Inflation ist wie Atomkrieg: Deshalb muss der Börsencrash kommen
Der endgültige Börsencrash lässt noch immer auf sich warten. Bisher hat es nur einzelne Tech-Aktien erwischt. Die Kurse von MSCI World, DAX oder S&P 500 halten sich weiterhin tapfer.
Doch auch der breite Aktienmarkt ist anfällig für einen historischen Börsencrash. Denn das Thema Inflation hat sich zuletzt deutlich zugespitzt.
Ob sinnvoll oder nicht: Die US-Notenbank fühlt sich angesprochen. Auch Warren-Buffett-Partner Charly Munger findet deutliche Worte zu den jüngsten Kaufkraftverlusten. Am Ende könnte der Börsencrash die einzig rationale Lösung sein.
Wenn Demokratien sterben
Die US-Inflationsrate erreichte im Januar 2022 einen Rekordwert von 7 %. Die Gründe sind vielfältig und schwer zu fassen.
Richtig glücklich ist mit diesem Wert allerdings niemand. Die Politik muss sich erklären. Vor allem die US-Notenbank ist unter Druck. Denn jede unbedachte Formulierung kann direkt einen Börsencrash zur Folge haben.
Zuletzt äußerte sich der mittlerweile 98-jährige Charly Munger zu der kniffeligen Situation. Für ihn ist Inflation „die größte langfristige Gefahr, vor der wir stehen, hinter einem Atomkrieg … Inflation ist ein sehr ernstes Thema. Man kann argumentieren, dass dadurch Demokratien sterben können.“
Eines muss man Charly Munger lassen: Deutlicher kann man es nicht ausdrücken. Denn was ein Atomkrieg bedeuten würde, wissen wir alle.
Die Atombombe tickt
Die Geschichte zeigt, dass die Angst vor der Inflation durchaus berechtigt ist. Die Hyperinflation von 1923 war sicher keine Hilfe für die junge Weimarer Republik.
Andererseits ist eine Inflationsrate von 7 % pro Jahr definitiv noch kein Weltuntergang. 1923 verfiel die Kaufkraft zeitweise um 50 % pro Stunde.
Doch langfristig ist auch eine geringe Inflationsrate ziemlich gefährlich. Man bedenke: Bei einer Inflationsrate von 7 % pro Jahr wird sich die Kaufkraft des Sparguthabens nach zehn Jahren glatt halbieren.
Nachhaltig ist ein Inflationsregime also eher nicht. Die Atombombe tickt – und ein Börsencrash ist scheinbar der einzige Ausweg.
Ein Börsencrash ist die einzig vernünftige Option
Die US-Notenbank hat im Grunde nur zwei Optionen. Zum einen kann sie die Rekorde bei den Inflationsraten ignorieren und einfach so weitermachen wie bisher. Kurzum: Nullzinsen und großzügige Anleihenkäufe, die die Anleihenrenditen niedrig halten.
Mit dieser Strategie wäre die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik dahin. Politische Spannungen bis hin zu Charly Mungers Atomkrieg gäbe es obendrauf.
Es scheint so, als hätte sich die US-Notenbank eher für die zweite Option entschieden. Schrittweise Zinserhöhungen wurden bereits angekündigt. Womöglich könnten sogar Anleihen abgestoßen werden.
Allein aufgrund der Ankündigungen ist die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe wieder in die Nähe von 2 % hochgeschossen (Stand für diese Zahl und alle weiteren Zahlen: 18.02.2022). Riskante US-Aktien, die in der Breite nur noch eine Dividendenrendite von 1,38 % abwerfen, will unter solchen Bedingungen sicher kaum noch jemand kaufen.
Kurzum: Weder Inflation noch Atomkrieg scheinen derzeit eine Option zu sein. Übrig bleibt nur der Börsencrash.
Die gute Nachricht ist: Auch diese Katastrophe wird vorüberziehen. Bis dahin könnte es eine gute Idee sein, beim Aktienkauf über die Maßen wählerisch und vorsichtig zu sein.
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