BP-Aktie und Shell-Aktie: 3 Gründe, warum ihr Potenzial wahrscheinlich begrenzt ist

Viele Erdölkonzerne haben zuletzt von den stark gestiegenen Rohstoff-Preisen profitiert. So berichtete BP (WKN: 850517) für sein drittes Quartal 2022 über einen bereinigten Gewinnzuwachs von 145,3 % auf 8.150 Mio. US-Dollar. Innerhalb der ersten drei Quartale 2022 verbesserte er sich um 161 % auf 22.846 Mio. US-Dollar.
1. BP und Shell profitieren nur kurzfristig
Für die Unternehmen sind die aktuell hohen Gewinne eine Wohltat. BP konnte beispielsweise seine Nettoverschuldung auf 22 Mrd. US-Dollar abbauen. Doch im Grunde handelt es sich wahrscheinlich nur um einen vorübergehenden Effekt. So fiel BPs Umsatz zwischen 2013 und 2021 kontinuierlich von 377,3 auf 157,74 Mrd. US-Dollar. Und auch der Gewinn reduzierte sich in diesen Jahren von 23,34 auf 7,57 Mrd. US-Dollar.
Grund ist die politische Abkehr von fossilen Brennstoffen, die sich in den kommenden Jahren weiter verschärft. Der Verbrenner-Verkauf nimmt stetig ab und auch die Industrie ist zukünftig gezwungen, ihren CO2-Ausstoß einzuschränken.
Die Konzerne reagieren darauf mit einem groß angelegten Umbau, der jedoch hohe Investitionen erfordert. So hat BP zuletzt für 4,1 Mrd. US-Dollar den amerikanische Biogas-Produzenten Archaea Energy (WKN: A3C3BN) übernommen. Die Unternehmen investieren aber auch in Wasserstoff-, Windkraft-, Solar- und Biokraftstoff-Projekte.
2. Gewinnabschöpfung droht
Aufgrund der aktuell außergewöhnlichen Situation konnte BP im dritten Quartal 2022 auch in seinem Gas- und Low-Carbon-Energy-Segment den bereinigten Gewinn von 1.418 auf 4.762 Mio. US-Dollar steigern. Doch auch diese infolge des Ukrainekrieges hohen Gewinne sind der Politik nicht genehm.
Sie plant vor allem in Europa und den USA eine Abschöpfung der hohen Gewinne. US-Präsident Joe Biden warnte die Konzerne offen und bringt eine Zufalls-Gewinnsteuer ins Gespräch. „Die heutigen Rekordgewinne sind nicht darauf zurückzuführen, dass sie etwas Neues oder Innovatives tun. Die Gewinne sind eine Folge des Krieges.“ Doch die Benzinpreise sinken so wahrscheinlich kaum, weil die Grundursache Energiemangel weiterhin bestehen bleibt.
Präsident Biden fordert zudem mehr Investitionen in die Produktions- und Raffineriekapazitäten. Doch Konzerne wie BP und Shell (WKN: A3C99G) bauen diese Bereiche aufgrund der CO2-Vorschriften eher ab und sehen deshalb darin wenig Sinn.
„Wenn sie das nicht tun, werden sie eine höhere Steuer auf ihre überschüssigen Gewinne zahlen und mit höheren Beschränkungen rechnen müssen“, warnt Joe Biden.
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3. BP- und Shell-Aktien droht eine Rezession
Somit könnten die aktuell hohen Gewinne keinen langfristigen Bestand haben, was für die Aktienkurse keine guten Neuigkeiten sind.
Ein weiteres Problem ist die hohe Inflation, die zu steigenden Zinsen führt. Sie bremsen die Wirtschaft zwangsläufig aus, was 2023 sehr wahrscheinlich zu einer Rezession führt. Ölaktien wie BP und Shell brechen in einem solchen Umfeld infolge der sinkenden Ölpreise regelmäßig stärker ein.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von BMW.