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Die 700-Prozent-Aktie: Diese Wasserstoffaktie ist hochinteressant, revolutionär und todgefährlich für die Wasserstoffbranche

Wasserstoff Erneuerbare Energien Photovoltaik Windkraft
Foto: Getty Images

Es wird prognostiziert, dass der Wasserstoffmarkt bis 2050 2,5 Billionen US-Dollar wert sein wird. In einer Branche, die in den nächsten Jahrzehnten so viel Aufschwung erfahren wird, ist noch nicht gewiss, welches Unternehmen dann an der Spitze der Branche steht. Da lohnt es sich, Unternehmen zu analysieren, die heute populär sind.

Die Sunhydrogen-Aktie (WKN: A2P662) ist mit 37.541 Orders seit Jahresanfang die am meisten gehandelte Wasserstoffaktie an der Börse Stuttgart (Bezugsdatum: 10.05.2021; gilt für alle Daten). Das sind mehr als doppelt so viele Orders wie Plug Power in demselben Zeitraum hatte. Darüber hinaus ist die Sunhydrogen-Aktie in den letzten zwölf Monaten sogar um fast 700 % gestiegen. Zum Vergleich: Nel ist in demselben Zeitraum „nur“ um circa 70 % gestiegen. Was steckt hinter der Kursexplosion bei Sunhydrogen?

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Doch wer ist Sunhydrogen überhaupt?

Sunhydrogen – früher bekannt als HyperSolar – hat eine Technologie namens Gen-1 entwickelt. Sie produziert klimaneutralen Wasserstoff mithilfe von Sonnenenergie und Wasser. Momentan sucht das Unternehmen einen Hersteller, um Gen-1 in Massenproduktion zu fertigen.

Zurzeit forscht Sunhydrogen an einer weiteren Technologie: Gen-2. Der sogenannte Heilige Gral von erneuerbarem Wasserstoff ist eine kostengünstige Nanopartikeltechnologie, die, eingebaut in Gen-1, dessen Effizienz mithilfe von Milliarden kleinster Nanopartikel steigern kann. Dieser Prozess ist bereits in den USA, Europa, Australien und China geschützt. Weitere Länder folgen.

Mithilfe dieser beiden Technologien will das aus Kalifornien stammende Sunhydrogen dafür sorgen, dass erneuerbarer Wasserstoff flächendeckend als Elektrizitätsquelle und Fahrzeugtreibstoff verwendet wird.

Wie sehen Fundamentalzahlen und Bewertung des Unternehmens aus?

Hier kommt eine große Überraschung: Sunhydrogen hat und hatte nie einen Umsatz, da sich das Unternehmen bisher hauptsächlich mit Forschung und Entwicklung beschäftigt hat. Bei einer Marktkapitalisierung von 258,3 Mio. US-Dollar ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis somit, wenn man so will, unendlich groß.

Trotz des fehlenden Umsatzes hat Sunhydrogen allerdings operative Kosten, sodass das Unternehmen 2020 operativ einen Verlust von 1,68 Mio. US-Dollar hatte. Zum Vergleich: 2016 betrug der operative Verlust 0,48 Mio. US-Dollar. Somit ist der operative Verlust in den letzten fünf Geschäftsjahren um 250 % gestiegen.

Wichtig zu erwähnen ist, dass Sunhydrogen nicht wie die meisten Aktiengesellschaften klassisch börsennotiert ist, sondern am OTC-Markt (Over the Counter-Markt) gelistet ist. Das ist ein außerbörslicher Handel, der weniger reguliert wird als der Handel an einer klassischen Börse. Zum Beispiel müssen OTC-notierte Unternehmen weniger Informationen veröffentlichen.

Ist Sunhydrogen einen Kauf wert?

Sunhydrogen ist meiner Meinung nach definitiv keinen Kauf wert, da erstens nicht sicher ist, ob die Technologie Gen-2 funktioniert. Zweitens hat das bisher hauptsächlich forschende und entwickelnde Sunhydrogen noch nicht bewiesen, dass es auch operativ Erfolg hat, woran der Erfolg eines Unternehmens letztendlich gemessen wird. Drittens ist ein Unternehmen ohne Umsatz für einen Value-Investoren nicht käuflich. In solche Unternehmen kann man nicht investieren, sondern ausschließlich über ihre Zukunft spekulieren.

Die Euphorie der Sunhydrogen-Investoren ist für mich Besorgnis erregend, da man denselben überschwänglichen Optimismus bei der Dotcom-Blase gesehen hat, die mit einem Crash endete. Bekanntlich kann sich Geschichte wiederholen, wenn man nicht aus ihren Fehlern lernt. Doch dafür muss es erst handfeste Beweise geben, dass Sunhydrogens Ambitionen nicht nur heiße Luft sind.

Was man als Privatanleger aus diesem Artikel mitnehmen sollte, ist, dass man seinen kritischen Blick beim Investieren niemals ausschalten sollte. Kursexplosionen, die von den Fundamentalzahlen nicht gedeckt werden – wenn man denn überhaupt bei einem fehlenden Umsatz von Fundamentalzahlen sprechen kann – sollten immer eine ohrenbetäubende Alarmanlage im Kopf auslösen. Gefährlich für den Wasserstoffaktienmarkt wäre es, wenn die Alarmanlage nicht nur für die Sunhydrogen-Aktie, sondern auch für andere Wasserstoffaktien berechtigt ist. Doch das muss sich erst zeigen.

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Alexander Frymark besitzt keine der erwähnten Aktien.  The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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