Fresenius: Ehemaliger Dividendenaristokrat und Turnaround-Aktie. Nun wird’s spannend!

Fresenius Flaggen wehen im Wind vor der Hauptversammlung.
Foto: Fresenius SE & Co. KGaA

Dass die Fresenius-Aktie (WKN: 578560) zu den wenigen Dividendenaristokraten aus Deutschland gehört, war nie ein Geheimnis. Ebenso wie die Tatsache, dass die Bad Homburger mit einigen Problemen zu kämpfen haben. Hauptsächlich handelt es sich hier um eine Wachstumsschwäche, komplexe Konzernstrukturen und eine übermäßige Verschuldung.

Die erste Konsequenz für Aktionäre: Die Dividende wurde seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht mehr erhöht. Sie lag für das Geschäftsjahr 2022 auf dem Niveau des Vorjahres von 0,92 Euro.

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Auch wenn die Fresenius-Aktie damit offiziell ihren Status als Dividendenaristokrat verloren hat, so bleibt die Aktie möglicherweise ein spannendes Investment aufgrund der derzeitigen günstigen Bewertung sowie des Turnaround-Potenzials.

Neuigkeiten beim Kapitalmarkttag

Zuletzt gab es auf dem Kapitalmarkttag in London Ende Mai 2023 Neuigkeiten. Lasst uns einmal einen Blick auf diese werfen, um zu schauen, ob die aktuelle Investmentthese der Fresenius-Aktie Bestand hat.

Auf dem Kapitalmarkttag wurde viel über die Zukunft des Unternehmens gesprochen. Beeindruckend wurde aufgezeigt, wie die Mission von Fresenius, einer weiterentwickelten Patientenversorgung, in ein skalierbares Plattformmodell transferiert wird.

Im Zentrum der Bemühungen stehen nun die operativen Unternehmen Fresenius Kabi und Fresenius Helios. Die ebenfalls börsennotierte und mit operativen Problemen behaftete Tochter Fresenius Medical Care (WKN: 578580) soll durch Formwechsel in eine Aktiengesellschaft mit vereinfachter Governance übergeführt werden. Das Ziel ist die langfristige Dekonsolidierung.

Das Potenzial an Produktivitätsverbesserungen wurde in der Vergangenheit vom Management mit jährlich rund einer Milliarde Euro bis zum Jahr 2025 eingeschätzt.

Anlässlich eines Kapitalmarkttages in London erhöhte CEO Michael Sen die Ziele für die Tochtergesellschaft Kabi für das laufende Jahr und äußerte auch für die mittelfristige Zukunft mehr Optimismus.

Insbesondere der Ausbau des Geschäfts mit biotechnologisch hergestellten Generika, klinischer Ernährung und Medizintechnik soll das Wachstum von Kabi beschleunigen. Das Pharma- und Medizintechnikunternehmen ist eine Säule der neuen Konzernstrategie, die Sen bereits im Frühjahr vorgestellt hat.

Keine großen Neuigkeiten von Fresenius

In Summe handelte es sich bei der Präsentation um eine detaillierte Ausarbeitung der bereits vorgestellten Neuausrichtung. Nun gilt es zu liefern. Besonders der Fokus auf Schuldenreduktion und Wachstumssteigerung dürfte für Investoren interessant sein.

Hier gab es im ersten Quartal 2023 bereits spannende Entwicklungen zu vernehmen: So stieg der Konzernumsatz um 5 % auf 10,2 Mrd. Euro. Das währungsbereinigte Konzernergebnis war allerdings mit 10 % auf 908 Mio. Euro rückläufig. Diese Entwicklung lag jedoch im Rahmen der Erwartungen und bestätigt, dass sich das Unternehmen inmitten eines möglichen Turnarounds befindet.

Mit dem ersten Quartal 2023 bestätigten sich zudem die Prognosen für das Gesamtjahr 2023. Demnach rechnet das Management mit einem niedrigen bis mittleren einstelligen Wachstum. Das währungsbereinigte EBIT soll im hohen einstelligen Bereich rückläufig sein. Idealerweise könnte jedoch ein stabiles EBIT für das Gesamtjahr 2023 möglich sein.

Insofern spiegeln die abgelieferten Zahlen genau das wider, was bisher prognostiziert wurde, wobei es bei den Erträgen in den Folgequartalen noch Verbesserungspotenzial geben dürfte.

Fazit zur Fresenius-Aktie

In Summe präsentiert sich Fresenius somit im Rahmen der Erwartungen. Die Umsatzbasis erweist sich als stabil wachsend. Einzig die Ertragslage weist Schwächen auf. Die rückläufige Ertragslage führt leider auch zu einer Verschlechterung der Netto-Finanzverbindlichkeiten im Verhältnis zum EBITDA. Hier wird mittlerweile ein Faktor von 3,79 erreicht. Im Gesamtjahr 2022 lag der Wert noch bei 3,65.

Damit zeigt sich, dass das Schuldenproblem eine nach wie vor wichtige Baustelle des diversifizierten Gesundheitskonzerns ist. Zudem könnte es eine Bremse für Wachstum darstellen. Verbesserung könnte die geplante Dekonsolidierung der Tochter Fresenius Medical Care bringen. Das konsolidierte Tochterunternehmen bremst nicht nur das Wachstum, sondern belastet auch die Bilanz.

Für mich hat die Fresenius-Aktie damit noch nicht ganz den Status einen Neubewertung verdient. Es bleibt daher spannend abzuwarten, was die Zukunft bringt.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Fresenius. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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