Micron-Aktie: Warum ich jetzt beim KI-Speicher-Champion zugreife

Eine Person mit hellblauen Handschuhen hält einen LPKF-Vitrion-Glaswafer
Foto: LPKF Laser & Electronics AG

Du hast es sicher schon bemerkt: Speicherchips sind längst nicht mehr nur ein Randthema für Tech-Nerds. Ohne sie läuft nichts – weder im Smartphone noch im Rechenzentrum. Besonders spannend wird es, wenn wir uns die Rolle von Micron Technology (WKN: 869020) anschauen. Das Unternehmen liefert die Hochleistungs-Speicherlösungen, die für Künstliche Intelligenz unverzichtbar sind.

Doch während alle über NVIDIA (WKN: 918422) sprechen, fliegt Micron oft unter dem Radar. Dabei zeigen die jüngsten Quartalszahlen, dass Micron seine Stärken genau dort ausspielt, wo die Nachfrage explodiert: im Datacenter-Segment und bei High Bandwidth Memory (HBM). Gleichzeitig kämpft der Konzern mit Herausforderungen wie der Abhängigkeit von Hyperscalern, geopolitischen Risiken und dem harten Wettbewerb in NAND. Das macht die Aktie besonders spannend – aber eben auch anfällig.

Ich habe mir Micron Technology vor meinem jüngsten Nachkauf sehr genau angesehen, weil der Kurs seit Ende August 2025 kräftig zugelegt hat. Gleichzeitig gab es nach den Quartalszahlen einen kurzen Rücksetzer, der viele verunsichert hat. Genau hier beginnt für mich die spannende Frage: Handelt es sich um ein Strohfeuer – oder um den Auftakt eines strukturellen Booms, den wir als Privatanleger klug begleiten können?

Wo Micron heute steht

Micron hat im vierten Quartal 2025 einen Umsatz von rund 11,32 Mrd. US-Dollar gemeldet. Das ist ein Plus von etwa 22 % gegenüber dem Vorquartal und rund 46 % im Jahresvergleich. Die Bruttomarge stieg auf 45 %, das operative Ergebnis lag nahe 4 Mrd. Dollar. Besonders hervorzuheben ist das DRAM-Geschäft mit rund 9 Mrd. Dollar Umsatz, während NAND leicht zurückging. Die Richtung ist klar: Micron verdient sein Geld in erster Linie mit Arbeitsspeicher (DRAM), nicht mit Flash-Speicher (NAND).

Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 rechnet das Management mit 12,20 bis 12,80 Mrd. Dollar Umsatz, was ungefähr 10 % sequenzielles Wachstum impliziert. Noch wichtiger als der Topline-Anstieg: Die Bruttomarge soll auf über 50 % klettern. Das ist in der Speicherindustrie ein starkes Signal, denn es spiegelt nicht nur die Preislage, sondern auch den Produktmix und die Kostendegression wider.

Warum „Cloud Memory“ der neue Anker ist – und was dahinter steckt

Das Cloud-Segment ist der Wachstumstreiber. Die Umsätze schnellten hier zuletzt auf rund 4,54 Mrd. Dollar. Entscheidend ist aber nicht nur das Volumen, sondern die Profitabilität: Die operative Marge im Cloud-Bereich lag bei etwa 48 %. Der Grund: Rechenzentren rüsten für KI-Anwendungen massiv auf – und dafür braucht es Speicherprodukte, die Bandbreite, Kapazität und Effizienz deutlich über bisherige Standards heben.

An dieser Stelle musst du drei Begriffe kennen. DRAM (Dynamic Random Access Memory) ist der flüchtige Arbeitsspeicher, der Daten extrem schnell bereitstellt, solange Strom anliegt. NAND ist Flash-Speicher, der Daten dauerhaft speichert, aber langsamer ist und primär für SSDs (Solid State Drives) genutzt wird. Das Herz der aktuellen KI-Welle ist jedoch HBM – High Bandwidth Memory. Dabei werden mehrere Speicherchips vertikal übereinandergestapelt und über TSV (Through-Silicon Vias, winzige Kontakte im Silizium) verbunden. Das verkürzt Wege, erhöht die Bandbreite drastisch und senkt den Energieverbrauch je transportiertem Datenbit.

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HBM als Spielfeld mit eigenen Regeln

Micron hat die Bedeutung von HBM in seiner Aufstellung verankert. HBM3E liefert pro Stack Bandbreiten, die klassische DDR5-Module um ein Vielfaches übertreffen. In den Zahlen zeigt sich das bereits: Der HBM-Anteil am Quartalsumsatz lag zuletzt bei rund 2 Mrd. Dollar. Wichtiger als die Momentaufnahme ist aber das Geschäftsmodell: Anders als bei Standard-DRAM wird HBM mit längeren Vorlaufzeiten, fest vereinbarten Volumina und früh fixierten Preisen verkauft. Das stabilisiert die Rendite über den gesamten Zyklus.

In der letzten Analystenkonferenz hat Chief Business Officer Sumit Sadana den kommenden Schritt skizziert: HBM4. Hier spricht Micron von Produkten mit mehr als 11 Gbit/s und rund 2,80 TB/s Bandbreite pro Stack – also oberhalb dessen, was die ursprünglichen Industriestandards bislang vorsahen. Entscheidend ist auch die Ausgangslage: Im Unterschied zum Start von HBM3E verfügt Micron dieses Mal über gewachsene Kapazitäten, gute Renditen und hohe Qualitätsniveaus. Das Management erwartet, die HBM-Lieferungen für das Kalenderjahr 2026 vollständig abzusetzen.

Klare Kundenlogik statt Technik-Silos

Seit dem vierten Quartal 2025 stellt Micron entlang der Endmärkte um: Cloud Memory, Core Data, Mobile & Client sowie Automotive & Embedded. Damit wird sichtbar, wo die Musik spielt und wo Investitionen Priorität haben. Core Data blieb zuletzt verhalten, Mobile & Client zog an, Automotive & Embedded legte deutlich zu und verbesserte die Marge auf rund 20 %. Der gemeinsame Nenner ist klar: Überall, wo KI-Funktionen einziehen, steigt der Speicherbedarf – und zwar nicht nur in der Bandbreite, sondern auch in der Energieeffizienz.

Auffällig ist die Rolle von Legacy-Produkten: DDR4 ist nur noch ein kleiner, einstelliger Prozentsatz des Geschäfts. Aufgrund akuter Engpässe hat Micron einzelne Abkündigungen (EOL) verlängert – mit spürbar besseren Margen. Das zeigt, wie angespannt das Angebot ist und wie fein Micron sein Produktportfolio steuert, um Marge und Kundenbindung zu optimieren.

Viel Geld, aber dort, wo es Hebel schafft

CFO Mark Murphy hat im Call klargemacht, wohin die Mittel fließen: Der größte Teil der Investitionen betrifft DRAM, also Bau und Equipment. Netto sollen die Investitionen von rund 13 Mrd. Dollar auf etwa 18 Mrd. Dollar im Geschäftsjahr 2025 steigen und sich im Geschäftsjahr 2026 in der Größenordnung von 18 Mrd. Dollar bewegen. Parallel treibt Micron die 1-Gamma-Technologie voran – das ist die nächste Prozessgeneration im DRAM, die mehr Bits pro Wafer und bessere Effizienz ermöglicht.

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Technologieknoten wie 1-Beta und 1-Gamma sind nicht nur Etiketten: Sie definieren, wie klein Strukturen gefertigt werden können und wie viel nutzbare Speicherkapazität pro Chip entsteht. Je kleiner die Strukturen, desto mehr Kapazität passt auf denselben Siliziumbereich – und desto niedriger werden die Kosten je Bit. Genau diese Lernkurve adressiert Micron: Für das laufende Jahr peilt der Vorstand im DRAM-Front-End (ohne HBM) eine Kostenreduktion im hohen einstelligen Prozentbereich an, inklusive HBM im niedrigen einstelligen Bereich; im NAND werden Reduktionen im niedrigen bis mittleren Zehnerbereich genannt.

Warum die Qualität der Erträge steigt

Auf der Ergebnisebene ist die Botschaft eindeutig: Micron hat die Bruttomarge deutlich nach oben gefahren und erwartet eine weitere Steigerung im laufenden Jahr. Das ist aus meiner Sicht die Folge aus knapper DRAM-Lage, wachsendem HBM-Anteil, besserem Datenzentrumsmix und fallenden Stückkosten auf neuen Knoten. Zusätzlich dreht die Zinslinie ins Plus: Man rechnet nun mit Nettozins-Einkünften, weil Cash-Bestände höher sind, Schulden reduziert wurden und mehr Zinsen kapitalisiert werden.

Free Cashflow – also operativer Cashflow minus Investitionen – bleibt in dieser Phase eine bewegliche Größe, weil Micron bewusst hoch investiert. Das ist in kapitalintensiven Branchen normal. Entscheidend ist, dass die Investitionen in Kapazitäten fließen, die absehbar Nachfrage bedienen und die Kostenkurve drücken. In den vergangenen zwei Jahren fuhr Micron bereits auf der Free-Cashflow-Achterbahn: vom Tief im Jahr 2023 zurück in den positiven Bereich 2025. Genauso sieht Zyklik aus, wenn ein struktureller Treiber wie KI einsetzt.

Mein Fazit

Micron liefert den richtigen Mix aus Innovation, Kostenkontrolle und Fokus auf margenstarke Segmente. Für mich zählt jetzt, ob die Knappheit im DRAM-Markt anhält, HBM4 wie angekündigt zündet und der Datacenter-Mix weiter wächst. Ich behalte primär die Bruttomarge, den Produktmix und die Aussagen zu langfristigen Kundenverträgen im Blick.

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Henning Lindhoff besitzt Aktien von Micron Technology. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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