Trotz herber Kursverluste: Warum ich die Allianz-Aktie aber dennoch nicht verkaufen werde!
Es ist sicherlich bisher kein einfaches Jahr für uns Investoren. Die Märkte spielen mal wieder verrückt und auch die Kurse vieler deutscher Titel sind mächtig abgetaucht. Von den diesjährigen Börsenturbulenzen ist auch die Aktie der Allianz (WKN: 840400) nicht verschont geblieben.
Ihr Kursverlauf seit Januar gleicht demzufolge einem Trauerspiel. Mit 169,00 Euro (06.09.2022) notiert sie aktuell um 19,5 % tiefer als Anfang des Jahres. Dies ist sicherlich keine gute Entwicklung. Denn immerhin liegt ihr Kurs damit wieder auf dem Niveau von Anfang November 2020.
Da sich auch in meinem Bestand einige Aktien der Allianz befinden, bin natürlich auch ich von den Kursverlusten betroffen. Doch es gibt durchaus Gründe dafür, dass ich trotz allem an den Papieren festhalte.
Meine Gedanken zur Allianz
Wenn ich mir das Gesamtumfeld so anschaue, dann stelle ich fest, dass nicht nur die Allianz-Aktie, sondern sehr viele DAX-Werte in den letzten zwölf Monaten äußerst schlecht performt haben. Nur sechs der 40 Werte können derzeit eine positive Ein-Jahres-Performance vorweisen.
Aber von den aktuellen Problemen sind meines Erachtens nicht alle Firmen gleichermaßen betroffen. Ich denke hier zum Beispiel an viele Industrieunternehmen, die sicherlich unter den steigenden Energiekosten wesentlich mehr zu leiden haben als Konzerne aus anderen Bereichen.
Auch die Allianz gehört meiner Ansicht nach zu den Unternehmen, die unter der aktuellen Situation eigentlich nicht ganz so stark leiden sollten. Und für Europas größten Versicherer läuft es derzeit sogar ganz gut. Dies hat ganz einfach damit zu tun, dass von den Assekuranzunternehmen der größte Teil ihres Kapitals in festverzinslichen Papieren angelegt wird.
Aktuell können sie so bei der Neuanlage von Versicherungsprämien von den wieder etwas höheren Zinsen profitieren. Und dies gilt natürlich auch für unsere Allianz. Weiterhin konnten die Münchener auch höhere Prämien bei der Sparte Sachversicherungen durchsetzen, in der sie weltweit den größten Anbieter darstellen.
Dies alles hat unter anderem dazu geführt, dass die Allianz für das letzte Quartal mit 3,5 Mrd. Euro einen um 5,3 % höheren operativen Gewinn als für das Vorjahresquartal vermelden konnte. Auch der Ausblick für das Gesamtjahr wurde vom Unternehmen bestätigt.
Was die Geschäftsaussichten angeht, besteht für mich also derzeit kein Grund, über einen Verkauf der Allianz-Aktie nachzudenken.
Mein Kaufpreis und die Dividenden
Unabhängig von der geschäftlichen Entwicklung sehe ich aber noch aus einem anderen Aspekt heraus bei den Allianz-Papieren absolut keinen Handlungsbedarf. Denn über die Jahre habe ich mittlerweile vom Unternehmen fast genauso viel Dividende erhalten, wie ich anfangs für die Aktien bezahlt habe.
Um zu verdeutlichen, wie solch eine wundersame Kaufpreisreduzierung durch Dividenden bei der Allianz ausgesehen hätte, habe ich einmal folgende Beispielrechnung in einer Tabelle sichtbar gemacht.
Quelle: https://www.allianz.com/de/investor_relations/aktie/dividende.html
Wie man an diesem Beispiel eindrucksvoll erkennen kann, hätte man also bei einem Kauf vor zehn Jahren bis heute alleine durch die Dividende 86 % seines Kaufpreises von der Allianz „zurückerstattet“ bekommen.
Ich finde dies absolut spannend und empfände es eigentlich als ziemlich unklug von mir, meine Allianz-Aktien jetzt zum Verkauf zu stellen. Das obige Beispiel spiegelt zwar nicht meine eigene Investition wider. Doch liegt es im Bereich des Möglichen, dass ich bereits mit der nächsten Dividendenzahlung meinen kompletten Kaufpreis „zurückerhalten“ haben werde.
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Andre Kulpa besitzt Aktien der Allianz. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.