Nicht nur die Ausschüttung zählt: 3 DAX-Dividendenaktien mit Turnaround-Potenzial!

Es werden stark ansteigenden Pfeile in Richtung Erfolg gezeigt.
Foto: Gerd Altmann via Pixabay

Auch in diesem Jahr werden viele DAX-Unternehmen eine Dividende an ihre Aktionäre ausschütten. Insgesamt geht es dabei um eine Summe von rund 55 Mrd. Euro. Und selbstverständlich ist auch dann wieder der eine oder andere Top-Zahler mit dabei.

Doch um die Premiumklasse soll es heute einmal nicht gehen. Wir beschäftigen uns in diesem Artikel nämlich mit drei Aktien, von denen man im Frühjahr zwar eine ansehnliche Dividende erhält, die aber schon einige Zeit kein ganz so gutes Bild mehr abgeben haben und deshalb eventuell ein entsprechendes Turnaround-Potenzial besitzen könnten.

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Henkel

Die Aktionäre dürfte es freuen, dass der deutsche Traditionskonzern Henkel (WKN: 604843) seine Ausschüttung stabil hält. Und so erhält man als Investor wie schon in den letzten vier Jahren auch 2023, kurz nach der Hauptversammlung, die am 24.04.2023 stattfindet, eine Dividende in Höhe von 1,85 Euro je Vorzugsaktie. Was aktuell einer Dividendenrendite von 2,81 % entspricht.

Allerdings sollte dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Aktie des Konzerns seit fast sechs Jahren in einer Abwärtsbewegung befindet, in deren Spitze sie sich im Juni 2022 mit einem Kurs von 57,54 Euro (16.06.2022) um 55 % von ihrem ehemaligen Höchststand aus dem Jahr 2017 entfernt hatte. Von diesem Tiefpunkt aus gesehen, ist die Notierung bis heute aber schon wieder um 15 % angestiegen.

Eventuell deshalb, weil Henkel bei seiner geplanten Umstrukturierung immer weiter vorankommt. Man hatte hier unter anderem beschlossen, sich nur noch auf die beiden Sparten Klebstoffe und Konsumartikel auszurichten. Und seit Jahresbeginn ist diese Zwei-Säulen-Strategie nun auch vollständig umgesetzt.

Und dies bedeutet, dass Henkel jetzt mit dem nächsten Part seiner Agenda für ganzheitliches Wachstum durchstarten kann. Hier müssen als Nächstes Lieferketten optimiert, die Produktion effizienter gestaltet und eventuell auch Arbeitsplätze gestrichen werden.

Aber bereits im letzten Jahr konnte man schon einen Erfolg verzeichnen. Denn mit 22,4 Mrd. Euro sind 2022 die Umsatzerlöse so hoch ausgefallen wie noch nie in der Konzerngeschichte. Doch die erheblich gestiegenen Preise für direkte Materialien und Logistik konnten durch die fortgesetzten Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung nicht komplett kompensiert werden.

Somit musste Henkel für das letzte Geschäftsjahr ein um 13,7 % niedrigeres bereinigtes EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) vermelden als 2021. Und auch die bereinigte EBIT-Marge lag im Berichtsjahr mit einem Wert von 10,4 % um 3 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr.

Ein Hoffnungsträger ist sicherlich, dass man für 2023 mit einer EBIT-Marge rechnet, die am oberen Ende bei 12,0 % liegen soll. Auch prognostiziert man ein organisches Umsatzwachstum im unteren einstelligen Bereich. Ob dies für einen Turnaround der Henkel-Aktie ausreichend ist, wird man abwarten müssen. Sind die Umstrukturierungsmaßnahmen aber erst einmal abgeschlossen, dann könnte Henkel meines Erachtens durchaus auch wieder besseren Zeiten entgegengehen.

Bayer

Kommen wir mit dem Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer (WKN: BAY001) gleich zum nächsten Turnaround-Kandidaten, der in Sachen Dividende durchaus interessant erscheint, dessen Aktie den Investoren aber nun schon einige Jahre keine rechte Freude mehr bereitet. Vor allem nach der Monsanto-Übernahme machte Bayer fast nur noch mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam.

Und diese reißen bis heute nicht ab. Allein für das aktuelle Jahr werden von Bayer Vergleichszahlungen für anhängende Schadensforderungen zwischen 2 und 3 Mrd. Euro erwartet. Bis 1,7 Mrd. Euro davon sind alleine für potenzielle Vergleiche, die aus den Glyphosat-Prozessen hervorgehen könnten, eingeplant worden.

Sicherlich stellt dies eine Belastung für den Konzern dar. Doch schaut man sich einmal die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr an, dann sieht man hier eine relativ starke operative Performance. Immerhin konnte der Umsatz um 15 % auf 50,7 Mrd. Euro gesteigert werden.

Und das EBIT vor Sondereinflüssen lag 2022 mit 9,3 Mrd. Euro sogar um 27 % höher als im Vorjahr. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet man allerdings beim Umsatz am oberen Ende aber nur mit einem moderaten Anstieg auf 52 Mrd. Euro.

Aufgrund der guten Bilanz konnte sich Bayer eine großzügige Dividendenerhöhung erlauben. Und so können sich die Aktionäre in diesem Jahr mit 2,40 Euro je Aktie über eine um 20 % höhere Dividende freuen. Trotz der Anhebung müssen für die Dividendenzahlung aber nur 30 % des bereinigten Ergebnisses je Aktie (Core EPS) aufgewendet werden.

Die Bayer-Aktie bietet auf ihrem aktuellen Kursniveau von 55,93 Euro (17.03.2023) eine Dividendenrendite von 4,29 % und weist ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 7 auf. Eine niedrige Bewertung alleine ist aber sicherlich noch kein Argument für ein mögliches Turnaround-Potenzial. Dies könnte eventuell eher davon abhängen, ob Bayer seine etwas gedämpfte Prognose für 2023 vielleicht doch übertreffen kann.

Continental

Kommen wir als Letztes zum bekannten Automobilzulieferer Continental (WKN: 543900). Eines möchte ich gleich vorwegnehmen. Und zwar, dass ich die Wette auf einen Turnaround bei der Continental-Aktie als äußerst spekulativ ansehe. Was aber natürlich nicht bedeutet, dass eine Kehrtwende bei den Papieren gänzlich ausgeschlossen ist.

Doch zumindest aus fundamentaler Sicht geben die Papiere im Moment jedenfalls nicht sonderlich viel her. Denn nach den vorläufigen Zahlen hat Continental das Jahr 2022 mit einem Gewinneinbruch von 95 % abgeschlossen. Bei einem Nettoergebnis von 67 Mio. Euro konnte je Aktie lediglich ein Gewinn von 0,33 Euro bekannt gegeben werden. Im Vorjahr hatte Continental allerdings noch einen Nettogewinn von 1,4 Mrd. Euro und ein Ergebnis je Aktie von 7,18 Euro ausgewiesen.

Somit lässt sich für 2022 mit 0,17 % auch nur noch eine Nettomarge nahe der Nullgrenze ermitteln. Man sollte aber zur Kenntnis nehmen, dass man in den Jahren 2019 (-1,2 Mrd. Euro) und 2020 (-962 Mio. Euro) jeweils einen Verlust verkraften musste und die Nettomarge damals also sogar in den negativen Bereich abgerutscht war.

Obwohl die Umstände sicherlich nicht unbedingt als ideal bezeichnet werden können, hat der Vorstand von Continental einen Dividendenvorschlag von 1,50 Euro je Aktie abgegeben. Was gegenüber der im letzten Jahr gezahlten Ausschüttung aber immerhin eine Minderung um 32 % bedeutet.

Seit Bekanntgabe der Jahreszahlen haben die Papiere von Continental den Rückwärtsgang eingelegt. Mit 64,48 Euro (17.03.2023) notieren sie derzeit aber 9,0 % höher als Anfang Januar. Womit der Aktienkurs trotzdem immer noch meilenweit von seinem ehemaligen Hoch vom 09.01.2018 (223,47 Euro) entfernt liegt.

Wie könnte man angesichts dieser Gemengelage für die Continental-Aktie nun überhaupt ein kleines Turnaround-Potenzial herleiten? Ein winziger Hoffnungsschimmer könnte sein, dass Continental für das laufende Jahr einen Umsatzanstieg von bis zu 14 % für möglich hält. Und auch die bereinigte EBIT-Marge soll sich von 5,0 % in 2023 auf 5,5 bis 6,5 % erhöhen. Ob dies für eine nachhaltige Kurserholung am Ende ausreichend sein könnte, bleibt aber erst einmal abzuwarten.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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