Achtung Dividendenfalle! 3 mahnende Beispiele

Ein Haus aus Streichhölzern wurde angezündet und verbrennt.
Foto: Pixabay via Pexels

Aktien mit kontinuierlich steigenden Dividenden sind beliebt. Ich kann den Reiz dieser Aktien gut nachvollziehen. Schließlich prasseln die Dividenden wie ein warmer Sommerregen auf unsere Konten ein – ohne dass wir etwas dafür tun müssen. Dennoch lege ich keinen hohen Fokus auf die Dividende. Denn wer seine Investitionsthese auf die Dividende stützt, kann schnell bitter enttäuscht werden. Schließlich kann das Management eines Unternehmens die Dividendenzahlung jederzeit anpassen. In den folgenden drei Fällen ist genau das passiert.

Intel

Intel (WKN: 855681) war der Gigant in der Chipindustrie. Das 1968 gegründete Unternehmen zählte Mitte des Jahres 2000 sogar zu den drei wertvollsten Unternehmen der Welt (und war damals wertvoller als Microsoft). Diese Zeiten sind lange vergangen. Technologisch scheint Intel den Anschluss verloren zu haben. Entsprechend lag der Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr 2022 tiefer als zehn Jahre zuvor. Im letzten Quartal wurde sogar ein Verlust generiert, auch der Ausblick auf das aktuelle Quartal ist mies.

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Dennoch wurde die Dividende über all diese Jahre meist gesteigert, mindestens jedoch konstant gehalten. Von 2012 bis 2022 stieg die Dividende um satte 68 %. Da diese zuletzt nicht mehr durch den Free Cashflow gedeckt war und Intel riesige Investitionen plant, tat das Management in meinen Augen das einzig Richtige: Die Dividende wurde Anfang 2023 um 66 % gekürzt.

Wer hier hauptsächlich wegen der hohen Dividende (zeitweise lag die Dividendenrendite bei über 5 %) investierte, tappte also in eine Dividendenfalle. Denn nicht nur die Dividende enttäuscht, auch der Aktienkurs notiert 45 % tiefer als vor fünf Jahren (Stand aller Angaben: 24.03.23).

Fresenius

Bei dem Gesundheitskonzern Fresenius (WKN: 578560) beträgt das Kursminus auf Sicht von fünf Jahren sogar 62 %. Wer nur auf die Dividende achtete, konnte sich sein Investment allerdings bis vor einigen Wochen noch schönreden. Denn die Dividende wurde seit über 25 Jahren stetig gesteigert und verhalf Fresenius somit zu dem seltenen Titel eines Dividendenaristokraten.

Diese Historie reißt nun ab. Der neue CEO verkündete, dass die Dividende in diesem Jahr konstant gehalten werden soll. Fresenius verdient die Dividenden zwar weiterhin ohne Probleme (die Ausschüttungsquote auf den Gewinn liegt bei rund 30 %), dennoch gibt es auch hier operative Gründe, die diesen Schritt rechtfertigen.

Denn während die Dividende in den letzten Jahren stetig stieg, lag der Gewinn in 2022 niedriger als fünf Jahre zuvor. Ein klarer Fokus im operativen Geschäft scheint zu fehlen. Darüber hinaus macht die übernahmebedingt hohe Schuldenlast dem Konzern in Zeiten steigender Zinsen zunehmend zu schaffen.

V.F. Corporation

Dass selbst eine Historie von 50 Jahren stetig steigender Dividenden kein Garant für die zukünftige Dividendenentwicklung ist, beweist V.F. Corporation (WKN: 857621). Das Bekleidungsunternehmen aus Denver kündigte vor einigen Wochen eine Kürzung der Dividende um 41 % an und fliegt damit aus dem elitären Zirkel der Dividendenaristokraten.

Auch hier ist das Senken der Dividende nur eine logische Konsequenz des wenig erfolgreichen operativen Geschäfts. Sowohl gemessen am Gewinn als auch am Free Cashflow wurde die Dividende zuletzt nicht mehr verdient. Im letzten Quartal sank der Gesamtumsatz mit Marken wie The North Face, Eastpak, Timberland und Vans um 1 %, der angepasste Gewinn sogar um 17 %.

Wer sich auf die hohe Dividende (zeitweise lag die Dividendenrendite bei über 7 %) verlassen hat, steckt nun in der Dividendenfalle. Der Aktienkurs notiert 71 % tiefer als vor fünf Jahren, die weiteren Aussichten scheinen mir sehr unklar.

Fazit: Die operative Unternehmensentwicklung zählt

Die drei vorgestellten Unternehmen verdeutlichen, dass eine Historie stetig steigender Dividenden wenig Aussagekraft für die Zukunft hat. Mit einer simplen Entscheidung des Managements kann das Kartenhaus der Dividendenzahlungen in sich zusammenbrechen. Je schlechter die operative Entwicklung, desto wahrscheinlicher wird diese Entscheidung. Daher sollten wir als clevere Anleger viel mehr auf Themen wie Burggraben, Verschuldung und Wachstumsaussichten achten als auf die Dividende eines Unternehmens.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Fresenius und Microsoft. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Fresenius und Microsoft.



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