1.000 % Kursgewinn sind möglich: Doch warum erreichen dann die wenigsten jemals diesen Punkt?
Wer sich für die Börse interessiert, dem fallen bei seinen Recherchen auch immer wieder Aktien auf, mit denen man einen Kursgewinn von 1.000 % oder mehr hätte realisieren können. Und so kommt bei vielen Investoren dann ganz natürlich das Verlangen auf, wenigstens mit einer ihrer Investitionen genauso erfolgreich zu sein.
Doch wenn die meisten dann nach einigen Jahren ihr Depot anschauen, dann wird nicht wenigen klar, dass dieses Unterfangen nicht ganz so einfach ist, wie anfangs gedacht. Was ist also passiert? Gab es eventuell keine Titel, mit denen man einen so hohen Kursgewinn hätte erzielen können? Oder lag es vielleicht gar an einem selbst, dass der ganz große Erfolg bisher ausgeblieben ist?
Eine genaue Antwort darauf wird sich wohl nicht so einfach finden lassen. Aber ich denke, auch du hast ein großes Interesse daran, dass wir in dieser Angelegenheit heute einmal kurz auf Spurensuche gehen.
Die Psychologie als ein entscheidender Faktor
Kannst du dich noch erinnern, wie du dich auf deinen ersten Aktienkauf vorbereitet hast? Also bei mir hat diese Phase schon etwas Zeit in Anspruch genommen. Ich habe mir beispielsweise erst einmal einige Musterdepots angelegt, um dort dann die Aktienbewegungen zu verfolgen. Weiterhin habe ich natürlich versucht, in diversen Foren und über die Finanzpresse Informationen einzuholen.
Mit der Zeit haben sich dann etwa eine Handvoll Aktien herauskristallisiert, die für eine Investition infrage kamen. Ich nehme einmal an, so oder so ähnlich könnte es wohl auch bei dir gewesen sein. Aber ich denke, es könnte noch eine Gemeinsamkeit vorhanden sein. Nämlich die Erkenntnis, dass es etwas völlig anderes ist, wenn man dann schließlich mit seinem eigenen echten Geld investiert ist.
Es beginnt meistens damit, dass einem bei den Aktien etwas mulmig wird, die kurz nach dem Kauf im Minus notieren. Je nachdem, wie hoch hier die jeweiligen Buchverluste ausfallen, kommt dann ganz schnell eine gewisse Angst auf. Und zwar, dass man etwa noch mehr von seinem hart verdienten Geld verlieren könnte, wenn es weiter abwärtsgeht. Und ehe man sich versieht, hat man schon auf den Verkaufen-Button gedrückt.
Ein anderer Aspekt sind aber die Ausreißer nach oben. Denn meistens gibt es ja die eine oder Aktie, bei der sich mit der Zeit ansehnliche Kursgewinne angesammelt haben. Was eigentlich ein Grund zur Freude ist, beschert einem Anleger aber nun auch wieder Bauchschmerzen. Auch hier entwickelt man sehr schnell so etwas wie ein Sicherheitsdenken.
Zum einen, weil man befürchtet, die schönen Buchgewinne könnten wieder abschmelzen. Und zum anderen, weil man auf jeden Fall gerne sein investiertes Kapital in Sicherheit wiegen möchte. Deshalb beginnen nicht wenige spätestens nach einer Kursverdopplung darüber nachzudenken, die Hälfte der betreffenden Position abzustoßen.
Nimm dir besser mehr Zeit
Im vorherigen Absatz haben wir also erfahren, dass viele Aktien aus einer Emotion heraus das Depot irgendwann wieder verlassen könnten. Doch wenn man so vorgeht, dann rücken die ersehnten 1.000 % Kursgewinn natürlich in weite Ferne. Wie kann man dem aber am besten entgegenwirken? Meiner Ansicht nach mit dem Vorgehen, bei seiner Aktienauswahl auf eine hohe Qualität zu achten.
Hier kann es eventuell sinnvoll sein, sich auf Papiere zu konzentrieren, die vielleicht etwas langsamer, dafür aber umso kontinuierlicher im Kurs ansteigen. Noch besser ist es in meinen Augen, wenn zusätzlich auch noch eine solide Dividende mit im Spiel ist. Dadurch hat man dann auch in schlechten Börsenzeiten einen Anreiz, an seinen Aktien festzuhalten.
Und das ist nun einmal der entscheidende Faktor bei der Aktienanlage. Denn über längere Zeiträume hinweg sind manche Aktien in der Lage, exponentielle Kursanstiege aufzuweisen. Womit man seinem besagten Ziel dann schon entscheidend näher kommen könnte. Zum Schluss möchte ich gar nicht auf einzelne Aktien eingehen, sondern einfach einmal unseren DAX als Vergleich hinzuziehen.
Denn selbst hier konnte man über die Jahrzehnte relativ hohe Gewinne erzielen. Zum Beispiel lag der DAX-Rendite-Durchschnitt in den letzten 25 Jahren bei 8,7 %. Vorausgesetzt man verfügt über genügend Zeit, könnte man sich bei dieser Durchschnittsrendite nach einer Anlagedauer von 29 Jahren schließlich über die angedachten 1.000 % Kursgewinn freuen.
Warum jetzt der schlechteste Zeitpunkt sein könnte, um Aktien zu kaufen
Stehen wir vor einem Crash wie 2001, 2008 und 2020?! Okay, so weit würden wir von Aktienwelt360 selbstverständlich nie gehen. Allerdings sind wir der Meinung: Jetzt ist einer der schlechteren Zeitpunkte, um All-in in Aktien zu gehen. Und das, obwohl die Börsen reihenweise Rekordhochs erklimmen.
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