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275 % im Plus: Wie „Fintech“ ist DAX-Star Deutsche Börse?

Noch im November 2016 gab es die Aktie der Deutschen Börse (WKN: 581005) für die Hälfte und 2012 zum Schnäppchenpreis von unter 37 Euro. Am 8. Dezember musste man 275 % mehr auf den Tisch legen für einen Anteil, also fast das Vierfache. Was steckt dahinter und kann dieser langjährige Trend uns auch in Zukunft ausgezeichnete Renditen mit der Deutsche-Börse-Aktie bringen?

Was die Deutsche Börse treibt

Nach der Finanzkrise wollten die meisten Anleger nichts mehr mit der Deutschen Börse zu tun haben. Die Umsätze sanken und die Aktie dümpelte dahin. Von 2008 bis 2014 zeichnete sie sich durch eine zähe Seitwärtsbewegung aus. Doch irgendwann zwischen 2012 und 2014 setzte ein Sinneswandel ein.

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Mit einer bestimmten Personalie ist der Erfolg anscheinend nicht verbunden. Der Schweizer Reto Francioni war von 2005 bis 2015 im Chefsessel und hat damit Hype, Krise, Stagnation und die ersten Ansätze eines Aufschwungs mitgestaltet. Immerhin hat er jedoch die Basis dafür geschaffen, aus dem früher behördenähnlichen Gebilde einen international agierenden Finanzmarktplayer zu formen. Ihm folgten Carsten Kengeter 2015 und schon 2018 hieß der neu CEO Theodor Weimer.

Interessant ist jedoch, was Kengeter bei seiner Amtsübernahme sagte: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir damit den gewaltigen und teilweise grundsätzlichen Wandel von Kapitalmärkten und Börsen meistern.“

2011 erlebte die Welt den ersten großen Bitcoin-Hype, als der gehandelte Wert der „Hacker-Währung“ von 0,20 auf 30 Euro explodierte. Gleichzeitig ging der Aufstieg von E-Commerce samt E-Payment in eine neue Phase und Cloud Computing setzte zum triumphalen Siegeszug an. Der Digitalisierungstrend auf allen Ebenen degradierte klassische Präsenzbörsen schnell zum Relikt aus längst vergangenen Zeiten.

Chancen und Risiken lagen unter diesen Umständen für die Deutsche Börse nah beieinander. Die revolutionären Entwicklungen hätten sie zweifellos wegfegen können, wie so viele weitere Unternehmen, die dem Sturm des Wandels nicht standhielten. Aber sie hat sich durchgebissen, eigene Akzente gesetzt und Marktanteile erobert. Das goutieren die Anleger mit deutlichen Kursaufschlägen. Dass der BREXIT den bislang in Europa dominierenden Börsenplatz London schwächt, schadet sicherlich auch nicht.

Wie die Chancen für weiteres Wachstum stehen

Längst will sich die Deutsche Börse als Wachstumsunternehmen verstanden wissen. Bereits in der Vergangenheit nahm sie regelmäßig Akquisitionen vor, um sich breiter aufzustellen. Das soll zukünftig rund 5 % Wachstum pro Jahr beitragen. Organische Investitionen in neue Initiativen sollen weitere 5 % bringen.

Ähnlich wie typische Fintechs will der Konzern Technologien wie Cloud und Blockchain (genauer gesagt Distributed Ledger Technology) verstärkt für neue Geschäftsmodelle nutzen. Passend dazu strebt er in neue Asset-Klassen wie etwa Nachhaltigkeitszertifikate und erneuerbare Energie. Was die Zentralisierung des bisher fragmentierten europäischen Handels mit Währungen angeht, rechnet sich die Tochter 360T gute Chancen aus. Zudem gibt es vermehrt Vorstöße in den Bereich digitaler Währungen.

Dank der bewährten und zunehmend integrierten digitalen Systemen entwickelt sich die Deutsche Börse immer mehr zu einer Plattform, die neue Geschäftsmodelle und Lösungen zügig andocken kann. Gleichzeitig hilft die steigende vertikale Integration – von der Indexentwicklung und Investment Intelligence über das starke Geschäft rund um Trading & Clearing bis hin zu diversen Dienstleistungen und Outsourcing-Angeboten –, mehr Wertschöpfung im Konzern zu halten.

Damit verfügt die Deutsche Börse über alle Zutaten, um langfristig zu expandieren, wobei die gestärkte kontinentaleuropäische Basis, die Internationalisierung sowie die Diversifizierung des Leistungsspektrums für eine geringere Konjunkturanfälligkeit sorgen.

Ein Top-Unternehmen, aber auch ein Top-Investment?

Alle Zeichen stehen auf Wachstum bei der Deutschen Börse. Vielfältige Initiativen und eine konsequente Stärkung der technologischen Basis sollten das Unternehmen in der Erfolgsspur halten. Aber genügt all das, um 26 Mrd. Euro Marktkapitalisierung zu rechtfertigen? Schließlich belief sich der Umsatz 2019 gerade mal auf 2,9 Mrd. Euro. Nun heißt die Managementvorgabe, dass er bis 2023 auf 4,3 Mrd. Euro steigen soll. Auch das wäre jedoch nur ein Sechstel der Bewertung.

Für die Aktie spricht hingegen die sensationelle operative Marge von 57 bzw. bereinigt 62 % auf EBITDA-Basis. Unterm Strich blieb im Vorjahr mehr als eine Milliarde Euro übrig. Wenn dieser Wert nun wie geplant etwa alle sieben Jahre verdoppelt werden kann, dann springen bis 2033 gut 4 Mrd. Euro Nettogewinn heraus. Nach Lage der Dinge scheint das für mich ein realistisches Szenario zu sein. So gesehen hat die Aktie auch heute noch Luft nach oben.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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