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Porsche Automobil Holding: Kursziel 86,75 Euro?

Eine Rakete startet in den Weltraum
Foto: Getty Images

Neue Woche, neues Glück. So müsste das Motto für die Anleger der Aktie der Porsche Automobil Holding (WKN: PAH003) lauten. Denn der lang ersehnte Börsengang des Sportwagenherstellers Porsche AG brachte nicht die gewünschte Wende im Aktienkurs. Ganz im Gegenteil, die Aktie ist regelrecht gecrasht.

Dennoch halte ich an der Aktie fest. Weshalb? Zum einen weil das Beteiligungsunternehmen im Vergleich zum Wert des Portfolios maßgeblich unterbewertet ist. Zum anderen liegt dies an der langfristigen Beteiligung an der Porsche AG. Doch eines nach dem anderen.

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Abschlag vom Net Asset Value (NAV)

Bei näherer Analyse des Portfolios der PAH wird schnell klar. Der Aktienkurs spiegelt den Wert des Portfolios nicht im Geringsten wider. Wenngleich die PAH eine Vielzahl von kleineren Beteiligungen hält, werde ich, um die Berechnung zu vereinfachen, nur jene an Volkswagen und Porsche heranziehen.

So verfügt die PAH über 53,3 % der Volkswagen-Stammaktien, welche aktuell zu einem Kurs von 167,6 Euro je Aktie notieren (Stand: 10.10.2022, maßgeblich für alle Kennzahlen). Das ergibt einen Wert von über 26,3 Mrd. Euro. Zusätzlich hat die PAH im Frühjahr 2022 knapp 400 Mio. Euro in Volkswagen-Vorzugsaktien investiert. Da keine genaueren Details über den Einstandspreis veröffentlicht wurden, gehe ich im Rahmen der Berechnung konservativ davon aus, dass diese noch einen Wert von 350 Mio. Euro besitzen.

Abschließend folgt die Bewertung von 25 % der Porsche AG Stammaktien. Da diese nicht öffentlich über die Börse handelbar sind, ist eine Wertfindung schwierig. Dennoch ist bekannt, dass die PAH diese um knapp 88,69 Euro je Aktie erworben hat. Denn die PAH musst lediglich einen Aufschlag von 7,5 % auf den Preis der Porsche-Vorzugsaktien bezahlen. Um die Berechnung weiterhin konservativ zu halten, ziehe ich zur Schätzung der Beteiligung den Börsenkurs der Vorzugsaktie heran. Dieser beläuft sich aktuell auf 90,50 Euro. Keine Frage, ein Anteil von über 25 % an den Stammaktien ist wesentlich mehr wert.

Dies ergibt einen aktuellen Wert der Porsche-Beteiligung in Höhe von 10,3 Mrd. Euro. Somit belaufen sich die aktiven Vermögenswerte auf insgesamt 36,7 Mrd. Euro. In weiterer Folge darf nicht vergessen werden, dass die Finanzierung der Porsche-Beteiligung noch abgezogen werden muss. Da die Sonderdividende von Volkswagen noch nicht ausbezahlt wurde, muss man für diese Berechnung davon ausgehen, dass der Betrag zur Gänze fremdfinanziert wird. Somit muss man 10,1 Mrd. Euro von den Vermögenswerten abziehen.

Übrig bleiben somit 26,6 Mrd. Euro. Teilt man den Wert des Portfolios durch die Anzahl der ausstehenden PAH-Aktien (Vorzugsaktien + Stammaktien), kommt man auf den Wert des Portfolios je Aktie (NAV), der aktuell bei 86,75 Euro liegt.

Porsche AG Beteiligung

Wie zuvor erwähnt, ist die Beteiligung in Höhe von 25 % ein wesentliches Asset der PAH. Wenngleich offensichtlich der Verkauf von der Volkswagen AG an die PAH einem Fremdvergleich standhielt, bezweifle ich, dass Volkswagen diese einem anderen Investor als der PAH um diesen Betrag verkauft hätte.

Als Aktionär der PAH kommt man somit direkt in den Genuss von steigenden Umsatzerlösen und Margen beim Sportwagenhersteller. Besonders reizvoll ist aus meiner Sicht die Tatsache, dass Porsche dem Luxussegment zuzuordnen ist. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, hat Luxus immer Saison, wonach ein Kurseinbruch im Rahmen einer Rezession nicht besonders tief ausfallen dürfte.

Fazit

Für mich bleibt die PAH-Aktie die beste Wahl, um sich an der deutschen Automobilindustrie zu beteiligen. Klar, es gibt aktuelle viele Schwierigkeiten und Unsicherheiten. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass man Zykliker wie Automobilhersteller eher in der Rezession als im Boom kaufen sollte.

Des Weiteren gehe ich davon aus, dass der Volkswagen-Konzern Herausforderungen wie die digitale Transformation und Elektromobilität in den Griff bekommen wird. Ohne Zweifel sind die Europäer nicht die schnellsten, bringen jedoch  auf lange Sichthochqualitative Ergebnisse. Daher sollte man eine Aktie wie die PAH oder Volkswagen nicht ins Portfolio aufnehmen, wenn man einen kurzen Anlagehorizont hat. Doch auf Sicht von 10 bis 20 Jahren gehe ich davon aus, dass sich die Aktien überdurchschnittlich entwickeln dürften.

Durch den Abschlag vom NAV könnte man bei steigenden Volkswagen-Kursen als PAH-Aktionär überproportional profitieren.

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Michael besitzt Aktien von der Porsche Automobil Holding und Volkswagen. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Porsche Automobil Holding und Volkswagen AG.



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