Ist Nike bei 90 Dollar ein No-Brainer? Hier sind die Fakten!

Nike (WKN: 866993) steht aktuell vor einer spannenden Herausforderung. Die Aktie hat seit ihrem Hoch im Jahr 2021 stark an Wert verloren, während das Unternehmen mit volatilen Margen und wachsenden Konkurrenten zu kämpfen hat. Gleichzeitig hat Nike in den vergangenen 25 Jahren seine Dividenden stetig erhöht und verzeichnet ein beeindruckendes Dividendenwachstum von durchschnittlich 12 % über die letzten zehn Jahre. Doch die Frage, die sich jetzt stellt: Ist die Aktie angesichts dieser Mischung aus Risiken und Chancen weiterhin eine solide Wahl für langfristige Anleger?
Mit der bevorstehenden Rückkehr von Elliott Hill als CEO und der Möglichkeit einer strategischen Neuausrichtung bietet sich die Chance auf einen Turnaround. Für Investoren, die auf langfristige Wertsteigerung und Dividendenwachstum setzen, könnte genau jetzt der richtige Zeitpunkt sein, die Aktie näher zu betrachten.
Schlechte Nachrichten, gute Chancen
Aktuell könnte es auf den ersten Blick so wirken, als würde Nike straucheln. Der Aktienkurs ist seit Jahresbeginn um fast 20 % gefallen und liegt aktuell bei rund 90 US-Dollar. Nicht gerade der typische Swoosh, den wir von Nike gewohnt sind, oder? Aber genau hier verbirgt sich eine Chance. Die Wall Street hat Nike bereits mit einer Art „technischem Foul“ abgestraft. Jetzt könnte der richtige Zeitpunkt sein, zuzugreifen, bevor der Markt das Potenzial wiedererkennt.
Warum das interessant ist? Nike wird momentan mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 24 bewertet, was unter dem historischen Durchschnitt von 36 liegt. Für ein Unternehmen dieser Größe und Bedeutung ist das selten. Zum Vergleich: Deckers, der Besitzer von Hoka, wird mit einem KGV von 30 bewertet, und die Schweizer Firma On Holding sogar mit einem KGV von fast 50. Da wirkt Nike fast schon wie ein Schnäppchen. Dies könnte ein guter Einstiegszeitpunkt für dich sein.
Ein Hoffnungsträger für die Zukunft
Ein spannender Punkt für Nike ist die Rückkehr von Elliott Hill als CEO am 14. Oktober. Hill kennt Nike in- und auswendig und wird als der Retter gefeiert, der das Unternehmen zu alter Größe zurückführen soll. Ich denke zwar, dass noch viel Arbeit vor Hill liegt, aber er hat bereits einen Plan, um Nike wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Besonders in den USA zeigt Nike erste Fortschritte, und das könnte ein Fahrplan sein, um auch in Europa und China wieder stärker zu wachsen.
Das bedeutet konkret: Ja, die Quartalszahlen, die am 1. Oktober veröffentlicht werden, könnten enttäuschend sein. Ich rechne mit einem Gewinnrückgang von 40 % oder mehr und einem deutlichen Umsatzrückgang. Aber genau das macht die Aktie so spannend – das könnte der Tiefpunkt sein.
So lief es bislang in der GuV
Nike hat in den vergangenen Jahren ein stetiges Umsatzwachstum hingelegt, aber es gab auch ein paar Rückschläge. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 51,36 Mrd. Dollar – das ist fast das Doppelte im Vergleich zu 2016, als der Umsatz bei 32,38 Mrd. Dollar lag. Allerdings gab es 2020 einen kleinen Einbruch von 4,4 %, gefolgt von einem starken Anstieg um 19,1 % im Jahr 2021. Das zeigt, dass Nike auch in Krisenzeiten widerstandsfähig ist, aber nicht unverwundbar.
Obwohl Nike beeindruckende Umsätze erzielt, sind die Gewinnmargen nicht immer stabil. Die Bruttomarge lag im Geschäftsjahr 2024 bei 44,7 %, was im Vergleich zu 2022 (46 %) einen leichten Rückgang bedeutet. Die Kosten für verkaufte Waren (Cost of Goods Sold) sind ebenfalls leicht gesunken, von 28,92 Mrd. Dollar im Jahr 2023 auf 28,41 Mrd. Dollar im Jahr 2024. Diese Schwankungen zeigen, dass Nike mit den Herausforderungen in der globalen Lieferkette zu kämpfen hat.
Nikes operativer Gewinn hat sich im vergangenen Jahr erholt und stieg um 14,2 % auf 6,75 Mrd. Dollar. Das ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Rückgängen in den Jahren 2022 und 2023, als der operative Gewinn um 7,7 % bzw. 11,4 % sank. Die operativen Margen blieben bei 13,1 %, was zeigt, dass Nike effizient arbeitet, trotz der Herausforderungen durch steigende Kosten und Wettbewerb.
Ein weiterer positiver Aspekt ist das starke Wachstum des Nettoergebnisses. Im Jahr 2024 erzielte Nike einen Nettogewinn von 5,7 Mrd. Dollar, was einem Anstieg von 12,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg ist besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, dass die Gewinne in den Jahren 2021 und 2022 noch stärker schwankten. Es zeigt, dass Nike wieder auf Kurs ist, stabile Gewinne zu erzielen.
Die Konkurrenz schläft nicht – aber Nike auch nicht
Ein Grund für Nikes Lage ist die starke Konkurrenz. Marken wie Hoka, On Holding und New Balance haben in den vergangenen Jahren signifikante Marktanteile gewonnen. Sogar Adidas hat in diesem Jahr ein kleines Comeback hingelegt. Doch Nike hat die Ärmel hochgekrempelt und ist bereit, den Kampf aufzunehmen. Die Wiederbelebung von Retro-Produkten, die in den vergangenen Jahren etwas an Glanz verloren haben, ist bereits in vollem Gange.
Das bedeutet konkret: Nike setzt wieder verstärkt auf begehrenswerte, innovative Produkte, die sich von der Masse abheben – genau das, was die Marke in den vergangenen Jahrzehnten so erfolgreich gemacht hat.
Vom Direktvertrieb zur Straßendominanz
Unter dem bisherigen CEO John Donahoe hat Nike stark auf den Direktvertrieb über die eigene Plattform gesetzt. Das mag kurzfristig funktioniert haben, aber dabei verlor Nike den Fokus auf das, was die Marke wirklich ausmacht: coole, innovative Produkte, die die Menschen tatsächlich auf der Straße tragen wollen. Seine Strategie war womöglich zu sehr auf Technologie und weniger auf die Produktentwicklung fokussiert. Das hat Nike wertvollen Platz in den Regalen und damit Marktanteile gekostet.
Mit Hill am Steuer könnte sich das jedoch bald ändern. Hill weiß, wie man coole Schuhe macht, die Menschen nicht nur online, sondern vor allem auf der Straße tragen wollen. Und das ist entscheidend, denn wenn du in Nike investierst, investierst du nicht nur in ein Unternehmen – du investierst in eine globale Marke mit Kultstatus.
Neue Story für Nike: College-Sport als Wachstumstreiber
Seit der Einführung der „Name, Image, Likeness“ (NIL)-Regelungen in den USA können College-Athleten nun lukrative Werbeverträge abschließen und damit direkt von ihrer Popularität profitieren. Diese bahnbrechenden Regeln, die 2021 eingeführt und 2024 durch eine gerichtliche Einigung weiter gestärkt wurden, erlauben es Athleten, ihr Name, Bild und ihre Ähnlichkeit zu vermarkten. Nike nutzt diese neue Möglichkeit geschickt, um vielversprechende Sportstars frühzeitig an sich zu binden, bevor sie zu echten Superstars werden. Die NIL-Deals bieten jungen Talenten eine Chance, bereits während ihrer College-Zeit bedeutende finanzielle Einnahmen zu erzielen, was für Marken wie Nike eine strategische Goldgrube darstellt.
Universitäten wie die University of Michigan, die University of Alabama und die University of Texas tragen bereits Nike-Produkte. Noch interessanter wird es jedoch, wenn man sich die Athleten anschaut, die durch NIL-Deals in den Vordergrund treten. Shedeur Sanders, Caitlin Clark und Bronny James sind einige der vielversprechendsten Namen, die bereits Verträge mit Nike haben. Diese Athleten haben das Potenzial, die nächsten großen Sportikonen zu werden – ähnlich wie Michael Jordan in den 80er Jahren.
Dank der enormen Reichweite der sozialen Medien können diese jungen Stars ihre Popularität direkt in profitable Partnerschaften ummünzen. Es wird geschätzt, dass Sanders durch seine NIL-Deals bereits bis zu 4,6 Mio. US-Dollar verdient, während Clark und James ebenfalls Millionenbeträge einstreichenâ.
Nike setzt auf diese Partnerschaften, um seine Marke nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch in den sozialen Medien präsent zu machen. Die NIL-Deals sind ein wesentlicher Baustein von Nikes Wachstumsstrategie im Sportmarkt der Zukunft.
Ist Nike unterbewertet?
Nike wird derzeit für 90 Dollar pro Aktie gehandelt. Wenn du mich fragst, ist das ein echtes Schnäppchen, denn meine Analyse zeigt, dass der faire Wert der Aktie bei 120 Dollar liegt. Das bedeutet, dass die Aktie deutlich unterbewertet ist. Das Forward-Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt bei 2,74 – ein solider Wert, wenn man Nikes Marktdominanz in der Sportartikelbranche bedenkt. Das deutet darauf hin, dass der Markt bereit ist, einen Premiumpreis für Nikes Umsatzwachstum zu zahlen.
Ich bin zuversichtlich: Nike wird in den nächsten Jahren langsam, aber stetig wachsen. Der Hebel auf den freien Cashflow ist beeindruckend: Das Management erwartet, dass der Free Cashflow in den nächsten Jahren um etwa 8,5 Mrd. Dollar steigen wird. Damit könnte der Aktienkurs auch wieder Fahrt aufnehmen. Außerdem liegt die Dividendenrendite aktuell bei 1,7 %, was für Einkommensinvestoren attraktiv ist.
Wie sicher ist die Nike-Dividende? Gute Nachrichten: Nike zahlt seit 25 Jahren in Folge Dividenden und hat diese seit 22 Jahren jedes Jahr erhöht. Die Ausschüttungsquote liegt aktuell bei 38 % – das heißt, Nike gibt weniger als die Hälfte seiner Gewinne für Dividenden aus. Das lässt viel Spielraum für weitere Erhöhungen in der Zukunft.
Mein Fazit
Auch wenn kurzfristige Risiken wie Marktunsicherheiten und Wettbewerb bestehen, bleibt Nike ein stabiler Dividendenzahler mit Potenzial für einen Turnaround. Wer langfristig investiert und auf eine Mischung aus Stabilität und Wachstum setzt, sollte Nike im Auge behalten. Die Frage, ob die Aktie eine solide Wahl ist, lässt sich somit mit einem klaren „Ja“ beantworten, insbesondere für geduldige Anleger, die die langfristigen Chancen erkennen.
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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Nike und ON Holdings.