startlöchern? Eine Frage, die viele Investoren derzeit umtreibt. Die Volatilität ist in den letzten Tagen und Wochen jedenfalls verdächtig ruhig und die weltweiten Börsen haben sich inzwischen erholt. Das wiederum wirkt für einige verdächtig.
Auch dass der letzte Crash so schnell abgefrühstückt werden konnte, sorgt für Verunsicherung. Es hat dieses Mal im Grunde genommen keine Quartale oder Jahre gedauert, bis selbst eine DAX-Korrektur von über 13.000 Punkten bis auf 8.000 Punkte in der Spitze ausgepreist worden ist. Sondern eher Wochen und Monate.
Werfen wir im Folgenden daher einen Blick darauf, was dafür- und was dagegensprechen könnte, dass der nächste Crash jetzt in den Startlöchern steht. Zumindest einen toxischen Mix kann es für die globalen Börsen immer noch geben.
Der nächste Crash steht in den Startlöchern: Die Pros
Wenn es ein Wort gibt, das für viele noch immer reichlich Unsicherheit bedeutet, dann ist es weiterhin das Coronavirus. Zugegeben: In Deutschland und in weiten Teilen Europas scheint die Krise inzwischen im Griff zu sein. Der relative Wert der Neuinfektionen (R-Wert) lag in den letzten Tagen und Wochen häufiger unter 1. Zudem pendeln sich die neuen Fallzahlen auf wenige Hundert pro Tag ein. Ein definitiv bemerkenswerter Meilenstein.
Allerdings sind Deutschland und Europa nicht repräsentativ für den Rest der Welt. Die USA erleben weiterhin eine mittelschwere Katastrophe, wobei der Hot Spot Florida immer mehr zeigt, wie sehr die Situation außer Kontrolle ist. Zahlen vom Wochenende sprechen ein weiteres Mal von Rekordwerten bei Neuinfektionen. Demnach läge die Zahl zum Sonntag bei 15.299 Infektionen alleine im Sonnenstaat.
Das wiederum zeigt: Die Coronakrise ist grundsätzlich noch nicht vorüber. Es könnten weitere Einschnitte in der Wirtschaft bevorstehen. Oder Lockdowns. Oder andere gravierende Maßnahmen, die die Wirtschaft drücken. Und damit auch die Indizes rund um die Welt.
Erschwerend hinzu kommt, dass sowohl die US-amerikanischen Börsen als auch DAX, Eurostoxx und Co. inzwischen deutlich zugelegt haben und lediglich marginal unter ihren Vorcrashniveaus liegen. Das könnte das Korrekturpotenzial noch einmal bedeutend erhöhen.
Der nächste Crash steht jetzt in den Startlöchern: Die Cons
Es gibt allerdings auch Argumente, die gegen einen weiteren Crash sprechen könnten. Trotz der verheerenden Ausmaße in den USA und speziell in Florida scheint die örtliche Politik kaum etwas gegen die Fallzahlen zu unternehmen. Zumindest von einer zweiten Welle an Lockdown gibt’s nix zu hören Der Gouverneur aus Florida hat außerdem erklärt, dass man die Wirtschaft nicht schließen werde. Eine Einschätzung, die zwar diskutierwürdig ist, allerdings zeigt, dass die hiesige Wirtschaft jetzt scheinbar Vorrang besitzt.
Außerdem können die Börsen die laufenden Fallzahlen und die Entwicklungen des Coronavirus laufend einpreisen. Der Effekt des Schwarzen Schwans ist jedenfalls vorbei, eine Überraschung scheint es zunächst nicht mehr zu geben. Das spricht ebenfalls dafür, dass das Virus und die Krankheit ihr Crash-Potenzial verloren haben. Allerdings sollte man das als Investor relativieren: Zu einer Korrektur könnte das Virus natürlich dennoch noch eignen.
Sollte es außerdem Fortschritte bei einem Impfstoff oder Therapieverfahren geben, so könnte auch das die Marktlage weiterhin beruhigen. Trotz der teilweise eskalierenden Situation existieren daher einige Gründe, die gegen einen weiteren Crash sprechen können.
Eine Patt-Situation?
Die Frage, ob es zu einem Crash kommt, ist jetzt nicht einfach zu beantworten. Wobei sie es natürlich eigentlich nie wirklich ist. Fest steht jedenfalls, dass die derzeitige Situation an den Börsen ungewohnt ist. Die Unsicherheit ist hoch, die Indexstände ebenfalls. Das könnte vor allem unter Würdigung des Coronavirus für eine weitere Korrektur sprechen. Wobei ein Crash eine Hausnummer ist, die wir möglicherweise nicht mehr erreichen werden.
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