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Uniper-Aktie: Hochspekulativ oder Jahrhundertchance?

Uniper Kraftwerk Datteln 4
Quelle: Uniper

Uniper (WKN: UNSE01) ist nach dem auf der außerordentlichen Hauptversammlung genehmigten Staatseinstieg gerettet. Zuvor haben der Versorger, Fortum (WKN: 916660) und der Bund einen Rahmenvertrag geschlossen. Er sieht eine Kapitalerhöhung in Höhe von 8 Mrd. Euro vor, zu deren Zeichnung nur der Bund berechtigt ist. Der Staat übernimmt zudem den bisherigen Fortum-Anteil von etwa 78 %. Hinzu kommt die Schaffung eines genehmigten Kapitals in Höhe von 25 Mrd. Euro.

Ohne den Staatseinstieg wäre der Versorger und mit ihm Hunderte Stadtwerke in die Insolvenz gerutscht. Uniper ist ähnlich wie Großbanken in der Finanzkrise 2008 für das weitere Funktionieren der Wirtschaft unentbehrlich. Somit blieb in der aktuellen Situation kaum eine andere Lösung.

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Mittlerweile hat auch die EU-Kommission der Unterstützung unter Auflagen zugestimmt. Demnach muss sich Uniper bis Ende 2026 vom Steinkohlekraftwerk Datteln vier und der russische Tochter Unipro trennen. Darüber hinaus verpflichtet sich der Bund, seinen Anteil bis spätestens 2028 auf 25 % plus eine Aktie zu reduzieren.

Doch wie geht es jetzt mit der Uniper-Aktie weiter?

Im Normalfall bedeutet ein groß angelegter Staatseinstieg nichts Positives. Beispiele aus der Vergangenheit dafür sind die Commerzbank (WKN: CBK100), Lufthansa (WKN: 823212) oder Hypo Real Estate. Schaut man sich ähnliche Situationen an, ist feststellbar, dass viele entsprechende Unternehmen schon zuvor sehr stark konjunktursensibel und krisenanfällig waren.

Sie verbuchten in vorherigen Krisen oft bereits Verluste. Zudem fällt auf, dass die Aktien nach dem Staatseinstieg kaum noch stiegen. Nur wenn im späteren Zeitverlauf die Rückzahlung der Hilfen gelang, entwickelten sich die Kurse wieder besser.

Doch ein gutes Langfristinvestment wurde aus ihnen auch dann nicht. Eine ähnliche Entwicklung ist nun bei Uniper zu befürchten. Allein in den ersten drei Quartalen 2022 beliefen sich die Konzernverluste auf 40,4 Mrd. Euro. Da kurzfristig nicht mit deutlich sinkenden Erdgaspreisen zu rechnen ist, könnten später sogar weitere Staatshilfen notwendig werden. Eine Rückzahlung der Steuergelder scheint so gut wie unmöglich.

Zukünftige Erdgaspreis-Entwicklung wichtig

Uniper selbst hält ab 2025 wieder schwarze Zahlen für möglich. Dafür ist auch die weitere Erdgaspreisentwicklung entscheidend.

Nach dem russischen Lieferstopp erfolgte ein Preisschock. Doch seit August 2022 sinkt der europäische Future-Preis stetig und langfristig ist aufgrund der steigenden alternativen Liefermengen ein weiterer Preisrückgang möglich. Hinzu kommt, dass nach dem Ende des Ukrainekrieges neue russische Erdgaslieferungen sehr wahrscheinlich sind.

Wer sich also heute für Uniper-Aktien entscheidet, spekuliert langfristig auf eine Normalisierung der Lage. Dennoch könnten bis dahin viele Jahre vergehen, in denen das Unternehmen keine Dividende zahlt und der Staat alle Entscheidungen trifft. Diese haben sich hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit in der Vergangenheit oft als nachteilig erwiesen. Uniper-Aktien sind deshalb mit einem höheren Risiko verbunden, das auch in einen hohen Verlust münden kann.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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