Dieser Grund spricht dafür, jetzt 1.000 Euro in die Markel-Aktie zu investieren

Bunte Regenschirme in einer Ansicht von unten
Foto: Pixabay via Pexels

Beim Omaha Brunch im Mai hat das Management von Markel (WKN: 885036) den inneren Wert der Markel-Aktie von 2.610 US-Dollar noch einmal vorgerechnet und bestätigt. Das entspräche trotz eines Kursplus nach den Quartalszahlen immer noch einer Upside von 27,6 %. Da wir den inneren Wert bereits in den letzten Updates diskutiert haben, möchten wir heute darauf eingehen, wie das Quartal gelaufen ist.

Wie läuft das Geschäft der Versicherungs-Aktie?

Das Unternehmen möchte langfristig Wert schaffen und den fairen Wert steigern. Deshalb wurde insbesondere im Versicherungsgeschäft einigen Problemstellungen entgegengetreten. Die Combined Ratio – eine wichtige Kennzahl zur Bewertung der Rentabilität des Versicherungsgeschäfts – war in den letzten fünf Jahren deutlich schlechter als die der Konkurrenz. Markel konnte im Schnitt nur 94,7 % erzielen, während die Konkurrenz, beispielsweise Kinsale mit 78,7 % und CHUBB mit 89,2 %, deutlich profitabler ist.

Um den Konkurrenten näherzukommen, wurde das Versicherungsgeschäft stark vereinfacht und das Rückversicherungsgeschäft ausgegliedert. Es hat auch negativ dazu beigetragen, dass die Combined Ratio im letzten Quartal gestiegen ist. Sie stieg von 96,8 % auf 97,2 %. Alle Werte unter 100 % bedeuten, dass mit den Versicherungen Geld verdient wird, allerdings im Fall von Markel nicht viel. Auch das gesamte erste Halbjahr wurde durch die Waldbrände im Januar 2025 in Südkalifornien beeinträchtigt. Allein diese Naturkatastrophe führte zu einem Anstieg der Combined Ratio um 1,5 %. Unter Ausschluss der Verluste durch die Waldbrände in Kalifornien entsprach die kombinierte Quote von Markel Insurance im ersten Halbjahr 2025 der des gleichen Zeitraums 2024. Eine Verbesserung ist „noch“ nicht erkennbar.

Insgesamt stieg der operative Gewinn von Markel im zweiten Quartal sehr ordentlich – von 410 Mio. US-Dollar auf 1.107 Mio. US-Dollar. Den größten Beitrag leistete das Aktienportfolio, da nach den Rechnungslegungsvorschriften auch unrealisierte Gewinne bzw. Verluste ausgewiesen werden müssen. Dadurch sprang der operative Gewinn von 99,7 Mio. US-Dollar auf 822,4 Mio. US-Dollar. Zusätzlich gestützt wurde dieser Anstieg durch das Anleihenportfolio: Hier stiegen die Nettoerträge um 3 % auf 230 Mio. US-Dollar. Dies ist auf höhere Renditen bei festverzinslichen Wertpapieren sowie einen höheren durchschnittlichen Bestand im Jahr 2025 zurückzuführen.

Was gibt es sonst Neues bei der Markel-Aktie?

Auch die Tochterunternehmen „Ventures“ zeigen eine gute Leistung und erwirtschaften 17 % mehr operativen Gewinn als im Vorjahr. Dieser lag bei 207,7 Mio. US-Dollar. Die größten Beiträge stammten aus den Akquisitionen von Umweltdienstleistungsunternehmen Valor und Bildungsunternehmen EPI sowie aus der verbesserten Leistung der Baudienstleistungen. Bei den Versicherungen, die sich in der Umstrukturierung befinden, lief es weniger gut. So sank der operative Gewinn von 176,9 Mio. US-Dollar auf 128,4 Mio. US-Dollar. Unter anderem kam es zu Schadenrückstellungen für frühere Unfalljahre, insbesondere für die Berufshaftpflichtprodukte für Direktoren und Führungskräfte in den Jahren 2019 bis 2023. Wir denken, dass dieses Thema bald überwunden ist und Markel seine aktuelle Profitabilität besser zeigen kann.

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Währungseffekte reduzierten den Gewinn auch noch um knapp 191 Mio. US-Dollar. Unter dem Strich steht somit ein solider Nettogewinn von 657,14 Mio. US-Dollar.

Wie wir über die Markel-Aktie denken

Das Management ist nach wie vor von der langfristigen Leistungsfähigkeit des Unternehmens überzeugt und packt die richtigen Dinge an. Sehr gut finden wir, dass es parallel dazu eigene Aktien unter dem fairen Wert zurückkauft und somit einen Mehrwert für uns Aktionäre schafft. Im letzten Quartal wurden 49.866 Aktien im Wert von 100 Mio. US-Dollar zurückgekauft. Damit setzt das Unternehmen die Aktienrückkäufe fort, die in den letzten drei Jahren mit Rückkäufen zwischen 1,5 % und 2,5 % der ausstehenden Aktien begonnen wurden. Das kann sich positiv für langfristige Aktionäre auswirken, da Steigerungen im Gewinn und Eigenkapital durch weniger Aktien geteilt werden müssen.

Markel hat eine gute Richtung eingeschlagen und wird langfristiges, profitables Wachstum zeigen. Die Bewertung der Markel-Aktie mit einem KBV von 1,5 ist aktuell attraktiv und entspricht dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Der innere Wert von 2.610 US-Dollar laut Managment erscheint in den nächsten Jahren durchaus erreichbar.

Deep Dive: So berechnet Markel den fairen Wert

Das Management von Markel berechnet den inneren Wert in zwei Schritten, ähnlich wie Warren Buffett für seine Berkshire Hathaway. Der erste Weg führt über die operativen Erträge, die das Versicherungsgeschäft und die Tochtergesellschaften erwirtschaften. Davon werden noch Positionen wie die Erträge aus dem Aktienportfolio wie Dividenden oder Verkaufserlöse abgezogen. Der sinnvoll bereinigte operative Gewinn stieg in diesem Jahr um 32,4 % auf 1,944 Mrd. US-Dollar.

13+1 | RisikoReich

Um einen belastbaren Ertragswert zu erhalten, mittelt das Management den operativen Gewinn über 3 Jahre, da es über einen kurzen Zeitraum immer wieder zu Schwankungen und zyklischen Effekten kommen kann, die nicht unbedingt Einfluss auf den langfristigen Wert des Unternehmens haben.Erfreulich ist auch, dass der durchschnittliche normalisierte Betriebsgewinn in den letzten 6 Jahren um 18,3 % p.a. gestiegen ist. Das operative Management arbeitet gut.

Anschließend wird ein Faktor oder ein faires KGV von 12 der Markel-Aktie mit den normalisierten operativen Gewinnen multipliziert. Das ist zwar noch im Rahmen, aber man darf nicht vergessen, dass vom operativen Gewinn noch Steuern (Zinsen werden in Schritt 2 berücksichtigt) abgezogen werden müssen, die den Aktionären nicht zur Verfügung stehen. Die Berechnung ergibt einen Ertragswert von 20,27 Mrd. US-Dollar, was bereits 77 % der Marktkapitalisierung vom 07. Februar entspricht.

In einem zweiten Schritt addiert das Management weitere Vermögenswerte wie das Aktienpaket im Wert von 11,78 Mrd. US-Dollar, Anleihen und Barmittel im Wert von 6,22 Mrd. US-Dollar, die in der Gewinn- und Verlustrechnung nicht richtig sichtbar sind. Dann werden die aktuellen Schulden in Höhe von 4,33 Mrd. US-Dollar und die nicht beherrschenden Anteile abgezogen.

Unser Aktiensegler-Fazit

Alles in allem kommt Markel auf einen inneren Wert von 33,39 Mrd. US-Dollar oder 2610,34 US-Dollar pro Markel-Aktie. Dies würde ein weiteres Potential von 27,6 % des Inneren Wertes bedeuten. Diese Berechnung wurde nun auch für die letzten 5 Jahre veröffentlicht und zeigt, dass der Innere Wert pro Aktie in diesem Zeitraum um 18% p.a. gestiegen ist. Die Annahmen sind insgesamt logisch und vermitteln schon eine gute Vorstellung vom Inneren Wert. Es zeigt auch, dass die aggressiven Aktienrückkäufe des Managements deutlich unter dem inneren Wert erfolgten und Mehrwert für die Aktionäre geschaffen haben.

Markel hat mit der Berechnung unserer Ansicht nach gezeigt, dass sie die richtige Ausrichtung haben und langfristig Wert für Investoren der Markel-Aktie schaffen können. So ein Unternehmen wollen wir gerne begleiten. Derzeit bekommt man auch noch einen Abschlag auf den groben inneren Wert, weshalb wir im Aktienkompass bei unserer Kaufempfehlung bleiben.

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