Cintas Aktie – deshalb könnte die Rallye weitergehen
Cintas (WKN: 880205). Hast du davon schon einmal gehört? Eingefleischte Börsianer vermutlich schon. Viele andere dagegen nicht. In der Tat steht Cintas nicht auf einer Stufe mit Konzernen wie Amazon, Apple oder Microsoft, an deren Produkten man im Alltag kaum mehr vorbeikommt.
Und dennoch hättest du mit einem Investment in Cintas in den zurückliegenden Jahren ordentlich Geld verdienen können. Wäre man nur früh genug dabei gewesen. Aber besteht auch für die Zukunft möglicherweise noch die Chance von starken Renditen?
Durchaus. Die fundamentale Lage des Konzerns überzeugt auf ganzer Linie. Doch zunächst der Reihe nach.
Wer steckt hinter Cintas?
Cintas ist ein international tätiger Mischkonzern. Er gilt als weltweit führend bei der Bereitstellung von maßgeschneiderten (Arbeits-)Uniformen, Hygienedienstleistungen, Sicherheitsprodukten und Bodenpflege für Unternehmen. Mit Sitz in Cincinnati, Ohio, bedient Cintas über eine Million Kunden aus verschiedenen Branchen wie Gesundheitswesen, Gastronomie und Industrie.
Fürs Erste klingt das nach einem ziemlichen Durcheinander. Gleichzeitig ist das aber der Kern des Erfolgs. Sieht man sich die Leistungen von Cintas nämlich einmal genauer an, fällt schnell auf, dass es sich dabei größtenteils um konjunkturunabhängige Produkte beziehungsweise Dienstleistungen handelt. Zudem ermöglichen die zahlreichen Geschäftsfelder, eine Vielzahl von Kunden anzusprechen und dadurch eine gewisse Diversifikation zu erreichen.
Der größte Teil des Konzernumsatzes entfällt typischerweise auf die Reinigung, die Vermietung und den Verkauf von Arbeitsbekleidung. Abhängig vom Geschäftsjahr erzielt Cintas in diesem Bereich circa 50 Prozent bis 60 Prozent seiner Einnahmen. Durch langfristig gestaltete Verträge sind diese Umsätze außerdem gut planbar.
Wie sieht das Zahlenwerk aus?
Die Zahlen sind das Herzstück eines jeden Unternehmens. Hier spiegelt sich wider, ob das Geschäft erfolgreich ist oder nicht. Cintas kann diesbezüglich einiges vorweisen, das für fundamental orientierte Investoren von Interesse ist. Zunächst der Blick in die Gewinn- und Verlustrechnung.
Das Geschäftsjahr endet bei Cintas jeweils zum 31. Mai, weshalb bereits die Zahlen für 2024 vorliegen. Allein seit 2020 konnte das Unternehmen seine Umsätze um mehr als 35 Prozent auf aktuell fast 9,6 Milliarden US-Dollar steigern. Auffällig hieran ist, dass Cintas quasi unbeschadet durch die Pandemie gekommen ist. Das verdeutlicht nochmals die eingangs erwähnte Konjunkturunabhängigkeit der Produkte und Dienstleistungen.
Wesentlich spannender als der Umsatz sind jedoch die Gewinne. Auch hier zeigt sich eine sehr eindeutige und positive Entwicklung. Bezogen auf das Jahr 2020 lag der Überschuss von Cintas zuletzt um 79,3 Prozent höher. Oder anders ausgedrückt – die Gewinne konnten deutlich stärker erhöht werden als die Umsätze.
Wer nun glaubt, dieses Wachstum hätte sich zuletzt sicherlich verringert, irrt. Allein von 2023 auf 2024 zog der Nettogewinn um knapp 16,5 Prozent auf nun 1,57 Milliarden US-Dollar an. Damit lag die Wachstumsrate höher als in den beiden Jahren zuvor. Für Anleger gab es jüngst einen unverwässerten Gewinn pro Aktie in Höhe von 3,85 US-Dollar.
Wie aber schafft es Cintas, die Margen zu steigern? Die Antwort darauf findet sich in den Kosten, die offensichtlich einem sehr effektiven Management unterzogen werden.
Informationen in den einzelnen Geschäftssegmenten
Cintas untergliedert sich in die drei Bereiche „Uniform Rental and Facility Services“, „First Aid and Safety Services” sowie “All Other”.
Das Segment „Uniform Rental and Facility Services“ umfasst die Vermietung von Uniformen und anderen Kleidungsstücken, einschließlich schwer entflammbarer Kleidung. Hinzu kommen Matten, Handtücher und andere Hilfsartikel. Außerdem fallen zum Beispiel die Toilettenreinigungsdienste in diesen Bereich.
Im Segment „First Aid and Safety Services” wiederum finden sich Produkte und Dienstleistungen, die sich mit Erster Hilfe und Sicherheit befassen. Unter dem Segment „All Other“ schließlich werden Brandschutzdienste sowie der Direktverkauf von Uniformen subsumiert.
Um zu verstehen, weshalb Cintas die Gewinne verglichen mit den Umsätzen überproportional erhöhen konnte, müssen die Kosten zurate gezogen werden.
So stieg der Umsatz im Bereich „Uniform Rental and Facility Services“ gegenüber dem Vorjahr um 8,2 Prozent an, die Kosten allerdings nur um 6,4 Prozent. Ähnliche Effekte zeigen sich auch in den beiden anderen Berichtssegmenten, dort sogar noch etwas ausgeprägter. Einem Umsatzwachstum von 11,1 Prozent steht hier lediglich ein Kostenanstieg von rund 3,5 Prozent gegenüber.
Außerdem nahm der Zinsaufwand jüngst ab. Anstatt der 111 Millionen US-Dollar wird Cintas an dieser Stelle nur noch mit 100 Millionen US-Dollar im Jahr belastet. Zurückzuführen ist dies auf einen Rückgang der langfristigen Verbindlichkeiten, die von 2,49 Milliarden US-Dollar auf knapp 2,03 Milliarden US-Dollar gesenkt werden konnten. Offenbar nimmt das Management des Unternehmens überschüssige Mittel, um Kredite zu tilgen und die damit verbundene Zinslast zu senken.
Das bringt die Zukunft
Bekanntermaßen wird an der Börse die Zukunft gehandelt. Was also plant Cintas, um auch in den nächsten Jahren auf fundamentaler Ebene überzeugen zu können? Hier sind die wichtigsten Punkte laut Annual Report.
- Das Unternehmen möchte weiterhin neue Märkte erschließen und bestehende Kunden stärker binden. Erreicht werden soll dies unter anderem durch eine höhere Produktivität des Vertriebsteams und dem Cross-Selling zusätzlicher Produkte an Bestandskunden.
- Auch künftig soll ein Fokus auf Kostensenkungen liegen. Dazu will Cintas beispielsweise den Energieverbrauch reduzieren, eine bessere Nutzung der Fixkosten anstreben und effizienter auf das In-Service-Inventar zurückgreifen.
- Für höhere Gewinne sollen zudem strategische Übernahmen sorgen, wie sie 2024 bereits in den Bereichen Uniformvermietung oder Facility Services zu beobachten waren.
Ein abschließender Blick auf den Kurs
Wenig überraschend sind bereits viele andere Anleger auf die Aktie von Cintas aufmerksam geworden und haben deren Kurs in die Höhe getrieben. Seit Jahresbeginn ging es (Stand 15.10) um 42 Prozent nach oben. Die Bewertung hat mit einem KGV von über 50 mittlerweile ebenfalls ein sehr sportliches Niveau angenommen.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Rallye noch nicht beendet sein muss. Investoren sollten zwar keine Entwicklung wie in den vergangenen Monaten erwarten. Die Performance von Cintas hat aber ihre guten Gründe, wie der Blick auf die Geschäftszahlen zeigt. Sollte es infolge von Gewinnmitnahmen zu Kursrücksetzern kommen, ist Panik sicherlich die falsche Reaktion. Immerhin zahlt Cintas seit Jahren eine verlässliche Dividende, die im Fall der Fälle als Renditepuffer dienen kann. Zuletzt schüttete der Konzern 1,35 US-Dollar pro Anteil aus, was (Stand 19.11) eine eher magere Dividendenrendite von 0,63 Prozent ergibt.
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Tim besitzt Aktien von Cintas. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Amazon, Apple und Microsoft.