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Weit weg vom Höchststand: Ist es an der Zeit, die Peloton-Aktie zu kaufen?

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Foto: Getty Images

Die Peloton (WKN: A2PR0M)-Aktie war während des Lockdowns ein großer Gewinner. Sie stieg in den letzten zwölf Monaten teilweise um mehr als 250 % und die Investoren setzten stark auf den Erfolg der Fitness- und Lifestyle-Marke für zu Hause.

In den letzten Monaten hat jedoch eine Kombination aus schlechten Nachrichten für das Unternehmen und der Abkehr der Investoren von den Marktführern die Peloton-Aktie um 40 % von ihrem bisherigen Jahreshoch abrutschen lassen. Ist jetzt also der richtige Zeitpunkt, um Peloton-Aktien zu kaufen? Werfen wir doch mal einen Blick darauf.

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Was ist da los?

Es gibt wahrscheinlich nicht nur einen Grund, warum die Anleger nicht mehr auf Peloton setzen. Aber der jüngste Ausverkauf korreliert gut mit der Einführung des Impfstoffs in den USA. Dies deutet darauf hin, dass viele Investoren der Meinung sind, dass Peloton nur einen vorübergehenden Aufschwung durch die Pandemie erlebt hat. Der könnte nun mit dem Ende des Lockdowns enden. Infolgedessen wird das Umsatzwachstum des Unternehmens in naher Zukunft leiden.

Zudem kündigte Peloton in seiner letzten Gewinnmitteilung an, dass es eine freiwillige Rückrufaktion für Tread und Tread+ (seine Premium-Laufbandangebote) startet. Grund ist, dass ein Kind bei der Benutzung der Geräte getötet wurde. Das schickte die Aktie um fast 80 USD pro Aktie bzw. um 45 % im bisherigen Jahresverlauf nach unten. Allerdings machen diese Laufbänder nur einen kleinen Teil des Peloton-Geschäfts aus, sodass der Rückruf nur einen begrenzten Effekt auf die Finanzen haben dürfte. Das Management schätzt, dass der Umsatz durch den Rückruf um 165 Millionen USD sinken wird. Zum Vergleich: In den letzten zwölf Monaten erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 3,69 Milliarden USD.

Dem Geschäft geht es gut

Die pessimistische Sichtweise ist, dass Pelotons Geschäft von der Pandemie abhängig ist, um zu wachsen. Aber wenn man sich die Erfolgsbilanz des Unternehmens anschaut, dann ist das Geschäft gut gelaufen, sowohl in normalen Zeiten wie auch im Lockdown. Zum Beispiel wuchs der Umsatz in den Jahren vor 2020 konstant um rund 100 % pro Jahr.

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres (das am 31. März endete) stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 141 % auf 1,26 Milliarden USD. Für das laufende Quartal rechnet das Management mit einem Umsatz von 915 Millionen USD, was einem Wachstum von 50 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entsprechen würde. Die Prognose lag unter der durchschnittlichen Analystenschätzung. Doch langfristige Investoren wissen, dass das Verfehlen der Prognosen der Wall Street nicht über den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheidet.

Peloton verzeichnet auch ein enormes Wachstum in den margenstärkeren Bereichen. Im letzten Quartal wuchsen die Total-Connected-Fitness-Abonnements um 135 % auf 2,08 Millionen und die bezahlten digitalen Abonnements wuchsen um satte 404 % auf 891.000. Investoren in Peloton sollten das Wachstum der kostenpflichtigen Abonnements genau verfolgen, da sie dem Unternehmen eine höhere Marge und einen beständigeren Einkommensstrom bescheren.

So lag die Bruttomarge für Hardware im dritten Quartal des Geschäftsjahres bei nur 28,4 % (sie ist normalerweise etwas höher, litt aber unter Einschränkungen in der Lieferkette), während die Bruttomarge für Abonnements bei 64,6 % lag und der Bruttogewinn um 172 % auf 154,5 Millionen USD stieg. Da Fitness-Hardware in der Regel nur einmal gekauft werden muss, wird im Laufe der Zeit immer mehr von Pelotons Gewinnen aus seinen Abonnements kommen.

Interessante neue Akquisition

Im April schloss Peloton die Übernahme des traditionsreichen Fitnessgeräteherstellers Precor für 420 Millionen USD in bar ab. Es gibt zwei Gründe dafür, warum Peloton sich für eine Zusammenarbeit mit Precor entschieden hat.

Erstens wird der Kauf Peloton einen sofortigen Produktionsschub geben. Mit jahrelanger Erfahrung und etablierten Anlagen in den USA kann Precor Peloton helfen, einige der Lieferkettenprobleme zu lösen, die das Unternehmen in letzter Zeit geplagt haben. Das Management kündigte außerdem an, 400 Millionen USD in den Bau einer Produktionsstätte in Ohio zu investieren, die bis 2023 den gesamten Bedarf von Peloton in Nordamerika decken soll. Mit der Übernahme von Precor und dieser neuen Investition in die Fertigung sorgt Peloton für eine starke Lieferkette.

Ein weiterer Vorteil der Übernahme von Precor ist, dass sie Peloton einen wichtigen Zugang zu kommunalen Einrichtungen wie Hotels und Apartments verschafft. Dort ist Precor bereits stark vertreten. Dies wird dazu beitragen, den Wertbeitrag für bestehende Mitglieder zu erhöhen, indem sie auf Peloton-Workouts zugreifen können, während sie nicht zu Hause sind. Es dient auch als Mittel zur Kundenakquise.

Die Aktie ist immer noch nicht billig

Auch wenn die Aktien im bisherigen Jahresverlauf um über 30 % gefallen sind, ist die Peloton-Aktie nicht billig. Die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei etwa 31 Milliarden USD, und bei einem Jahresumsatz von etwa 4 Milliarden USD (vorausgesetzt, das Unternehmen erreicht seine jüngsten Prognosen für das vierte Quartal) hat die Aktie ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 7,8. Dies mag im Vergleich zu anderen Tech-Aktien billig erscheinen, aber Anleger sollten bedenken, dass das Unternehmen keine nachgewiesene Rentabilität vorweisen kann. Die niedrige Bruttomarge des Hardware-Geschäfts könnte die langfristigen Nettogewinn- und Free-Cashflow-Margen beeinträchtigen.

Wenn man davon ausgeht, dass Peloton in den nächsten Jahren weiterhin ein schnelles Wachstum der digitalen Abonnenten verzeichnen kann, könnte eine Marktkapitalisierung von 31 Milliarden USD in fünf oder zehn Jahren billig aussehen. Peloton ist vielleicht immer noch kein unbedingter Kauf, aber Investoren sollten nicht nur wegen der jüngsten Rückgänge verkaufen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Peloton. Brett Schafer besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 6.6.2021 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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