Warren Buffetts Erfolg mit der Apple-Aktie kann für die Zukunft nichts Gutes verheißen. Oder doch?
Warren Buffett gilt als der erfolgreichste Investor aller Zeiten. Und das wohl zu Recht. Schließlich beläuft sich sein Vermögen laut Forbes auf stolze 138 Mrd. US-Dollar. Keinem anderen Investor ist es im Laufe seines Lebens gelungen, durch den Handel mit Aktien ein solches Vermögen nachhaltig anzuhäufen.
Warren Buffett und sein Portfolio
Ein Blick auf das Investmentportfolio von Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) offenbart jedoch auch einige Schwächen. Vor allem fällt der Blick auf die größte Position Apple (WKN: 865985).
Sie machte im letzten Quartal über 40 % des Portfoliovermögens aus, wurde aber gleichzeitig deutlich um über 12 % reduziert. Entsprechende Erklärungen lieferte Buffett auch zeitnah in Interviews. So handele es sich nicht um eine Änderung der Investment-Thesis.
Vielmehr ginge es um steuerstrategische Überlegungen. Buffett rechnet in Zukunft mit höheren Steuern auf Investmenterträge, weshalb er bereits heute die Chance nutzt, von den günstigeren Steuersätzen zu profitieren.
Apple-Position: Hohes Risiko für Warren Buffett?
Dennoch ist die Apple-Position im Investment-Arm von Berkshire Hathaway nach wie vor hoch und sie soll es mittelfristig auch bleiben. Diese strategische Überlegung wirft natürlich Fragen nach der zukünftigen Performance des Aktienportfolios auf. Schließlich steht und fällt die Rendite mit der Apple-Aktie.
Letztlich muss auch eingeräumt werden, dass der jüngste Anlageerfolg des Portfolios sehr stark von der Kursvervielfachung der Apple-Aktie geprägt ist. Sollte sich dies in Zukunft ändern, müsste Warren Buffett umdenken.
Ein Blick auf die Apple-Aktie selbst zeigt, dass mit einem erwarteten KGV von 29,4 (Stand 30.7.24, Morningstar) bereits viel Wachstumsfantasie eingepreist ist. Und mit dem Wachstum hat es in der jüngeren Vergangenheit nicht zum Besten gestanden.
Schwache Quartalszahlen belasten, aber langfristig kann vieles besser werden
So wurde im zweiten Quartal 2024 ein sichtbarer Umsatzrückgang von 4,3 % verzeichnet. Vor allem das Produkt- bzw. Hardwaregeschäft zeigte Schwächen. Hier ging der Umsatz um fast 10 % zurück, während das Servicegeschäft mit einem robusten Wachstum von 14,2 % glänzte.
Da Apple aber nach wie vor stark von Hardwareverkäufen abhängig ist, muss die Aktie in Produktzyklen gedacht werden. Und gerade hier könnte mit dem Durchbruch der KI ein neuer Superzyklus entstehen.
Positive Signale kamen auch aus dem zuletzt schwachen China-Geschäft, so dass sich die anfänglichen Sorgen vor protektionistischen Maßnahmen im Reich der Mitte nicht bestätigt haben. So sind laut Reuters die iPhone-Verkäufe in China allein im April 2024 um mehr als 50 % gestiegen.
Fazit
Auch wenn die Apple-Aktie eine hohe Konzentration im Anlageportfolio von Berkshire Hathaway darstellt und gewisse Risiken für die zukünftige Wertentwicklung birgt, gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass Apple in Zukunft schlechter abschneiden könnte als der Gesamtmarkt.
Zwar gibt es Schwächen im wichtigen Hardware-Geschäft und auch im Zukunftsmarkt KI spielt Apple nicht die erste Geige. Dennoch ist die Story des Wandels hin zu einem Software- und Dienstleistungsunternehmen intakt.
Und auch bei Apple gibt es viele KI-Engagements. Das größte Argument für die Apple-Aktie dürfte derzeit jedoch in einem Superzyklus verborgen liegen, der viele neue iPhone-Verkäufe mit sich bringen dürfte.
Das erwartete KGV von fast 30 ist natürlich nicht billig. Allerdings wird der Burggraben von Apple immer tiefer und das Geschäft durch den höheren Dienstleistungsanteil immer planbarer.
Nicht zu vergessen sind die hohen Barreserven und Investitionen. Diese beliefen sich zum Ende des zweiten Quartals 2024 auf über 160 Mrd. US-Dollar. Das größte Aktienrückkaufprogramm aller Zeiten in Höhe von 110 Mrd. US-Dollar wird aufgrund des enormen Free Cashflows aber nur einen Teil davon aufbrauchen. Am Ende werden die Aktionäre also noch länger profitieren.
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Frank Seehawer besitzt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway.