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Vorsicht bei der Nel-Aktie: Über 2 Euro ist der Wasserstoff-Highflyer kein Kauf!

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Foto: Getty Images

Mit Abgesängen auf Wasserstoff-Aktien wie die Nel-Aktie (WKN: A0B733) konnte man in den letzten Jahren nur spöttisches Gelächter ernten. Seit 2016 ging es für die Aktie des Elektrolyse-Spezialisten jedes Jahr deutlich zweistellig, teilweise sogar dreistellig nach oben. Wer Anfang 2017 für 10.000 Euro Nel-Aktien kaufte, säße heute auf einem Geldberg von 139.000 Euro. (Stand: Schlusskurs vom 11. Februar 2021)

Andere Wasserstoff-Favoriten wie die Ballard Power Systems-Aktie (WKN: A0RENB) und die Plug Power-Aktie (WKN: A1JA81) explodierten ähnlich. Aber mal ehrlich: Wie lange kann das noch gut gehen?

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Operativ läuft es!

Niemand kann bestreiten, dass Nel in einer guten Marktposition ist. Als Marktführer bei Elektrolyseuren und Wasserstofftankanlagen mit globaler Präsenz sind die Norweger gut positioniert, um in der sich aufbauenden Wasserstoffwirtschaft eine Rolle zu spielen.

Schauen wir aber mal, wie der Kurs der Nel-Aktie sich gegenüber einigen entscheidenden Kennzahlen verändert hat.

Umsatzwachstum EBIT Veränderung Aktienkurs
2018 + 62 % – 19 Mio. Euro + 30 %
2019 + 17 % – 25 Mio. Euro + 90 %
2020 + 7 % – 35 Mio. Euro + 201 %

Umsatzwachstum und EBIT extrapoliert aus den ersten drei Quartalen 2020. Quelle: Unternehmensangaben, Onvista

Der Aktienkurs passt also nicht unbedingt zur operativen Geschichte des Wasserstoff-Spezialisten. Zwar wäre das kein Problem, falls die Nel-Aktie vor 2018 einfach extrem unterbewertet war. Doch ein Blick auf die Zukunftsaussichten des Unternehmens zeigt eher, dass die Nel-Aktie der Unternehmensentwicklung deutlich vorausgeeilt ist.

Was ist der faire Wert der Nel-Aktie?

Schauen wir uns ebendiese Zukunftsaussichten also mal an. Nel hatte 2019 einen Marktanteil von gut 20 % am weltweiten Elektrolyseure-Markt. Der Weltmarkt soll laut Global Market Insights bis 2026 auf über 3,5 Mrd. US-Dollar anwachsen, was gegenüber 2019 einem Wachstum von krassen 2.000 % entspricht! Klingt so weit ganz gut.

Doch Nels Marktanteil wird vermutlich fallen, da neue Wettbewerber in den Markt eintreten. Ich gehe im optimistischen Fall von 15 % Marktanteil in 2025 aus. Das macht ein Umsatzpotenzial von 525 Mio. Dollar in 2026, allein durch Elektrolyseure – rund 13-mal mehr als der Umsatz dieses Segments in 2020. Falls das Tank-Segment genauso schnell wächst, könnten 2026 Gesamtumsätze von über 750 Mio. Euro winken. Gib Nel eine 8-%-Gewinnmarge, und meine Gewinnschätzung für 2026 sagt einen Jahresüberschuss von 60 Mio. Euro voraus.

Klingt doch nicht verkehrt, oder? Nun, der aktuelle Börsenwert der Nel-Aktie liegt bei 4,3 Mrd. Euro. Das ist das 72-Fache meines erwarteten Gewinns für 2026 – ziemlich teuer, und noch dazu ist meine Gewinnschätzung natürlich mit großen Risiken verbunden. Die erste Hürde wäre, dass Nel überhaupt erst mal profitabel werden muss. Aktuell liegen die Gewinnmargen des Wasserstoffunternehmens im deutlich zweistellig negativen Bereich.

Die Nel-Aktie muss einen deutlichen Rücksetzer hinlegen, am besten auf deutlich unter zwei Euro. Erst dann wird sie für mich wieder interessant. Solange das nicht passiert, handelt es sich in meinen Augen zwar um eine schöne Story im Wasserstoffbereich. Aber dafür auch um eine heißgelaufene Aktie.

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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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