Deprimierend niedrige Erwartungen an Festzinsen
Kürzlich titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung „Anleihen wieder attraktiv –
Endlich gibt es wieder Zinsen“. Die Aussichten auf 2 bis 3 % werden dabei als rosige Aussichten präsentiert.
Das ist nicht der einzige Artikel, der von einer Zinswende schreibt. Und man kann es solchen Kommentaren nicht verübeln, immerhin sind 3 % Zinsen viel, viel höher als 0 % oder gar Minuszinsen.
Man kann aber auch argumentieren, dass trotz steigender Zinsen die Zinslandschaft immer schlimmer wird, und einfach unsere Erwartungen an Festzinsen deprimierend niedrig geworden sind.
Lange Zeit hatten wir zwar Nullzinsen, aber auch eine sehr geringe Inflation. Mittlerweile haben wir zwar wieder bessere Zinsaussichten, aber gleichzeitig auch rasante Inflation, sodass die realen bzw. inflationsbereinigten Zinsen sinken und sinken.
Im März betrug die Inflation in Deutschland geschätzt 7,3 %. Bei Zinsen in Höhe von 3 % hat man also eine inflationsbereinigte Rendite von -4,3 %. Da auf Zinsen die Kapitalertragsteuer fällig wird, sieht die Rendite nach Steuern sogar noch schlechter aus.
Wäre alles andere gleichgeblieben, wären die steigenden Zinsen eine erfreuliche Nachricht für Sparer. Angesichts steigender Inflation sind sie allerdings wenn überhaupt ein Trostpflaster.
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