Intel im Sinkflug: Risiken, die du jetzt kennen musst, bevor du investierst
Die Intel-Aktie (WKN: 855681) steht aktuell im Fokus vieler Anleger, die sich fragen: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, einzusteigen? Nach einem dramatischen Kursverfall von fast 60 % in diesem Jahr scheint das Unternehmen an einem Wendepunkt zu stehen. Gleichzeitig deutet eine Unterbewertung von rund 23 % darauf hin, dass hier eine attraktive Einstiegschance lauern könnte. Doch welche Entwicklungen stecken wirklich hinter diesen Zahlen – und wie solltest du als Investor reagieren?
Die aktuelle Situation: Ein beispielloser Absturz
Im August 2024 hat Intel einen drastischen Kursrutsch erlebt. Der Aktienkurs ist seit Jahresbeginn um beeindruckende 58 % gefallen, und im August war Intel die am schlechtesten performende Aktie im S&P 500, Dow Jones und Nasdaq 100. Allein in diesem Monat verlor die Aktie 35 %, der stärkste monatliche Rückgang seit September 2000. Auf den ersten Blick mag das nach einer Katastrophe aussehen, doch für dich als Anleger könnte genau hier eine seltene Gelegenheit liegen.
Warum? Weil solche massiven Kursverluste oft übertriebene Reaktionen des Marktes darstellen, die nicht unbedingt die tatsächlichen Aussichten eines Unternehmens widerspiegeln. Intel steht zweifellos vor großen Herausforderungen, aber es gibt auch zahlreiche Anzeichen dafür, dass der Markt die langfristigen Chancen unterschätzt.
Intels Herausforderungen: Die Probleme klar benennen
Um die Chancen besser einschätzen zu können, ist es wichtig, die aktuellen Probleme bei Intel genau zu verstehen. Die finanziellen Ergebnisse für das zweite Quartal 2024 waren enttäuschend. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 % auf 12,8 Mrd. US-Dollar, und der bereinigte Gewinn pro Aktie fiel von 13 Cent im Vorjahr auf nur noch 2 Cent. Besonders besorgniserregend ist, dass Intels Data-Center- und KI-Sparte, die als entscheidend für das zukünftige Wachstum gelten, einen Umsatzrückgang von 3 % verzeichneten.
Die Data-Center-Sparte ist besonders kritisch, da sie als eine der größten Wachstumschancen für Intel gilt. Trotz der Einführung neuer Chips wie dem Intel 3 und dem Gaudi 3 KI-Chip, die im Vergleich zu Konkurrenzprodukten wie dem Nvidia H100 effizienter sein sollen, konnte Intel hier nicht die erhofften Erfolge erzielen. Ganz ehrlich: Ich hatte deutlich höhere Umsätze erwartet, doch die Realität zeigt, dass Intel Schwierigkeiten hat, in diesem lukrativen Markt mitzuhalten. Die Konkurrenz, insbesondere durch AMD, ist stärker als erwartet.
Auch im Bereich der KI-PCs steht Intel unter Druck. Obwohl das Unternehmen bereits über 15 Mio. KI-fähige PCs verkauft hat und bis Ende 2024 über 40 Mio. ausliefern möchte, stellt sich die Frage, ob diese Verkäufe auch profitabel sind. Historisch gesehen kann ein Margenverfall den Aktienkurs stark belasten, auch wenn die Umsätze steigen.
Die Rolle der Foundry-Sparte: Chance oder Risiko?
Intels Versuch, im Foundry-Geschäft – also der Herstellung von Halbleitern für andere Unternehmen – Fuß zu fassen, ist ein weiteres zweischneidiges Schwert. Zwar hat Intel bereits einige große Kunden wie Microsoft und Broadcom gewinnen können, doch das Foundry-Geschäft wird voraussichtlich erst 2030 profitabel sein. Diese lange Durststrecke könnte die Anlegerstimmung weiter belasten und den Aktienkurs unter Druck setzen. Doch wenn du bereit bist, langfristig zu denken, könnte sich genau hier eine bedeutende Chance verstecken.
Intels Vermögenswerte: Starke Finanzbasis trotz Krise
Trotz all dieser Herausforderungen zeigt ein genauerer Blick auf die Bilanz von Intel, dass das Unternehmen über eine beeindruckende finanzielle Basis verfügt. Ende 2022 hatte Intel 11,1 Mrd. US-Dollar in Cash und Äquivalenten – eine Steigerung von über 130 % gegenüber 2021. Auch die kurzfristigen Investitionen sind sprunghaft gestiegen und machen nun über 17 Mrd. US-Dollar aus. Diese enormen finanziellen Ressourcen geben Intel die Flexibilität, in seine Zukunft zu investieren und schwierige Zeiten zu überstehen.
Auch das Anlagevermögen von Intel ist erheblich gewachsen. 2023 stieg das Bruttoanlagevermögen von 174 Mrd. US-Dollar im Vorjahr auf über 195 Mrd. US-Dollar. Dies deutet darauf hin, dass Intel seine Produktionskapazitäten massiv ausbaut, um in der hart umkämpften Chipindustrie wieder die Führung zu übernehmen. Diese Investitionen könnten sich langfristig als entscheidend erweisen, um den technologischen Rückstand zu TSMC aufzuholen und neue Märkte zu erobern.
Die Unterstützung der US-Regierung: Ein strategischer Vorteil
Ein weiterer positiver Faktor für Intel ist die starke Unterstützung durch die US-Regierung. Im Rahmen des Chips and Science Act erhält Intel 8,5 Mrd. US-Dollar, um die US-Chipproduktion auszubauen. Dieses Geld fließt in wichtige Fabrikprojekte in Arizona, New Mexico, Ohio und Oregon. Angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen und des wachsenden Bedarfs an inländischer Chipproduktion ist Intel gut positioniert, um von diesen Entwicklungen zu profitieren.
Die Bedeutung dieser Unterstützung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Während Konkurrenten wie TSMC und Samsung ebenfalls Produktionsstätten in den USA errichten, bleibt Intel das einzige Unternehmen mit der nötigen Größe und Erfahrung, um die Nachfrage nach in den USA hergestellten Chips in großem Maßstab zu bedienen. Dies könnte sich langfristig als strategischer Vorteil erweisen, insbesondere wenn sich die geopolitischen Spannungen weiter verschärfen.
Intels Transformation: Die Weichen für die Zukunft stellen
Intels CEO Pat Gelsinger, der seit 2021 an der Spitze des Unternehmens steht, hat klare Ziele gesetzt: Intel soll wieder die Nummer eins in der Chipfertigung werden. Dieser Weg ist jedoch steinig und kostspielig. Die aktuelle Strategie, bei der Intel in kurzer Zeit mehrere neue Chipgenerationen auf den Markt bringen will, ist teuer, aber notwendig, um den technologischen Rückstand zu TSMC aufzuholen. Erste Erfolge dieser Strategie sind bereits sichtbar, wie der Launch des Fertigungsprozesses namens Intel 4 im Jahr 2023 zeigt.
Diese Transformation ist eine der größten Herausforderungen, denen sich Intel jemals gestellt hat, doch sie könnte auch das Unternehmen wieder in die Pole-Position bringen. Gelsinger hat erkannt, dass Intel nicht nur aufholen, sondern in einigen Bereichen auch neue Wege beschreiten muss. Die Eröffnung der Intel-Fabriken für Drittanbieter ist ein solcher Schritt. Dies könnte nicht nur zusätzliche Einnahmen generieren, sondern auch das Vertrauen der Anleger in die langfristige Strategie stärken.
Warum Intel jetzt unterbewertet ist
Ein besonders interessantes Argument für ein Investment in Intel ist die aktuelle Bewertung der Aktie. Laut meinen Berechnungen liegt der faire Wert der Intel-Aktie bei 26 US-Dollar. Verglichen mit dem aktuellen Marktpreis von 20 US-Dollar ergibt sich daraus eine Unterbewertung von etwa 23 %. Das bedeutet, dass die Aktie momentan deutlich günstiger zu haben ist, als ihr tatsächlicher Wert vermuten lässt. Für mich ist das ein klares Signal, dass der Markt die langfristigen Potenziale von Intel vielleicht unterschätzt.
Die von mir prognostizierten Einnahmen steigen von 58 Mrd. US-Dollar im ersten Jahr auf über 80 Mrd. US-Dollar im fünften Jahr, mit einer konstanten Nettomarge von etwa 15 % in den letzten Jahren meiner Prognose. Diese Werte ergeben zusammen einen fairen Wert von 26 US-Dollar pro Aktie, was deutlich über dem aktuellen Marktpreis liegt.
Was bedeutet das für dich?
Wenn du die Aktie jetzt kaufst, zahlst du weniger, als sie eigentlich wert ist – ein klassisches Schnäppchen also. Sollte Intel in den nächsten Jahren die erwarteten Gewinne erzielen, könntest du von einer erheblichen Wertsteigerung profitieren. Stell dir vor, der Markt passt seine Bewertung an den fairen Wert an – das wäre eine mögliche Rendite von etwa 25 %. Doch das Potenzial geht weit über diese kurzfristige Bewertung hinaus.
Die langfristige Perspektive: Warum Intel ein starkes Investment bleibt
Natürlich gibt es immer Risiken, und die zukünftige Performance hängt von vielen Faktoren ab, wie der Konkurrenz und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage. Doch mit einem erwarteten Nettogewinn von über 12 Mrd. US-Dollar im fünften Jahr und einer soliden Finanzstruktur sehe ich Intel langfristig gut aufgestellt. Wenn du bereit bist, auf diese Entwicklung zu setzen, könnte die Intel-Aktie eine lohnenswerte Ergänzung für dein Portfolio sein.
Mein Fazit
Die Intel-Aktie bietet aktuell eine faszinierende Mischung aus Risiken und Chancen. Nach einem massiven Kursverfall und einer klaren Unterbewertung zeigt sich, dass Intel trotz aller Herausforderungen Potenzial für eine starke Erholung hat. Die analysierten Entwicklungen – von steigenden liquiden Mitteln über bedeutende Investitionen bis zu einer soliden finanziellen Basis – deuten darauf hin, dass der Wendepunkt für Intel nahe sein könnte. Jetzt liegt es an dir, die Entscheidung zu treffen: Willst du diese Chance nutzen, bevor der Markt den wahren Wert von Intel erkennt?
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