LVMH – der Luxus-Riese könnte der Gewinner der Inflation werden
LVMH (WKN: 853292) hat sich auch in der ersten Jahreshälfte 2022 in einem schwierigen Umfeld ausgezeichnet geschlagen. Das Unternehmen konnte ein organisches Umsatzwachstum von 21 % verzeichnen. Auf berichteter Basis waren es sogar 28 %. Während die großen US-Techkonzerne vom starken US-Dollar gebremst werden, läuft es für LVMH derzeit in die andere Richtung. Da Währungen stark schwanken, sollten Anleger nicht zu viel auf diesen positiven Effekt geben, der Wind kann sich schnell wieder drehen.
Trotzdem zeigt das Ergebnis eindeutig die Stärke der LVMH-Strategie. Das Management setzt nämlich auf ein vielfältiges und ausgewogenes Portfolio von Marken aus der Luxusgüterindustrie, die in der ganzen Welt verkauft werden. Alle Geschäftsbereiche von LVMH konnten im ersten Halbjahr 2022 ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielen.
LVMH wird immer profitabler
Die Bruttomarge des Unternehmens verbesserte sich um 70 Basispunkte auf 68,9 % des Umsatzes. LVMH profitiert dabei von erheblichen Preiserhöhungen zu Beginn des Jahres. Gleichzeitig war die Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens stark. Das Management hat damit frühzeitig auf drohende Preiserhöhungen bei den Herstellungskosten reagiert und konnte diese bislang überkompensieren.
Daneben sind auch das Volumen und der Mix von zentraler Bedeutung für LVMH. Durch das starke Umsatzwachstum ergeben sich Skaleneffekte, die zu einer besseren Verteilung der Fixkosten führt. Zwar hat LVMH neue Läden eröffnet und das Marketingbudget aufgestockt, aber diese Kosten stiegen nicht im gleichen Maß wie der Umsatz an. In der Folge hat sich auch die operative Marge verbessert.
Besonders spannend wird es beim Blick auf den wichtigsten Bereich Mode & Lederwaren. Auf die Frage bei der Investorenkonferenz, ob hier operative Margen über 40 % die neue Normalität sind, bejahte der CFO des Unternehmens das. In der Vergangenheit waren Werte zwischen 30 und 35 % die Normalität. Einen besonderen Anteil an dieser Entwicklung hat die Marke Christian Dior. Die Margen sind zwar noch nicht so hoch wie bei Louis Vuitton, tragen aber schon einen hohen Anteil zum Segmentergebnis bei. Auch die anderen Marken erreichen inzwischen ein zufriedenstellendes Margenniveau, was in der Vergangenheit nicht unbedingt der Fall war.
Der Free Cashflow bekommt noch Rückenwind
Der Free Cashflow wurde im ersten Halbjahr noch durch den Anstieg der Vorräte belastet. Das ist für das Geschäft von LVMH saisonal normal, in der ersten Jahreshälfte steigt das Betriebskapital an und im zweiten Halbjahr kommt es zu einem Rückgang. Die Belastung von 2 Mrd. Euro sollte für das Gesamtjahr niedriger ausfallen.
Die Analysten bei Marketscreener rechnen mit einem Free Cashflow von 14,2 Mrd. Euro. Bei der derzeitigen Unternehmensbewertung ergibt sich eine Free-Cashflow-Rendite von 4,1 %. Noch spannender wird es mit der Aktie von Christian Dior (WKN: 883123), mit der Investoren noch mal 16 % Discount zu dem Preis von LVMH erhalten können.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Florian besitzt Aktien von Christian Dior. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.