Novo Nordisk, BASF & Fresenius: Ich glaube nur an 2 der 3 Turnaround-Stories in 2025!
Novo Nordisk (WKN: A1XA8R), BASF (WKN: BASF11) und Fresenius (WKN: 578560) können allesamt Turnaround-Stories sein. Die Aktienkursperformance der jeweiligen Wertpapiere lässt zu wünschen übrig. Wobei es so manches Mal, wie im Falle des dänischen Pharma-Konzerns, eher die kurzfristige Performance ist. Gesundheits- und Chemiekonzern leiden hingegen seit Jahren unter Performance-Armut.
Wenn ich jetzt in diese Turnaround-Stories für das neue Börsenjahr 2025 investieren wollte, so würde ich mich lediglich auf zwei Aktien beschränken. Eine Aktie wird sogar in Kürze aus meinem Depot fliegen. Natürlich verrate ich dir auch, um welche es sich hierbei jeweils handelt.
Novo Nordisk: Turnaround-Story für mich 2025 möglich!
Die Aktie von Novo Nordisk ist womöglich am meisten unproblematisch. Betrachten wir die vergangenen zehn Jahre, so sehen wir eigentlich eine Erfolgsgeschichte. Die jedoch lediglich in den letzten Wochen einen deutlichen Dämpfer erhalten hat. Wohl aber auch aus einem fundamentalen Grund.
Die hoch bewertete Aktie von Novo Nordisk litt darunter, dass mit CagriSema ein vielversprechendes Abnehmmittel nicht den prognostizierten Erfolg zeigte. Statt 25 % Gewichtsverlust im Testzeitraum haben die Testpersonen lediglich 22,5 % geschafft. Der Markt war skeptisch, obwohl die Ergebnisse bedeutend besser waren, als die Abnehm-Präparate der ersten Generation. Für mich zeigt das: Novo Nordisk ist weiterhin fortschrittlich unterwegs und liefert Verbesserungen seiner Produkte. Damit wird man auch zukünftig den Markt der Abnehmprodukte aufrollen.
Gleichzeitig bleibt das starke Standbein im Bereich Diabetes erhalten. Hier ist Novo Nordisk seit mittlerweile fast 100 Jahren führend. Abnehm- und Diabetes-Produkte, allen voran Ozempic, Wegovy und Rybelsus, haben in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 zu einem Umsatzwachstum von 24 % auf 204,7 Mrd. Dänische Kronen. Auch das Nettoergebnis je Aktie kletterte um solide 19 % auf 16,29 Dänische Kronen. Alles in allem: Eine gute Ausgangslage.
Für mein Gefühlt hat sich bei Novo Nordisk daher lediglich etwas Bewertungsluft nach leicht durchwachsenen Studienergebnissen abgelassen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von jetzt 33 und einer Dividendenrendite von wieder deutlich über einem Prozent könnte diese Turnaround-Story wieder interessant sein. Solange das Wachstum weitergeht, ist Potenzial definitiv in den Wachstumsmärkten der Abnehmprodukte und Diabetes vorhanden!
BASF: Mäßige Überzeugung
Bei der BASF-Aktie teile ich mittlerweile hingegen kaum mehr viel Überzeugung. Die Aktie ist günstig, keine Frage. Sie ist in den letzten fünf Jahren um 36 % eingebrochen. Teilweise ist die Negativperformance noch schlechter, wenn wir ungünstigere Einstiegszeitpunkte betrachten. Das hat für mich jedoch viele Gründe.
BASF hat zwar seinen eigenen Konzern deutlich getrimmt und für eine bessere Zukunft aufgestellt. Statt Pigment-Segment heißt es eher Batterie-Segment und auch den chinesischen Wachstumsmarkt adressiert der DAX-Chemiekonzern stärker. Bislang gelang jedoch nicht der operative Turnaround. Auch in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 ging der Umsatz um 6,8 % auf 49,4 Mrd. Euro zurück. Das EBIT sank um 24 %, das Nettoergebnis wuchs zwar leicht. Aber ich sehe noch nicht den nachhaltigen Turnaround.
Im bisherigen Geschäftsjahr 2024 hat das Management von BASF auch die Nettoverschuldung von 18,8 Mrd. Euro auf 19,7 Mrd. Euro leicht erhöht. Hier hätte ich mir eigentlich eher Schuldenabbau gewünscht, anstatt eine noch höhere Verschuldung. Ich erkenne noch nicht so klar die Richtung des Gesamtkonzerns. Deswegen bin ich mittlerweile eher mäßig überzeugt.
Im nun neuen Jahr 2025 wird BASF auch die Dividende kürzen. Statt 3,40 Euro je Aktie soll es perspektivisch nur noch 2,25 Euro geben. Keine Frage: Es ist ein richtiger Schritt in eine bessere Zukunft. Gerade diese eingesparten Mittel können für Investitionen in Wachstum oder Schuldenabbau verwendet werden. Aber es zeigt mir auch, dass das Management mit dem Festhalten der hohen Dividende womöglich einen Fehler gemacht hat. Diese Aktie überdenke ich jedenfalls in meinem Depot. Von dieser Turnaround-Story im Jahre 2025 bin ich am wenigsten überzeugt.
Fresenius: Geheim-Tipp unter den Turnaround-Stories?!
Zu guter Letzt glaube ich jedoch wieder an Fresenius und an einem Gelingen der Turnaround-Story. Die Aktie ist weiterhin günstig und notiert seit ihrem Rekordhoch über 50 % im Minus. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 10 und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von etwas mehr als 0,5 sehe ich jedoch auch hier eine günstige Bewertung.
Das Management von Fresenius hat meiner Meinung nach in den vergangenen Jahren eine wirklich gute Arbeit geleistet. Der Konzern wurde verschlankt und konzentriert sich lediglich noch auf die zwei Segmente Kabi (Medikamente und medizinische Verbrauchsprodukte) und Helios (Kliniken). Vamed und Medical Care wurden zu strategischen Investments abgestuft. Mit der Option, diese Bereiche womöglich auch zu verkaufen. Das führt zu einem schlankeren Konstrukt, das wieder stärker wachsen kann. Und zuletzt auch wieder gewachsen ist. Der Umsatz stieg im dritten Quartal um 9 % auf 5,3 Mrd. Euro. Das Ergebnis je Aktie wuchs hingegen um 12 % auf 0,69 Euro. Das ist die Tendenz, die ich bei einer Turnaround-Story gerne sehen möchte.
Zudem hat das Management von Fresenius die vergangenen Jahre genutzt, um die Verbindlichkeiten zu reduzieren. Damit steht auch einer Wiederaufnahme der Dividende im Jahre 2025 wenig im Wege. Wachstum, Dividende und eine klare Strategie des Managements sind für mich bei einer günstigen Bewertung ein ausreichendes Fundament für eine Turnaround-Story. Deswegen bleibe ich auch hier vom Potenzial überzeugt.
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Vincent besitzt Aktien von BASF, Fresenius und Novo Nordisk. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Fresenius.