Nur 3,33 % Rendite? Warum die RWE-Dividende dennoch dein Portfolio retten kann
Der globale Energiewandel ist nicht mehr nur eine ferne Vision, sondern Realität. Und RWE (WKN: 703712) steht an vorderster Front dieser Transformation. Wenn du auf der Suche nach einem Investment bist, das sowohl ökologisch sinnvoll als auch finanziell lukrativ ist, dann könnte die RWE-Aktie genau das Richtige für dich sein. Lass uns gemeinsam erkunden, warum jetzt der perfekte Zeitpunkt sein könnte, um in dieses Unternehmen zu investieren.
Vom Kohleriesen zum Vorreiter der erneuerbaren Energien
RWE gehört zu den 400 größten Unternehmen weltweit und hat eine beeindruckende Transformation durchlaufen. Einst als führender Anbieter von Kohlekraftwerken bekannt, hat sich RWE in den vergangenen Jahren zu einem der globalen Vorreiter im Bereich der erneuerbaren Energien entwickelt. Das Unternehmen hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2030 will RWE vollständig aus der Kohle aussteigen und seine Kapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien massiv ausbauen. Die Reise vom Kohleriesen zum grünen Energiegiganten ist zwar noch nicht abgeschlossen, aber die Weichen sind eindeutig gestellt.
Investitionen in die Zukunft: Ein starkes Signal an den Markt
RWE investiert stark in erneuerbare Energien, insbesondere in die Bereiche Offshore- und Onshore-Windkraft sowie Solarenergie. Allein im ersten Quartal 2024 konnte das Unternehmen ein bereinigtes EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization – also Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) von über 1,7 Mrd. Euro erzielen. Das ist besonders bemerkenswert, da die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr durch außergewöhnlich starke Ergebnisse geprägt waren. Die Segmente Offshore- und Onshore-Wind sowie Flexibilitätsgeneration und Handel haben sich besonders positiv entwickelt. Diese Zahlen senden ein starkes Signal an den Markt, dass RWE nicht nur auf den Zug der erneuerbaren Energien aufspringt, sondern ihn aktiv vorantreibt.
Die konsequenten Investitionen in die Zukunft spiegeln sich auch im Netto-Sachanlagevermögen wider, das zwischen 2019 und 2023 von 15,7 Mrd. Euro auf beeindruckende 31,3 Mrd. Euro angestiegen ist. Diese Verdopplung zeigt, dass RWE seine Infrastruktur nicht nur modernisiert, sondern gezielt ausbaut, um seine Marktführerschaft im Bereich der erneuerbaren Energien zu sichern.
Risiken und Chancen: Ein ausgewogenes Bild
Natürlich ist keine Investition ohne Risiko, und RWE bildet da keine Ausnahme. Ein zentrales Risiko ist die Volatilität der Strompreise, die sich negativ auf die Einnahmen des Unternehmens auswirken könnte. Hinzu kommen potenzielle Herausforderungen bei den Investitionen in Offshore-Windparks, die teurer werden könnten als ursprünglich geplant. Doch diesen Risiken stehen auch bedeutende Chancen gegenüber, insbesondere durch die starke Positionierung von RWE im Bereich der erneuerbaren Energien und die Unterstützung durch politische Maßnahmen wie den Inflation Reduction Act in den USA, der das Wachstum der erneuerbaren Energien weiter ankurbeln könnte.
RWE läuft einen Marathon
RWE arbeitet hart daran, seinen Ruf als umweltfreundliches Unternehmen zu festigen, doch der Fortschritt ist langsamer als bei einigen Wettbewerbern. Während spanische Unternehmen wie Iberdrola (WKN: 851357) bereits 2017 vollständig aus der Kohle ausgestiegen sind und ambitionierte Ziele im Bereich der erneuerbaren Energien verfolgen, hinkt RWE hinterher. Die geplante Verdopplung der Kapazität bei erneuerbaren Energien von 25 Gigawatt (GW) auf 50 GW bis 2030 klingt zwar beeindruckend, wird jedoch von den Zielen von Iberdrola (95 GW) und Enel (WKN: 928624) (129 GW) deutlich übertroffen. Dieses eher gemächliche Tempo könnte dazu führen, dass RWE weiter Marktanteile verliert und damit auch an Marktwert einbüßt.
Eine schwere Hypothek für RWE
Obwohl RWE angekündigt hat, den Kohleausstieg in der rheinischen Region auf 2030 vorzuziehen, gibt es zahlreiche Ausnahmen und Bedingungen, die diesen Plan verwässern könnten. So besteht die Möglichkeit, dass einige Kohlekraftwerke bis 2033 weiterbetrieben werden, was die Glaubwürdigkeit des grünen Wandels infrage stellt. Diese Altlasten belasten nicht nur die Bilanz, sondern auch das Image des Unternehmens. Solange RWE an seinen thermischen Anlagen festhält, bleibt das Unternehmen anfällig für negative Anlegerstimmung und politische Unsicherheiten, die den Aktienkurs belasten könnten.
Finanzielle Herausforderungen
Ein weiteres Problem ist die steigende Verschuldung von RWE. Nach einer Reihe von Übernahmen und Investitionen, wie der Übernahme von Con Edisons Clean Energy Businesses, stieg die Nettoverschuldung des Unternehmens im ersten Halbjahr 2023 auf 5,9 Mrd. Euro. Besorgniserregend ist aus meiner Sicht der Anstieg der Verschuldungsquote in den letzten fünf Jahren von 18 % auf 58 %. Die Tatsache, dass der operative Cashflow weniger als 8 % der Schulden deckt, zeigt, wie angespannt die finanzielle Lage von RWE derzeit noch ist.
Trotz dieser Herausforderungen hat RWE in den vergangenen Jahren beeindruckende Fortschritte bei der Stärkung seiner Kapitalbasis gemacht. Das Eigenkapital des Unternehmens stieg im Jahr 2022 auf 29,3 Mrd. Euro und erhöhte sich bis 2023 weiter auf 34,1 Mrd. Euro. Diese Entwicklung zeigt, dass RWE in der Lage ist, seine Kapitalbasis trotz der hohen Verschuldung kontinuierlich zu stärken, was ein positives Signal für Investoren darstellt.
Die strategische Ausrichtung von RWE
RWE verfolgt eine klare Strategie, die darauf abzielt, bis 2030 ein Portfolio zu betreiben, das zu 90 % aus erneuerbaren Energien besteht. Dazu zählen Onshore- und Offshore-Wind sowie Solarenergie. Der Fokus auf grüne Energiequellen ist nicht nur ein PR-Trick, sondern eine fundierte strategische Entscheidung, die langfristig Früchte tragen dürfte. Bereits jetzt hat RWE beeindruckende 3,2 GW an Projekten in der Pipeline, davon 1,2 GW im Bereich der Batteriespeicherung. Diese Projekte werden RWE dabei helfen, seine Stellung als einer der führenden Akteure im Bereich der erneuerbaren Energien weiter auszubauen und gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Ein globaler Player mit starkem Wachstumspotenzial
Neben Europa hat RWE auch in den USA Fuß gefasst und sich dort zu einem der größten Anbieter von erneuerbarer Energie entwickelt. Nach der Übernahme von Con Edison Renewables ist RWE jetzt der viertgrößte Anbieter von erneuerbaren Energien in den USA. Diese internationale Präsenz verschafft dem Unternehmen nicht nur Zugang zu einem größeren Markt, sondern reduziert auch das Risiko, das mit der Abhängigkeit von einem einzigen Markt verbunden ist. Die Expansion in den USA zeigt, dass RWE in der Lage ist, global zu wachsen und seine Marktstellung kontinuierlich zu verbessern.
Ist die Aktie von RWE ein Schnäppchen?
Nach meinen Berechnungen liegt der faire Wert der RWE-Aktie bei etwa 41 Euro. Im Vergleich zum aktuellen Kurs von 30 Euro bedeutet das, dass die Aktie um satte 26 % unterbewertet ist. Diese Bewertung basiert jedoch hauptsächlich auf Multiples und nicht auf einer Discounted Cash Flow-Analyse, was bedeutet, dass sie sensibler auf Marktveränderungen reagieren kann. Zudem könnte die langfristige Rentabilität von den Entwicklungen auf dem Energiemarkt abhängen, insbesondere in einem volatilen Umfeld wie dem aktuellen.
RWE zahlt eine solide Dividende
Für das Geschäftsjahr 2023 zahlte RWE eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie. Zum aktuellen Aktienkurs ergibt das eine Dividendenrendite von 3,33 %. Diese Rendite liegt deutlich über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Wenn du also nach einer stabilen Einkommensquelle suchst, könnte RWE genau das Richtige für dein Portfolio sein.
Ein Blick auf die Ausschüttungsquote zeigt, dass RWE seine Gewinne verantwortungsbewusst ausschüttet. Die Ausschüttungsquote für das letzte Geschäftsjahr liegt bei 51,28 %. Das bedeutet, dass etwas mehr als die Hälfte des Gewinns an die Aktionäre ausgezahlt wird, während der Rest im Unternehmen verbleibt, um weiter in Wachstum und Innovation zu investieren. Über die letzten drei Jahre liegt die durchschnittliche Ausschüttungsquote bei 40,29 %, was auf eine vorsichtige und nachhaltige Dividendenpolitik hinweist. RWE gelingt es somit, ein gesundes Gleichgewicht zwischen der Belohnung der Aktionäre und der langfristigen Sicherung des Unternehmenswachstums zu halten.
RWE hat in den vergangenen Jahren seine Dividende nicht nur konstant gehalten, sondern auch kontinuierlich erhöht. Im vergangenen Jahr betrug das Dividendenwachstum 11,11 %, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr darstellt. Das durchschnittliche Wachstum der letzten fünf Jahre liegt bei soliden 7,39 %. Auch wenn das langfristige Wachstum über die letzten zehn Jahre eher moderat ausfällt, zeigt der aktuelle Trend, dass RWE seine Dividendenpolitik zunehmend offensiver gestaltet. Für Einkommensinvestoren ist dies ein starkes Signal, dass RWE auf einem guten Weg ist, weiterhin verlässliche Erträge zu liefern.
RWE – Eine spannende Aktie für langfristig orientierte Anleger
Der deutsche Energiekonzern steht vor einer spannenden Zukunft, die durch eine stabile Dividendenpolitik, solides Wachstumspotenzial und eine klare strategische Ausrichtung geprägt ist. Trotz einiger Herausforderungen, wie der anhaltenden Abhängigkeit von Kohlekraft und der steigenden Verschuldung, bietet die aktuelle Bewertung der Aktie interessante Chancen für Anleger. Die Kombination aus nachhaltiger Energiepolitik, attraktiver Dividendenrendite und einer vorsichtigen Finanzstrategie macht RWE zu einer lohnenswerten Option für langfristig orientierte Investoren.
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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.