Aktienrückkäufe stoppen, wenn es schwierig wird, ist … dämlich
Aktienrückkäufe sind neben der Dividende ein gutes Mittel, um überschüssiges Kapital an die Investoren zurückzugeben. Generell können wir sagen, dass ein Management dabei die Perspektive der Investoren wahren sollte. Ist die Aktie günstig, so ist das ein guter Zeitpunkt, um zu investieren. Wenn sie teuer ist, reduziert das entsprechend den Mehrwert.
Erst neulich habe ich wieder von einem Management gelesen, das offenbar Aktienrückkäufe anstrebt. Aber dann einen wesentlichen Fehler macht: Es stoppt sie, wenn es schwierig wird. Das ist kein effizienter Kapitaleinsatz und geht deutlich besser.
Aktienrückkäufe: Warum nur?!
Wir wollen jetzt kein Management-Bashing betreiben. Jedoch ist das ein Prinzip, das es leider öfter gibt. So mancher CEO scheint Aktienrückkäufe als ein Mittel zu sehen, um einfach zu einem gut laufenden Zeitpunkt Kapital an die Investoren zurückzugeben. Das ist für mich falsch. Denn auch für diese Kapitalmaßnahme gilt das Opportunitätskostenprinzip und man sollte sich fragen, welcher Einsatz schlauer ist. Beziehungsweise, wann man das Geld cleverer einsetzen könnte.
Aktienrückkäufe mit dem Ziel, die Aktien einzuziehen, funktionieren jedenfalls wertorientiert am besten, wenn der Aktienmarkt schwierig ist. Ein intaktes Geschäftsmodell, das günstiger bewertet ist, kann mit dem Kaufen und Einziehen eigener Anteilsscheine für die Investoren katalysiert werden. Warren Buffett ist ein gutes Beispiel, dass er gerade gerne kauft, wenn es günstiger wird.
Wer hingegen die eigenen Rückkäufe stoppt, wenn es schwieriger wird, der begeht als Manager einen Fehler (aus Sicht der Investoren). Natürlich kann es besser sein, dieses Kapital zu sparen. Jedoch kauft man lediglich zu einem Zeitpunkt, zu dem die Aktie teurer ist. Eben dann, wenn es gut läuft. Die wirklich günstigen Käufe lässt man hingegen aus. Wenn wir als Investoren so agieren würden, wäre das in der Regel ein Fehler, der uns Rendite kostet.
Smarter Einsatz der Mittel
Ein Management sollte auch mit Blick auf Aktienrückkäufe auf einen smarten Mitteleinsatz setzen. Im Hoch zu kaufen, um ein bisschen weitere Performance auszureizen, ist nicht unbedingt der cleverste Schritt. Es kann, so wie Warren Buffett es macht, deutlich besser sein, gewisse Grenzen zu definieren. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis oder auch ein Kurs-Buchwert-Verhältnis, bis zu dem man kaufen möchte.
Gleichzeitig sollte man, wenn man auf diese Form der Kapitalrückführung setzen möchte, stets die Bewertung bedenken. Das Management agiert hier als Investor. Leider sieht man des Öfteren, dass sie eher wie Personen agieren, die dem Aktienkurs weiter schmeicheln wollen und lediglich dann kaufen, wenn es alle tun.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.