Die unterschätzte Bankaktie: 6 % Rückkaufquote und 35 % Gewinnchance

US-Dollar-Geldscheine fallen von oben herab
Foto: 3D Animation Production Company via Pixabay

Wells Fargo (WKN: 857949) war für viele Anleger bisher nur eine weitere US-Bank im Finanzsektor. Doch die jüngsten Entwicklungen zeichnen ein ganz neues Bild: Mit einer Aktienrückkaufquote von 6 % und einem Upside-Potenzial von rund 35 % wird die Aktie plötzlich interessant. Die Bank steht vor einer Phase potenziellen Wachstums, unterstützt durch eine solide Kapitalbasis und kluge strategische Entscheidungen. Doch was genau macht Wells Fargo jetzt attraktiver als andere Banken?

Die Präsidentschaftswahl 2024 ist vorbei, und der ehemalige Präsident Donald Trump ist zurück im Weißen Haus. Was bedeutet das für dich als Anleger? Besonders für Banken wie Wells Fargo könnten jetzt goldene Zeiten anbrechen, denn Trump steht für eine lockerere Regulierung und wirtschaftliche Impulse. Das könnte für Wells Fargo der Anstoß sein, um wieder auf Wachstumskurs zu kommen. Die Rahmenbedingungen könnten sich durch weniger regulatorische Auflagen und mehr Flexibilität erheblich verbessern.

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Ein Sektor im Aufwind: Banken profitieren von der Wahl

Bereits in den Monaten vor der Wahl haben sich die Bankaktien positiv entwickelt. Die Aktie von Wells Fargo konnte allein im bisherigen Jahr 2024 um beeindruckende 29 % zulegen und gehört damit zu den Performern im Bankensektor. Im Vergleich dazu verzeichnete der S&P 500 einen Anstieg von 21 %, was zeigt, dass Banken insgesamt stärker profitierten. Besonders der KBW Nasdaq Bank Index, der die Entwicklung von Bankaktien widerspiegelt, legte um 25 % zu und verdeutlicht, dass die Marktteilnehmer der Branche mehr zutrauen. Doch welche konkreten Auswirkungen hat Trumps Rückkehr auf Wells Fargo?

Trump hat bereits in seiner letzten Amtszeit gezeigt, dass er die Bankenbranche bevorzugt behandelt, insbesondere durch den Abbau regulatorischer Hürden. Während der Biden-Regierung sah sich die Bankbranche mit verschärften Vorschriften und wettbewerbsrechtlichen Einschränkungen konfrontiert, die das Wachstum und die Profitabilität bremsten. Ein republikanischer Präsident wie Trump setzt traditionell auf weniger staatliche Eingriffe und eine unternehmensfreundliche Politik.

Wells Fargo überzeugt auch ohne politische Unterstützung

Nicht nur die politischen Veränderungen, sondern auch die eigene strategische Neuausrichtung machen Wells Fargo zu einer attraktiven Option. Die Bank hat in den vergangenen Jahren ihre internen Strukturen modernisiert und konnte ihre Profitabilität nachhaltig stärken. Dies zeigt sich in einer stabilen Wirtschaft und robusten Verbraucherausgaben, während die Zinssenkungen der Federal Reserve Kreditnehmer und Unternehmen entlasten. Die Bank hat es zudem geschafft, ihre Gewinne stabil zu halten und sich dadurch eine solide Grundlage für zukünftiges Wachstum geschaffen.

Ein beispielloser Turnaround in Sicht?

Seit 2018 kämpft Wells Fargo mit einem regulatorischen Vermögenslimit, das als Reaktion auf frühere Skandale verhängt wurde. Während Konkurrenten wie Bank of America und JPMorgan Chase ihre Vermögenswerte um über 35 % steigern konnten, blieb Wells Fargo weit hinter der Konkurrenz zurück. Doch die Bank hat seitdem wichtige Maßnahmen ergriffen, um die regulatorischen Beschränkungen schrittweise abzubauen und die internen Kontrollmechanismen zu verbessern. Wenn die Beschränkungen vollständig aufgehoben werden, könnte Wells Fargo wieder in den Wettbewerb zurückkehren und langfristig eine starke Position im Markt einnehmen.

Im Vergleich zu anderen Großbanken legt Wells Fargo einen stärkeren Fokus auf das Privatkundengeschäft und weniger auf Investment Banking oder Vermögensverwaltung. Der Großteil des Geschäfts ist im Einlagengeschäft mit Verbrauchern verankert, was einen stabilen Einkommensstrom generiert und das Unternehmen weniger anfällig für die Schwankungen im Investmentgeschäft macht.

Wells Fargo weist aktuell einen Effizienzgrad von rund 66 % auf, was bedeutet, dass etwa zwei Drittel der Einnahmen für Kosten aufgewendet werden. Dieser Wert liegt rund zehn Prozentpunkte höher als bei Konkurrenten wie JPMorgan Chase und deutet darauf hin, dass die Bank erhebliches Potenzial zur Kostenreduzierung hat. Die Bank hat sich das Ziel gesetzt, eine Rendite auf das materielle Eigenkapital (Return on Tangible Equity, ROTE) von 15 % zu erreichen, was bei den aktuellen Einnahmen einem Gewinn von etwa 6 US-Dollar pro Aktie entsprechen würde.

Ein starkes Aktienrückkaufprogramm stärkt das Vertrauen

Neben den stabilen Einnahmen setzt Wells Fargo auch auf Aktienrückkäufe, um den Wert für Aktionäre weiter zu steigern. In den vergangenen 18 Monaten hat die Bank etwa 6 % ihrer eigenen Aktien zurückgekauft, was die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien reduziert und somit den Gewinn je Aktie steigert. Rückkäufe wie diese sind häufig ein Indikator dafür, dass das Management den inneren Wert der Aktie höher einschätzt als den aktuellen Marktpreis.
Starke Bilanz und positive Trends

Wells Fargo hat seine liquiden Mittel in den vergangenen Jahren deutlich erhöht und besitzt aktuell 365,31 Mrd. US-Dollar an Cash-Reserven. Diese hohe Liquidität schafft Sicherheit und gibt der Bank Flexibilität, um auf kurzfristige Marktentwicklungen zu reagieren. Für Anleger bedeutet das eine gewisse Absicherung in turbulenten Zeiten.

Die Investment Securities sind von 414 Mrd. US-Dollar im Jahr 2016 auf etwa 125 Mrd. US-Dollar gesunken. Dies zeigt, dass Wells Fargo sich zunehmend auf kurzfristige Flexibilität statt auf langfristige Anlagen konzentriert. Während andere Anlageklassen reduziert wurden, sind die Investments in Mortgage-Backed Securities (MBS) gestiegen – von 223 Mrd. US-Dollar im Jahr 2016 auf aktuell 321 Mrd. US-Dollar. Für Wells Fargo bedeutet dies eine verlässliche Einkommensquelle, die jedoch bei einem Abschwung des Immobilienmarktes riskant werden könnte.

Warum Wells Fargo für Anleger eine bessere Wahl ist als die Konkurrenz

Warum sollte man ausgerechnet in Wells Fargo investieren, wenn der Bankensektor doch viele andere Optionen bietet? Die Antwort liegt in der einzigartigen Mischung aus hoher Liquidität, Kostensenkungspotenzial und einer soliden Dividendenrendite. Wells Fargo zeigt nicht nur bei den Kennzahlen, sondern auch durch gezielte Investitionen und Rückkäufe, dass sie bestrebt sind, langfristig attraktive Erträge zu erzielen.

Mit einem Umsatz von 77,88 Mrd. US-Dollar im Jahr liegt Wells Fargo klar vor vielen Konkurrenten und zeigt sich damit als solides Investment im Bankensektor. Mit liquiden Mitteln von 365,31 Mrd. US-Dollar ist die Bank finanziell abgesichert und in der Lage, auf kurzfristige Chancen und Risiken zu reagieren. Wells Fargo profitiert von einem robusten Kreditkartengeschäft, das kontinuierlich wächst und der Bank eine zusätzliche Einnahmequelle sichert.

Bei Wells Fargo sind 35 % Upside möglich

Aktuell notiert Wells Fargo bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 10,4 und einem Aktienkurs von rund 64 US-Dollar. Diese Bewertung ist im Vergleich zu anderen großen Banken recht spannend, insbesondere angesichts des Potenzials, das durch die mögliche Aufhebung des Vermögenslimits freigesetzt werden könnte. Den fairen Wert der Aktie sehe ich aktuell bei 87 US-Dollar.

Seit 25 Jahren bietet Wells Fargo zudem eine konstante Dividende und hat diese in den vergangenen drei Jahren stets erhöht. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 2,34 %, was einer Ausschüttung von 1,50 US-Dollar pro Aktie entspricht. Die Ausschüttungsquote von 26,92 % ist gesund und nachhaltig, was bedeutet, dass die Bank auch in schwierigeren Zeiten die Dividende bedienen kann.

Mein Fazit

Wells Fargo hat sich als solide und unterschätzte Bankaktie entpuppt, die nicht nur durch ihre beeindruckende Rückkaufquote von 6 % glänzt, sondern auch durch ein beachtliches Potenzial für 35 % Kursrendite. Die strategischen Maßnahmen zur Optimierung des Kerngeschäfts und die sorgfältige Kapitalverteilung stellen eine starke Basis für langfristiges Wachstum dar. Angesichts der aktuellen Bewertung und des stabilen Geschäftsmodells bietet Wells Fargo eine attraktive Kombination aus Potenzial und Sicherheit.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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