Was ich von meiner ersten Ver-10-facher-Aktie gelernt habe und nun besser mache

Lieber Aktiensegler,

eine der ersten Aktien, die sich in meinem Depot verzehnfacht hat, war die von Mercadolibre (WKN: A0MYNP). Ein starkes Unternehmen, dessen Aktie seit einiger Zeit in einer Range bis 2.500 Euro feststeckt. Aber da ich früh gekauft habe, erreiche ich stets in der Spitze um 2.500 Euro diesen Meilenstein.

Mercadolibre mag nicht die einzige Aktie sein, auf die das zutrifft. Denn auch Axon Enterprise hat sich verzehnfacht. Ja, seit meiner ersten Investition sogar ver-20-facht. Aber der lateinamerikanische E-Commerce- und Payment-Konzern bleibt hinsichtlich der möglichen Learnings für mich ein Quäntchen interessanter.

Denn Mercadolibre zeigt uns, dass Verzehnfacher-Aktien manchmal sehr einfach zu finden sind.

Verzehnfacher-Aktie Mercadolibre: Ein bekanntes Playbook

Im Endeffekt folgt Mercadolibre nämlich einem Skript, das wir in ähnlicher Weise schon einmal gelesen haben. Der lateinamerikanische E-Commerce-Akteur hat sich im Onlinehandel doch sehr Amazon zum Vorbild genommen. Ob es um die Qualität mit einer guten Logistik oder eine vollständige Kundenzentrierung geht. Auch die Bereitschaft, die Profitabilität für den langfristigen Erfolg zu opfern, erkenne ich in der Vergangenheit.

Wir können daher sagen: Mercadolibre nimmt einfach den Ansatz von Amazon und kopiert ihn in Lateinamerika. Daneben hat der Tech-Konzern den Vorteil, dass man die örtlichen Wünsche und Bedürfnisse richtig einschätzen kann. Aber es fühlt sich ein wenig so an, als hätten wir die entscheidenden Nuancen so bereits gesehen. Und exakt das ist die wichtige Erkenntnis: Megatrends wie der E-Commerce können (!) sich in anderen Regionen anders oder erst später entwickeln. Hier bleiben die Chancen dann zu einem späteren Zeitpunkt auch groß. Wichtig ist einfach, dass sich der Markt und das Unternehmen so entwickelt wie beim „Vorbild“.

Natürlich wiederholt sich die Geschichte einer Verzehnfacher-Aktie nicht eins zu eins. Bei Amazon waren es beispielsweise Cloud-Anwendungen, die letztlich profitables Wachstum brachten. Bei Mercadolibre sind es eher Zahlungsdienstleistungen, die den Markt und das Ökosystem in Lateinamerika ergänzen. Aber die Kundenzentrierung und die Entwicklung von Megatrends sind das, was ich hier als Parallelen ausmache. Für uns Investoren bedeutet das, dass wir das Rad bei der Identifikation von Verzehnfacher-Aktien nicht neu erfinden müssen.

Ein wichtiges Learning

Auch wenn ich das Playbook damals erkannt habe, machte ich einen Fehler. Bei Mercadolibre habe ich zu Anfang nämlich lediglich drei Aktien für einen mittleren bis leicht höheren dreistelligen Eurobetrag gekauft. Natürlich werden aus 500 Euro 5.000 Euro, wenn die These aufgeht. Oder aus 750 Euro 7.500 Euro, wenn sich die Aktie wirklich verzehnfacht. Aber wir sehen, dass die ursprüngliche Investition absolut entscheidend ist.

Denn wenn wir zu Beginn mit einem größeren Einsatz solche Chancen ergreifen, wächst unser Vermögen überproportional. 1.200 Euro würden 12.000 Euro. Und aus 2.000 Euro 20.000 Euro. Mir hat meine erste Verzehnfacher-Aktie daher gezeigt, wie wichtig es ist, dass ich in gute Chancen ausreichend investiert bin.

Schließlich sollen gerade solche seltenen Chancen einen signifikanten Einfluss auf unser Vermögen haben. Denn Aktien, die sich verzehnfachen, sind zu guter Letzt auch eines: Unterm Strich doch eher selten in den meisten Depots.

Auf deine Verzehnfacher-Aktien und das Ergreifen von Chancen,

Vincent Uhr
Chefredakteur Aktienwelt360