BASF oder Covestro: Welche Chemie-Aktie ist die bessere Wahl?

Eine Frau schlägt einen Mann mit einem Boxhandschuh ins Gesicht. Die Frau brüllt dabei.
Foto: Ryan McGuire via Pixabay

BASF (WKN: BASF11) und Covestro (WKN: 606214) sind beide in der Chemieindustrie tätig und zählen zu den führenden Unternehmen auf ihrem Gebiet. Sie zeichnen sich durch regelmäßig hohe Dividenden aus und besitzen Wachstumspotenzial. Aber welche Aktie könnte nun die bessere Wahl für Investoren sein?

Im Folgenden werde ich die Geschäftsmodelle von BASF und Covestro kurz erläutern, auf ihre Wachstumschancen eingehen und die Bewertungen der Aktien analysieren, um eine Entscheidung zu treffen. Legen wir los.

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BASF-Aktie: Gaskrise vorerst gemeistert?

BASF ist ein breit aufgestelltes Unternehmen, das in verschiedenen Bereichen der Chemie tätig ist – darunter Chemikalien, Kunststoffe, Veredelungsprodukte und Agrarchemie. Das Unternehmen gilt als der weltgrößte Chemieproduzent und hat Kunden in den verschiedenen Branchen wie der Automobilindustrie, der Bauindustrie oder der Elektronikindustrie.

Die Wachstumschancen von BASF liegen insbesondere in den Schwellenländern, wo das Unternehmen eine starke Präsenz hat und von der wachsenden Nachfrage nach Chemikalien und Kunststoffen profitieren kann. Konkret sollte der neue Verbundstandort in Zhanjiang, der für Milliardeninvestitionen steht, für ein zukünftiges Wachstum stehen. Nicht ohne Kritik. Schließlich gilt China heute mehr denn je als politisch riskant.

Positiv sollte daher sein, dass auch die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten, insbesondere im Bereich der Elektromobilität und der erneuerbaren Energien, Wachstumspotenzial für BASF bietet.

Die BASF-Aktie besitzt derzeit ein erwartetes KGV von 11,2 (Stand: 8.3.23, Morningstar), was im Vergleich zu anderen Unternehmen auf dem Markt nicht besonders hoch ist. Allerdings kann dies für ein zyklisches Unternehmen wie BASF immer noch teuer sein, da die weltwirtschaftliche Lage eine entscheidende Rolle für das eigene unternehmerische Wachstum einnehmen kann.

Die Dividendenrendite von BASF ist mit 7,2 % hoch, was für viele Anleger attraktiv sein dürfte. Die Dividende liegt dabei mit 3,40 Euro auf dem Niveau des Vorjahres.

Covestro-Aktie: Hochleistungskunststoffe

Covestro ist ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Polymeren und Hochleistungskunststoffen konzentriert. Es handelt sich somit pauschal um ein Spezialchemieunternehmen, was aus Investorensicht für ein geschärftes Chancen- und Risikoprofil stehen kann.

Das Unternehmen wurde 2015 von Bayer abgespalten und ist seitdem eigenständig tätig. Covestro ist ebenso wie BASF weltweit tätig und hat Kunden in verschiedenen Branchen wie der Automobilindustrie, der Elektronikindustrie und der Bauindustrie.

Die Wachstumstreiber von Covestro liegen in der steigenden Nachfrage nach leichten, langlebigen und nachhaltigen Materialien, insbesondere in der Automobilindustrie.

Die Covestro-Aktie wird derzeit mit einem KGV von 8,1 gehandelt, was im Vergleich zu BASF niedriger ist. Allerdings waren der Umsatz und das Ergebnis von Covestro in den letzten Jahren stark rückläufig.

Die Leverkusener agieren in einem zyklischen Massengütermarkt, was eine Erklärung für die oftmals sehr dynamischen Ertragsentwicklungen geben kann. Ähnlich wie bei BASF bildet die gesamtwirtschaftliche Lage einen Faktor für das eigene Wachstum. Und dieses belastete: Trotz eines Rekordumsatzes im Jahr 2022 von fast 18 Mrd. Euro wurde ein Konzernverlust von rund 300 Mio. Euro eingefahren.

Schuld daran waren außerordentliche Abschreibungen auf das Anlagevermögen in Höhe von rund 470 Mio. Euro sowie Wertberichtigungen auf latente Steuern von rund einer Viertelmilliarde Euro.

Dividende: 0 Euro

Die Dividende für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2022 wurde ausgesetzt, was zusätzlich für die Brisanz der Lage spricht. Besonders die hohen Energie- und Rohstoffkosten haben Covestro belastet.

Für 2023 dürfte die Lage weiterhin angespannt bleiben. Zumindest wird im wichtigen Segment Performance Materials mit deutlich rückläufigen Ertragskennzahlen gerechnet.

Fazit

Somit lässt sich feststellen, dass beide Unternehmen ein wenig unter den schwierigen Rahmenbedingungen leiden, jedoch scheint Covestro aufgrund seiner Spezialisierung etwas stärkere Probleme zu haben. Hier wurde die Dividende komplett eingestampft. Es stehen Verluste in den Büchern.

Anders sieht es bei der BASF aus. Auch dieses Unternehmen profitierte von hohen Rohstoffpreisen und einem schwachen Euro, wodurch hohe Umsätze ausgewiesen werden konnten. Die Ergebnisseite war jedoch – aufgrund von Abschreibungen – stark rückläufig. Die Dividende blieb jedoch auf dem Niveau des Vorjahres, was für die Resilienz der Ludwigshafener spricht.

Sollte ich mich heute entscheiden, welche Aktie aktuell für mich die bessere Wahl wäre, so wäre es aus Gründen der Diversifikation sowie aus Risikoaspekten wahrscheinlich die BASF.

Das gilt jedoch nur für die aktuell schwierige Phase. Sollte sich das wirtschaftliche Umfeld deutlich erhellen, so könnte die kleinere Covestro einiges mehr an Aufholpotenzial besitzen.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von BASF. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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