Vorsicht, die Börsenkorrektur legt womöglich nur eine Pause ein!

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass sich die meisten von uns das diesjährige erste Börsenhalbjahr sicherlich etwas anders vorgestellt hatten. Viele rechneten zwar mit einer Abkühlung an den Märkten. Doch eine richtige Börsenkorrektur erwarteten wohl die wenigsten.
Dabei gab es durchaus gewisse Vorzeichen. Denn bereits Mitte November 2021 begannen die Kurse vieler Technologieaktien in den Sinkflug überzugehen. Und der Abwärtstrend setzte sich dann Anfang des neuen Jahres weiter rasant fort. Das Abschmelzen der Kurse konnte man fast schon als einen Abverkauf der Technologiewerte bezeichnen.
Aber nachdem sich im Januar Zins- und Inflationsängste breitmachten, ging dann auch der Gesamtmarkt in die Knie. Es war allerdings kein schneller Absturz, sondern die Aktienkurse gingen eher gemächlich, aber konstant nach unten. Zu guter Letzt sorgte dann der Ukraine-Konflikt noch mal für eine Verschärfung der Abwärtsbewegung.
Doch Mitte Juni drehte die Stimmung an den US-amerikanischen Märkten und sowohl der Dow Jones als auch der Nasdaq Composite schlugen wieder die Richtung nach oben ein. Zwei Wochen später folgte dieser Entwicklung dann auch unser DAX.
Gehört die Börsenkorrektur also schon wieder der Geschichte an? Ich wäre da nicht zu voreilig, denn eventuell legt sie ja nur eine Sommerpause ein.
Die Probleme sind noch nicht vom Tisch
An der Börse soll ja immer die Zukunft gehandelt werden. Doch sieht diese wirklich so rosig aus, dass sich derzeit schon wieder steigende Aktienkurse rechtfertigen lasse? Also ich empfinde es so, dass eigentlich schon fast das Gegenteil der Fall sein könnte.
Denn die Wahrscheinlichkeit ist meiner Ansicht nach hoch, dass uns die aktuellen Probleme noch eine ganze Weile beschäftigen könnten. Aber eventuell wollen wir diese ja in der Urlaubszeit einfach nur ausblenden. Doch auch wenn uns der Sommer derzeit etwas davon ablenkt, könnten wir auf einen sehr ungemütlichen Herbst und Winter zusteuern.
Zum einen kann man wohl davon ausgehen, dass die Zinsen noch weiter angehoben werden. Dies muss für die Börsen nicht unbedingt Gift sein. Doch bleibt natürlich zu hoffen, dass sich durch weitere Zinsschritte die ausufernde Inflation auch unter Kontrolle bringen lässt.
Zum anderen geht auch der Ukraine-Konflikt unvermindert weiter. Damit könnten auch die Verwerfungen im Energiesektor noch länger anhalten. Aber weiter steigende Energiepreise würden unweigerlich auch zu höheren Kosten für die Unternehmen führen. Doch viele Firmen haben ohnehin schon unter Lieferengpässen und stark gestiegenen Rohstoffpreisen zu leiden.
Vergessen wir als Letztes nicht die Coronapandemie. Denn auch wenn sich unser Leben aktuell wieder relativ normal anfühlt, ist die Pandemie noch nicht für beendet erklärt worden. Also auch von dieser Seite aus könnte uns im Winter vielleicht einiges an Ungemach drohen.
Pausiert die Börsenkorrektur also vielleicht nur?
Gerade als Investor sollte man meines Erachtens ein Optimist sein. Aber man muss trotzdem auch ein Stück weit realistisch an die aktuelle Situation herangehen. Und da sehe ich eben beim besten Willen bei den oben angesprochenen Dingen noch längst keine Entwarnung.
Ob es wirklich zu einer Fortsetzung der Börsenkorrektur kommt, kann man natürlich seriös nicht voraussagen. So wie es generell so gut wie unmöglich ist, für die Entwicklung der Aktienmärkte eine korrekte Vorhersage zu treffen. Eventuell steigen die Kurse ja auch weiter ungebremst an. Darauf verlassen würde ich mich derzeit aber nicht.
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