Nächstes Ziel Allzeithoch? Der DAX geht steil!

Zugegeben, im Vergleich zu hochkapitalisierten Indizes wie dem Nasdaq 100 oder dem S&P 500 war die Entwicklung des deutschen Leitindex DAX in den letzten fünf bis zehn Jahren unterdurchschnittlich.
Vor einem Jahr sammelten sich jedoch noch die Hiobsbotschaften, die den Untergang des deutschen bzw. europäischen Wirtschaftsraumes prophezeiten. Denn sowohl der russische Angriffskrieg und die damit einhergehende Energiekostenexplosion als auch die hohen Inflationsraten haben die Wirtschaft stark ausgebremst.
Dennoch steht der DAX nur etwas mehr als 2 % vom Allzeithoch entfernt (Stand: 03.02.2023, maßgeblich für alle Kennzahlen). Welche Schlussfolgerung kann man daraus ziehen? Und wovon hängt es ab, ob der DAX tatsächlich ein neues Allzeithoch erreichen wird?
Regel Nummer 1: Versuche niemals, den Markt zu timen!
Auf lange Sicht den Aktienmarkt zu schlagen ist selbst für Börsenlegenden wie Warren Buffett kein leichtes Unterfangen und gelingt folglich nicht immer. Für einen durchschnittlichen Privatanleger ist es jedoch auf Sicht von 20 bis 30 Jahren beinahe unmöglich.
Wer somit die schlechten Nachrichten der vergangenen Monate genutzt hat, um seine Positionen zu veräußern oder gar Aktien leerverkauft hat, hat mit seiner Strategie ordentlich eines auf die Nase bekommen.
Doch wie kommt es zum Phänomen, dass Aktien bei schlechten Nachrichten steigen und bei guten Nachrichten fallen können? Das liegt vor allem daran, dass Aktienmärkte nicht zwangsläufig auf aktuelle Nachrichten reagieren müssen. Denn meist sind diese Informationen bereits längst in den Kursen eingepreist.
Viel relevanter für den Aktienmarkt ist die Erwartung zukünftiger Nachrichten. Das heißt, mit welchen Nachrichten man in den nächsten sechs bis zwölf Monaten rechnen kann. Somit ist es verständlich, dass die Kurse bereits lange vor dem tatsächlichen Angriff auf die Ukraine gepurzelt sind und warum sie jetzt trotz schlechter Nachrichten wieder steigen.
Nächstes Ziel Allzeithoch?
Aus meiner Sicht ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der DAX ein neues Allzeithoch erreichen wird. Des Weiteren gehe ich davon aus, dass der Kursanstieg der letzten Monate lediglich den Beginn einer längeren Rally darstellt.
Denn es ist davon auszugehen, dass das Zinsniveau in den USA und Europa für längere Zeit auf einem hohen Niveau verharren wird. Den Fehler einer zu frühen Lockerung der Geldpolitik wird (hoffentlich) keine Notenbank machen.
Somit sollten arrivierte Unternehmen wie Siemens, Allianz oder BASF mit einer vernünftigen Unternehmensbewertung weiterhin bessere Karten haben als reine Wachstumsunternehmen.
Fazit
Aus meiner Sicht wird die europäische Wirtschaft gestärkt aus dem Konflikt mit Russland herauskommen. Ein erster Indikator für diese These könnte die starke Performance der europäischen Aktienmärkte darstellen.
Dennoch bleibt es dabei, nur einen bestimmten Teil des Portfolios in Europa/Deutschland zu investieren. Denn ein diversifiziertes Portfolio sollte auf jeden Fall auch Unternehmen aus den USA und Schwellenländer umfassen. Dies mindert vor allem geografische und politische Risiken und hätte in der Vergangenheit auch die Rendite erhöht.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Michael besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.