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„Jetzt ist nicht die Zeit für höhere Dividenden“: Ach echt?

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Foto: The Motley Fool

Ist jetzt die Zeit für höhere Dividenden? Oder womöglich auch nicht. Ein Blick in die aktuelle Tagespresse reicht jedenfalls aus, um zu erkennen, dass Ausschüttungen nicht konsequent und immer steigen. In den USA hat schließlich ein beliebter Dividendenaristokrat erstmals die eigene Dividende seit dreieinhalb Jahrzehnten gekürzt.

Aber das Thema besitzt eine andere Konnotation. Ein Kommentar legt gegenwärtig nahe, dass jetzt eben nicht die Zeit für höhere Dividenden ist. Eine Foolishe Perspektive dürfte helfen, diese Schlagzeile etwas näher einzuordnen oder zu bewerten.

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Nicht die Zeit für höhere Dividenden?

Wie jetzt eine deutsche Tageszeitung beziehungsweise ein Redakteur im Rahmen eines Kommentars titelte, sei derzeit nicht die Zeit für höhere Dividenden. Kritisiert werden dabei unter anderem DAX-Konzerne wie BASF oder auch BMW. Aber vermutlich auch andere DAX-Zykliker im Allgemeinen, die zuletzt die Konjunkturpakete genutzt haben, um Kosten zu sparen. Und jetzt einen Teil der Einsparungen und Gewinne des vorherigen Jahres 2020 nutzen, um Dividenden an die Investoren auszuschütten.

Zweifel seien angebracht und an Beispielen mangele es nicht. Unterschwellig gibt es mit Verweis auf die Klattens und Quandts dieser Welt zudem die Stimmungsmache, dass die Reichen durch die Dividenden nur noch reicher werden. Und das natürlich auf Kosten der armen, arbeitenden Bevölkerung. Wie gesagt: Es ist eher der Subtext, der das besagt. Aber eine solche Meinung ist insgesamt überaus en vogue.

Staatsgeld zu nutzen, um Dividenden zu bezahlen, sei jedoch insgesamt moralisch fragwürdig. Bloß gut, dass erklärt wird, dass lediglich das Geld der Arbeitnehmer in Kurzarbeit mit Mitteln des Staates aufgestockt wird. Wie gesagt: Eigentlich geht und ging es darum, temporär in Zeiten des Lockdowns und der schwierigen Produktionsverhältnisse Kosten zu sparen. Was wäre die Alternative? Kein Kurzarbeitergeld an die Erwerbstätigen auszuzahlen und Entlassungen zuzulassen? Für mich beißt sich hier jedenfalls die Argumentation ein wenig. Wobei es ja, wie gesagt, um die Dividenden geht. Das Fazit steht: Die sollten einfach nicht erhöht werden, aus moralischen Gründen.

Etwas mehr Kontext …

Ordnen wir solche Schlagzeilen vielleicht in einen größeren Kontext ein. Die BASF-Aktie hat genauer gesagt die eigene Dividende nicht erhöht, sondern bloß konstant gehalten. Wenn wir auf die angesprochene BMW-Aktie und die Dividende von 1,90 Euro blicken, so erkennen wir: Die Dividende ist faktisch sogar gekürzt worden. Daimler hat die Dividende zwar vom Vorjahresniveau von 0,90 Euro auf 1,35 Euro erhöht. Mit Blick auf den Zeitraum von vor zwei Jahren und eine Ausschüttungssumme von 3,25 Euro erkennen wir jedoch: Eine Erhöhung sieht anders aus.

Oder anders ausgedrückt: Das Börsenjahr 2021 ist bei vielen DAX-Aktien nicht der Zeitraum gewesen, in dem die Dividende erhöht worden ist. Alleine mit Blick ins Detail stellen wir daher fest, dass eine solche Stimmungsmache aus einer längerfristigen Perspektive heraus entweder falsch ist oder aber weiteren Kontext benötigt.

Zudem ist es sehr einfach, auf die vermeintlich Reichen zu verweisen, die durch die Staatshilfen (vermeintlich!) immer reicher werden. Was ist aber mit den Otto-Normal-Investoren, die womöglich auf Dividenden setzen, um für das Alter vorzusorgen oder aber eine Rentenlücke zu schließen?

Auch diese Investoren wollen für ihr Halten an der Aktie und für die Gewinne belohnt werden. Arbeitnehmer sind ohne Zweifel auch wichtig, das unternehmerische Risiko tragen jedoch die Investoren. Daher: Dividenden sind wichtig und nicht unmoralisch. Es ist außerdem nicht unmoralisch, dass ein Management unternehmensorientierte Entscheidungen trifft und die Investoren am Erfolg partizipieren. Das ist letztendlich ihr gutes Recht für die schwierigen Zeiten, die Aktien teilweise durchlaufen.

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Vincent besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool empfiehlt BMW.



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