Fielmann-Aktie in der Analyse: Qualität, Gewinnwachstum und 2,1 % Dividendenrendite!

Die Brille von Fielmann liegt auf einer Mauer im Weinberg.
Foto: Julia Roegner

Im ersten Halbjahr 2025 hat die Fielmann-Gruppe (WKN: 577220) den Konzernumsatz auf 1,22 Mrd. Euro gesteigert – ein Plus von +12,3 % gegenüber dem Vorjahr (1,09 Mrd. Euro). Der Antrieb kam aus zwei Quellen: organisches Wachstum von +4,4 % sowie die Vollkonsolidierung von Shopko Optical in den USA, die +7,9 % beisteuerte. Wir sind aufgrund der marktführenden Position und der laufenden Internationalisierung langfristige Fans der Fielmann-Aktie. Hier kommen die wichtigsten Zahlen und Ereignisse der letzten Monate.

Fielmann-Aktie: Qualität des Ergebnisses nochmal gesteigert

Parallel zum Umsatzplus legte der Absatz zu: rund 4,7 Mio. Brillen (+4,1 %) sowie 69.000 Hörsysteme (+7,8 %) belegen, dass Fielmann in beiden Kerngeschäften – Augenoptik und Hörakustik – mehr Kundinnen und Kunden erreicht. Also: Das Wachstum steht auf einem breiten operativen Fundament.

Noch aussagekräftiger als das Umsatzplus ist der Sprung in der Ertragskraft. Das bereinigte EBITDA – also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, bereinigt um Sondereffekte – stieg auf 290 Mio. Euro (+25,9 %). Das bereinigte EBT (Ergebnis vor Steuern) erhöhte sich sogar um 28,9 % auf 158 Mio. Euro. Entscheidend ist die Marge: Die bereinigte EBITDA-Marge kletterte auf 23,7 % (Vorjahr: 21,1 %). In Europa erreicht Fielmann bereits 24,8 % – damit wird das eigene Zielniveau faktisch erreicht – und in den USA verbesserte sich die Marge von 2,2 % auf 14,9 %. Dahinter stehen drei operative Hebel, die wir auch für die nächsten Quartale sehen: günstigere Abverkaufsstruktur (mehr margenstarke Produkte), höhere Produktivität in den Niederlassungen und konsequente Kostendisziplin.

Damit Du die Begriffe sauber einordnest: EBITDA misst die operative Ertragskraft, bevor Abschreibungen (z. B. auf Ladenausstattung oder IT), Zinsen und Steuern den Gewinn belasten; es ist eine gängige Kenngröße, um die Performance von Unternehmen mit starkem Filial- oder Anlagevermögen zu vergleichen. EBT zeigt die Ertragskraft nach Finanzierungseffekten, aber vor Steuern – hier sieht man, ob ein Unternehmen auch inklusive Zinsaufwand sauber verdient.

USA werden zum zweiten Standbein

Rund 39 % der Erlöse stammen inzwischen außerhalb Deutschlands – ein wichtiger Diversifikationsfaktor. In Spanien legten die Umsätze um 8 % zu, in Polen sogar um 15 %. Italien kehrte wieder auf Wachstumskurs zurück. Damit zeigen gleich mehrere Kernmärkte eine Dynamik über dem Branchenschnitt.

Der US-Markt ist der zweite große Treiber. Mit 156 Mio. US-Dollar Umsatz im Halbjahr ist er bereits der zweitgrößte Markt des Konzerns. Wichtiger als die Größe ist die Profitabilität: Die deutliche Margenverbesserung in den USA belegt, dass die Integration von Shopko Optical nicht nur organisatorisch, sondern auch finanziell auf Kurs liegt.

Warum steigen Umsatz und Marge gleichzeitig?

  • Erstens Produktmix: Fielmann verkauft mehr margenstarke Kategorien (z. B. hochwertige Gläser, Premium-Fassungen, maßgeschneiderte Lösungen), was die Rohertragsmarge stützt.
  • Zweitens Effizienz: Optimierte Prozesse in den Filialen, bessere Terminsteuerung, gezielter Personaleinsatz und standardisierte Abläufe in Werkstätten heben die Stückproduktivität je Mitarbeiter.
  • Drittens Omnichannel: Die Verzahnung von Online und Filiale senkt Reibungsverluste. Kunden finden digital vor, was sie im Geschäft testen und anpassen lassen; das verkürzt Durchlaufzeiten, erhöht die Conversion und reduziert Retouren. Omnichannel heißt: Du kannst online recherchieren, Modelle virtuell anprobieren, einen Termin buchen und bekommst die finalen Messungen, Anpassungen und Services in der Filiale – aus einem Guss.

Cashflow und Bilanz

Starkes Ergebnis ist das eine, starker Cashflow das andere. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag im Halbjahr bei 236 Mio. Euro; die Cash Conversion – vereinfacht das Verhältnis von operativem Cashflow zu EBITDA – betrug 83 %. Das ist für ein Filialgeschäft mit laufenden Investitionen ein sehr solider Wert und zeigt: Das, was in der Gewinn- und Verlustrechnung steht, kommt zu einem großen Teil auch als Liquidität an.

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Fielmann investierte 37 Mio. Euro in den Ausbau des Geschäfts (Läden, IT, Plattform), ohne die Bilanz zu überdehnen. Das Verhältnis Nettoschulden zu EBITDA sank auf 1,1 (Vorjahr: 1,7). Das heißt: deutliche Entschuldung, mehr finanzielle Flexibilität und Spielraum für Dividenden wie auch selektive Akquisitionen. Ergänzend hat Fielmann im Mai 2025 eine Schuldscheinemission über 275 Mio. Euro platziert – mehrfach überzeichnet. Das senkt die durchschnittlichen Finanzierungskosten, streckt Laufzeiten und dokumentiert hohes Vertrauen des Kapitalmarkts.

Zur Begrifflichkeit: Cash Conversion ist ein Gradmesser dafür, wie effizient ein Unternehmen Gewinne in Bargeld verwandelt. Werte oberhalb von 70 bis 80 % gelten in margenstarken, lagerintensiven Geschäftsmodellen als sehr gut. Nettoschulden/EBITDA wiederum zeigt, wie schnell ein Unternehmen – rein rechnerisch – seine Schulden aus dem laufenden Ergebnis bedienen könnte. Ein Wert um 1,0 ist komfortabel.

Fielmann-Aktie: Der Blick nach vorn

Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand nahezu 2,5 Mrd. Euro Umsatz, rund 9,5 Mio. verkaufte Brillen und ein bereinigtes EBITDA um ca. 580 Mio. Euro an, entsprechend einer Marge um 24 %. Angesichts des Halbjahresverlaufs halten wir diese Spanne für gut unterfüttert. Entscheidende operative Stellhebel sind die saisonale Nachfrage, weitere Effizienzgewinne in den USA, stabiler Produktmix und ein weiterhin diszipliniertes Kostenmanagement.

Das Leitbild des Unternehmens lautet, weltweit integrierte Versorgung rund um gutes Sehen und Hören anzubieten – mit Omnichannel als Plattform, Hörakustik als Wachstumstreiber und Tele-Services als Brücke zwischen digitaler Vorprüfung und stationärer Leistung. Bis 2030 sollen rund 4 Mrd. Euro Umsatz erzielt werden, die bereinigte EBITDA-Marge auf 25 % steigen und die Kundenzufriedenheit bei rund 90 % bleiben.

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Der Beitrag der Wachstumssäulen ist klar umrissen: Das Kerngeschäft Europa soll ein wesentliches Drittel des zusätzlichen Umsatzes bringen, das US-Geschäft auf rund 1 Mrd. US-Dollar wachsen, die Hörakustik sich mehr als verdoppeln, und medizinische Dienstleistungen (z. B. teleophthalmologische Angebote) sich mehr als verdreifachen. Das ist ambitioniert, aber nachvollziehbar.

Warum wir die Fielmann-Aktie als Qualitätswert sehen

Die größte Chance bleibt das duale Wachstum aus Europa und den USA. Europa liefert verlässliche Margen und Cashflows, die USA eröffnen Skaleneffekte in einem fragmentierten Markt. Die Hörakustik adressiert einen demografischen Rückenwind und ist margenträchtig. Der Omnichannel-Ansatz stärkt die Kundenbindung: Online-Anbahnung, virtuelle Anprobe, Termin in der Filiale, exakte Messung, individuelle Anpassung – diese Kette senkt Reibung und erhöht den Wert des Warenkorbs. Dazu kommt die Preismacht eines starken Marken- und Servicemodells, ablesbar an Bruttomargen nahe 80 %.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Bilanzqualität. Eine Netto-Verschuldung um 1,1x EBITDA, hohe Cash Conversion, maßvolle Capex und breiter Kapitalmarktzugang (Schuldschein) geben Flexibilität – für Filialmodernisierung, Systemrollouts, Integration der USA und selektive Zukäufe. Genau diese Kombination – margenstarke Basis, wachsende internationale Skalierung, finanzielle Disziplin – macht Fielmann aus unserer Sicht zu einem langfristigen Core-Investment im europäischen Konsum-/Healthcare-Bereich.

Unser Fazit

Fielmann zeigt in seinen Zahlen eine seltene Kombination aus stabilem Wachstum, hohen Margen und klarer strategischer Perspektive. Das Umsatzplus, die robuste Bruttomarge von knapp 80 % und die deutliche Verbesserung beim EBITDA belegen: Das Geschäftsmodell funktioniert – und das auch in schwierigen Zeiten.

Während andere Einzelhändler mit schwacher Nachfrage kämpfen, baut Fielmann sein internationales Geschäft aus, steigert die Produktivität und erhöht die Profitabilität. Mit der „Vision 2035“ hat das Management zudem einen glaubwürdigen Plan vorgelegt, der Wachstum über Europa hinaus sichert.

Genau deshalb halten wir an unserer Empfehlung fest: Fielmann ist kein kurzfristiger Zock, sondern ein langfristiger Qualitätswert – mit soliden Dividenden, starker Marktstellung und klarem Kurs Richtung globale Expansion.

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