Roche oder Novartis? Welche Aktie könnte die bessere Wahl sein?

Eine Frau schlägt einen Mann mit einem Boxhandschuh ins Gesicht. Die Frau brüllt dabei.
Foto: Ryan McGuire via Pixabay

Novartis (WKN: 904278) oder Roche (WKN: 851311)? Welche Aktie ist besser? Diese Frage beschäftigt viele Anleger, die in Schweizer Pharma-Giganten investieren möchten. Beide Unternehmen gehören mit einer dreistelligen Milliarden-Marktkapitalisierung zu den größten Pharmakonzernen weltweit. In diesem Artikel werden wir das Geschäftsmodell von Novartis und Roche sowie ihre Wachstumschancen und Aktienbewertungen vergleichen, um zu entscheiden, welche Aktie eine bessere Investition sein könnte. Legen wir los.

Novartis-Aktie

Novartis ist ein Schweizer Pharmaunternehmen, das sich auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von innovativen Medikamenten konzentriert. Das Unternehmen ist in den beiden Geschäftsbereichen Innovative Medikamente und Sandoz tätig, wobei die Generika-Sparte Sandoz mit strukturellen Problemen zu kämpfen hat und vom Management mittelfristig abgespalten werden soll. Die Strategie kann durchaus sinnvoll erscheinen, insbesondere deshalb, weil der Geschäftsbereich eine Wachstumsbremse für den Konzern darstellt.

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Die Wachstumschancen von Novartis liegen somit hauptsächlich in der innovativen Medikamentenentwicklung und der Erschließung neuer Märkte. Novartis investiert stark in Forschung und Entwicklung und hat in den letzten Jahren mehrere vielversprechende Medikamente auf den Markt gebracht.

Insbesondere in den Bereichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunologie, Neurowissenschaften und Onkologie besitzt Novartis eine stärkere Fokussierung. Damit dürfte der Pharma-Gigant gut positioniert sein, um hochwertige Medikamente anzubieten, die die Lebensqualität von Patienten verbessern können – ein Wachstumsmarkt mit Perspektive, denn immer mehr Menschen erreichen ein hohes Alter mit entsprechenden Alterskrankheiten.

Der Markt ist entsprechend hart umkämpft. Die möglichen neuen Vorgaben für Medikamentenpreise in den USA, dem größten Absatzmarkt für Pharmaprodukte der Welt, sollten das Geschäft zukünftig nicht einfacher machen.

Der Blick auf die Bewertung

Allerdings ist die Novartis-Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12,3 gemessen am Ertrag nicht besonders teuer, was ein Argument für die Aktie sein kann. Die erwartete Dividendenrendite von Novartis liegt bei 4,3 % (Stand: 13.3.23, Morningstar). Sie erscheint im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche gut.

Roche-Aktie

Roche ist ein anderes Schweizer Pharmaunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von Medikamenten für die Behandlung von schweren Krankheiten konzentriert. Schwerpunktbereiche sind u. a. Onkologie, Immunologie, Augenheilkunde, Infektionskrankheiten, Neurowissenschaften und seltene Erkrankungen.

Im Gegensatz zu Novartis ist Roche stärker auf biotechnologische Medikamente spezialisiert und hat in diesem Bereich weltweit eine führende Position inne. Nicht zu vergessen bleibt der starke diagnostische Bereich, der zuletzt von der Corona-Pandemie stark profitierte. Mit einem Abebben der Pandemie sinkt leider auch die Nachfrage nach entsprechenden Produkten der Schweizer, was sich als Wachstumsbremse herauskristallisieren kann.

Die Wachstumstreiber von Roche liegen – ähnlich wie bei Novartis – vor allem in der innovativen Medikamentenentwicklung und der Erschließung neuer Märkte. Roche hat eine starke Position im Bereich der Onkologie und konnte in den letzten Jahren mehrere vielversprechende Medikamente auf den Markt bringen. Darüber hinaus investiert Roche in die Entwicklung von Biotechnologie-Medikamenten, die in Zukunft ein wichtiger Wachstumstreiber sein könnten. Bereits heute gelten die Schweizer als eines der führenden Biotechnologieunternehmen der Welt.

Ein Blick auf die Bewertung

Die Roche Aktie hat ein erwartetes KGV von 13,3, was im Vergleich zu Novartis etwas höher ist. Etwas schlechter schneidet auch die erwartete Dividendenrendite mit 3,6 % (Stand: 13.3.23, Morningstar) ab. Sie ist im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche immer noch als gut anzusehen.

Fazit

Beide Unternehmen haben starke Medikamentenportfolios, aber Roche hat in letzter Zeit gefühlt mehr Erfolge erzielt als Novartis. Roche hat beispielsweise mit dem Medikament Ocrevus, das zur Behandlung von Multipler Sklerose eingesetzt wird, Erfolge erzielt. Auch bei anderen Medikamenten wie dem Krebsmedikament Avastin oder dem Blutermedikament Hemlibra konnte Roche profitieren.

Novartis hingegen hat mit einigen Rückschlägen zu kämpfen gehabt. Beispielsweise mit dem Medikament Zolgensma zur Behandlung von spinaler Muskelatrophie. Auch präsentiert sich die Generika-Sparte als Wachstumsbremse. Dies dürfte zu einem Vertrauensverlust bei Anlegern beigetragen haben. Allerdings hat Novartis auch vielversprechende Medikamente wie das Herzmedikament Entresto oder das Schuppenflechtenmedikament Cosentyx auf den Markt gebracht.

Insgesamt scheint Roche damit derzeit die bessere Aktie für mich zu sein. Das Unternehmen war in letzter Zeit erfolgreicher und besitzt auch in Zukunft ein vielversprechendes Wachstumspotenzial. Die höhere Bewertung und geringere Dividendenrendite dürfte dabei ein Ausdruck des Finanzmarktes sein, um diesen Sachverhalt zu kompensieren. Eine Änderung meiner Sicht könnte jedoch die geplante Abspaltung der Generika-Sparte von Novartis bringen. Diesbezüglich warte ich erst einmal ab.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Roche und Novartis. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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