PayPal-Aktie überzeugt mit Quartalszahlen: Ist die Trendwende eingeläutet?

Nahaufnahme des Logos der PayPal-App auf einem Smartphone
Foto: Brett Jordan via Pexels

Die PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) befindet sich objektiv betrachtet in einem äußerst attraktiven Markt. Als Fintech profitiert das Unternehmen grundsätzlich von der Digitalisierung des Zahlungsverkehrs. PayPal ist hier Vorreiter und Marktführer.

Auch die Bewertung überzeugt mit einem erwarteten KGV von 15,5 (Stand: 1.8.24, Morningstar). Ja, für ein wachstumsstarkes Unternehmen wie PayPal, das in den vergangenen zehn Jahren den Umsatz und Gewinn im Schnitt deutlich zweistellig steigern konnte, wäre das Preisschild sogar lächerlich günstig.

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Zunehmender Wettbewerbsdruck gibt Anlass zur Sorge

Doch Investoren sehen Risiken, vor allem im Wettbewerbsumfeld. So tauchen nicht nur zahlreiche Start-ups auf, die dem Fintech aus San José (Kalifornien, USA) das Leben schwer machen könnten. Auch institutionelle Banken und Akteure aus dem Technologiesektor wie Apple (WKN: 865985) drängen tiefer in den Markt. Nicht zu vergessen ist der Aufstieg der Kryptos.

Das kurzfristige Wachstum zeigt bereits eine deutliche Verlangsamung. Mit einer Konjunkturschwäche allein lässt sie sich wohl nicht erklären, zumal die Megatrends und Wachstumstreiber rund um das Thema Digitalisierung des Zahlungsverkehrs nach wie vor intakt sind.

PayPal ist ein Anpassungskünstler

Doch PayPal hält dagegen. Bedrohungen hat es in der Vergangenheit schon immer gegeben. Diese wurden stets geschickt umschifft – durch eigene Innovationen und Zukäufe, wie das Beispiel Venmo oder Initiativen im Bereich Krypto zeigen.

Auch die jüngsten Quartalszahlen für das zweite Quartal 2024 zeigen Widerstandskraft. Der Nettoumsatz stieg zwar nur um 8 % auf 7,9 Mrd. US-Dollar. Dafür überzeugte das operative Ergebnis, welches um 17 % auf 1,3 Mrd. US-Dollar anstieg. Auf bereinigter Basis wurde sogar noch mehr verdient. Hier betrug das Wachstum 24 %.

Interessant ist dabei, dass das Zahlungsvolumen zweistellig gestiegen ist. Auch auf Einzelnutzerebene war dies deutlich zu erkennen. Eine möglicherweise bessere Konjunktur scheint sich hier bemerkbar zu machen.

Trendwende bei den Nutzerkonten?

Zwar ging die Zahl der aktiven Konten mit 0,4 % weiter auf 429 Mio. zurück. Positiv ist jedoch, dass dieser Rückgang geringer ausfiel als noch im Vorquartal. Auf sequentieller Basis war sogar ein leichter Zuwachs von 0,4 % bzw. 1,8 Millionen Nutzer zu verzeichnen. 

PayPal scheint damit eine Trendwende eingeleitet zu haben, die die Anleger so nicht auf dem Schirm hatten. Darauf deutet zumindest die positive Reaktion des Aktienkurses hin, der in den Tagen nach der Veröffentlichung der Q2-Zahlen zweistellig zulegen konnte.

Positiv dürfte sich in diesem Zusammenhang auch ausgewirkt haben, dass PayPal die EPS-Prognose für das Gesamtjahr 2024 angehoben hat. Statt eines mittleren bis hohen einstelligen EPS-Wachstums wird nun ein niedriges bis mittleres zweistelliges EPS-Wachstum erwartet. Fast 4 US-Dollar könnten nach eigener Prognose nun erreicht werden, nach einer vorherigen Prognose von rund 3,65 US-Dollar. Das erwartete KGV liegt damit selbst nach der starken Kursreaktion im günstigsten Fall bei 15.

Fazit zur PayPal-Aktie

Die Zahlen für das zweite Quartal 2024 haben die PayPal-Aktionäre positiv überrascht. Vor allem die Entwicklung der aktiven Konten deutet auf eine mögliche Trendwende hin. Sollte sich diese als nachhaltig erweisen und das Unternehmen den Anschluss an den beeindruckenden Wachstumspfad der Vergangenheit finden, dürfte auch hier eine Neubewertung anstehen. Eine solche wäre auch dringend notwendig, denn die alten Höchststände von über 300 US-Dollar sind noch in weiter Ferne.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist es jedoch noch zu früh, um die Frage einer Neubewertung abschließend beurteilen zu können. Ein weiteres Abwarten könnte mehr Gewissheit bringen.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Apple und PayPal. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Apple und PayPal.



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