TUI-Aktie: Kapitalerhöhung gegen Schuldenlast
Für die TUI-Aktie (WKN: TUAG00) geht es weiterhin um viel. Operativ ist der Sommer des Jahres 2022 sehr entscheidend. Schon bald beginnt die Ferienzeit und damit verknüpft jede Menge Hoffnung, dass wir weitgehende Normalität erleben. Wobei die ersten Indikatoren sehr gut stehen. Zwei Jahre Pandemie haben ihren Höhepunkt womöglich auch im Reisemarkt hinter sich gelassen.
Aber auch die Aufarbeitung der Pandemie und ihre Folgen für den Reisekonzern ist weiterhin ein Thema. Zur Mitte der Woche macht das Management der TUI-Aktie erneut mit einer Kapitalerhöhung von sich reden. Hier die Details.
TUI-Aktie: Kapitalerhöhung gegen Schuldenlast
Wie das Management von TUI am Mittwoch mitteilte, soll es eine weitere nicht unerhebliche Kapitalerhöhung geben. Konkret plane man, bis zu 162,3 Mio. Anteilsscheine herauszugeben. Zu einem Bezugspreis von 2,62 Euro je TUI-Aktie würde das einen Erlös von 425 Mio. US-Dollar erzielen.
Mit der Finanzspritze soll wiederum die zweite stille Einlage der Bundesregierung vollständig abbezahlt werden. Damit würde man zumindest Fortschritte machen, was die Fremdmittel vonseiten des deutschen Staates angeht. Trotzdem ist die Reaktion des breiten Marktes sehr eindeutig: Die TUI-Aktie korrigierte am Mittwochmorgen leicht bis auf 2,62 Euro. Also den Preis, den das Management für die Kapitalerhöhung ausgerufen hat.
Bei einer Marktkapitalisierung in Höhe von 4,57 Mrd. Euro läge der Verwässerungseffekt jedenfalls bei ca. 9,29 %. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass es in den vergangenen Jahren bereits weitere teilweise deutlich höhere Kapitalerhöhungen gegeben hat, die die bestehende Basis ausstehender Aktien deutlich verwässerte.
Operativer Turnaround vs. Verschuldung
Auch diese Schlagzeile macht eine mögliche Investitionsthese für mich nicht einfacher. Die vergangenen Jahre sind konsequent von Kapitalerhöhungen geprägt gewesen. Natürlich ist es nicht verkehrt, dass das Management der TUI-Aktie die Verschuldung beim deutschen Staat sehr aktiv angeht und schnellstmöglich die Verbindlichkeiten auflösen möchte. Das gehört in Teilen dazu, um wieder zu einer normalen operativen Basis zurückzukehren. Trotzdem verwässern solche Schritte die Aktienbasis immer mehr.
Im Endeffekt können wir daher auch zur Investitionsthese sagen, dass der operative Turnaround der TUI-Aktie ein Pro-Merkmal ist. Nach der Pandemie steht jedoch der Kampf um die Verschuldung und eine bessere bilanzielle Ausgangslage ebenfalls auf der Agenda. Ob das ein Gesamtmix ist, in den Foolishe Investoren investieren möchten? Dazu mag es verschiedene Position geben. Entscheidend ist bloß, Chancen, Möglichkeiten, Baustellen und Risiken zu kennen.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.