Aktienanalyse und Prognose zur Markel-Aktie: So hoch ist der Innere Wert!

Die Markel-Aktie (WKN: 885036) ist das „Mini-Berkshire Hathaway” in unserem Portfolio. Das Unternehmen bietet ein ähnliches Setup wie die Holding von Warren Buffett, verfügt über den typischen Versicherungs-Turbo und kann noch dynamischer agieren sowie Schwachstellen schneller ausmerzen.

Die Markel Group hat ihre Finanzberichterstattung für das dritte Quartal 2025 vorgelegt. Der Fokus liegt dabei klar auf langfristiger Wertschöpfung. Die wichtigste strukturelle Veränderung ist die Einführung von vier neuen Berichtssegmenten, die die Transparenz der Tochterunternehmen erhöhen sollen. Die neuen Segmente (Industrial, Financial und Consumer and Other) ersetzen die früheren Ventures.

So läuft es bei der Markel-Aktie operativ

Das Kerngeschäft bleibt der Bereich Versicherungen. Hier wurden Schwachstellen angegangen und unrentable Geschäftsbereiche, wie die Versicherung zum Schutz von geistigem Eigentum, eingestellt. Dadurch verbesserte sich die Combined Ratio von 97 % im Vorjahr auf 93 %, während das Underwriting-Geschäft (Übernahme und Bepreisung von Risiken) parallel dazu stieg. Das Bruttoprämienvolumen ist um 11 % auf 2,72 Bio. US-Dollar gestiegen.

Dies ist von großer Bedeutung, da die wachsenden Prämien bzw. Versicherungsbeiträge auch für den Kauf von Aktien oder anderen Unternehmen genutzt werden können, bis ein Schadensfall eintritt. Da diese Versicherungen in der Regel aber Gewinne abwerfen, ist es eine Finanzierung von Investments mit negativen Zinsen. Das kann langfristig zu einem Turbo führen. Durch diese operativen Verbesserungen im Versicherungsgeschäft stieg der operative Gewinn der Versicherungen um 55 % auf 428,5 Mio. US-Dollar.

Und abseits vom Versicherungsgeschäft?

Das Industrial Segment ist das größte der neuen Segmente und ein stabiler Umsatzträger mit einem Umsatzwachstum von 5,2 %. Es steht für knapp 44 % der Umsätze und hat den Umsatz im letzten Quartal etwas beschleunigt, denn in den letzten neun Monaten lag das Umsatzplus nur bei 4 %. Auch das organische Wachstum ist von 2 % auf 4 % gestiegen.

Die Leistung dieses Segments, in dem Unternehmen tätig sind, die unter anderem Fertigbetonteile, Autotransportausrüstung, Lebensmittelverarbeitungsausrüstung, Bodenbeläge für Trockenfracht-Anhänger und Bagger anbieten, ist ein wichtiger Indikator für Markels Fähigkeit, auch außerhalb der Finanzdienstleistungen stabile Cashflows zu generieren.

Das organische Umsatzwachstum ist in erster Linie auf die gestiegene Nachfrage nach Dienstleistungen in den Märkten für Windenergie, Baumaterialien und Bauprodukte zurückzuführen. Diese positive Entwicklung wurde jedoch durch die gesunkene Nachfrage nach Transportprodukten teilweise ausgeglichen. Der operative Gewinn ist in diesem Segment im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9 % gesunken. Dies ist auf die Auswirkungen höherer Material- und Arbeitskosten in bestimmten Geschäftsbereichen zurückzuführen.

Mit über 16 % verzeichnete das Financial Segment, das wichtige Tochterunternehmen wie State National und Nephila umfasst, das stärkste Wachstum der operativen Einnahmen. Dies unterstreicht die erfolgreiche Diversifizierung und Etablierung margenstarker, serviceorientierter Unternehmen.

Auch das Segment Consumer and Other konnte seinen Umsatz um 10 % steigern und steuert knapp 7 % zum operativen Umsatz bei. Der operative Gewinn hat die Verlustzone verlassen und liegt bei 17,4 Mio. US-Dollar. Das organische Umsatzwachstum ist vor allem auf das im Vergleich zu 2024 höhere Verkaufsvolumen von Zierpflanzen im Jahr 2025 zurückzuführen. Der Anstieg des bereinigten Betriebsergebnisses resultiert aus dem Beitrag der im September 2024 erworbenen 68-prozentigen Beteiligung an Educational Partners International (EPI). EPI ist ein Unternehmen, das internationale Lehrer für Stellen an Schulen in den USA vermittelt. Ein weiterer Faktor ist das zuvor erwähnte höhere Verkaufsvolumen von Zierpflanzen.

Markel-Aktie: Gewinne und Aktienrückkäufe

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich das Kerngeschäft erfreulich entwickelt hat. So ist die wichtige Kennziffer „Bereinigter Betriebsgewinn” (Adjusted Operating Income), der die Volatilität des Investmentportfolios ausklammert, um 24 % auf 621 Mio. US-Dollar gestiegen. Im bisherigen Jahresverlauf lag das Plus bei 7 %. Dies ist ein wichtiges Signal für eine nachhaltig gesunde Entwicklung des Kerngeschäfts und eine Stärkung der Ertragskraft.

Dazu kauft das Unternehmen regelmäßig Aktien unter dem fairen Wert zurück, was die Wertschöpfung für die Aktionäre langfristig noch einmal verstärkt. So hat die Markel Group bis zum Stichtag 30. September 2025 Markel-Aktien im Wert von 344 Mio. US-Dollar zurückgekauft. Aufgrund des Kursanstiegs von 28 % in den letzten 12 Monaten hat man das Tempo etwas gedrosselt und im letzten Quartal nur noch für knapp 70 Mio. US-Dollar zurückgekauft.

Die Neuausrichtung der Berichterstattung und die klaren operativen Verbesserungen im Versicherungsgeschäft deuten darauf hin, dass die Markel Group ihre langfristige Strategie erfolgreich umsetzt. Die Fokussierung auf den bereinigten Betriebsgewinn, die Verbesserung der Underwriting-Profitabilität und die erfolgreiche Integration der diversifizierten Tochterfirmen sind entscheidende Aspekte für eine prosperierende Zukunft. Die fortlaufenden Aktienrückkäufe unterstreichen das Vertrauen des Managements in die interne Wertschöpfung des Unternehmens und sind ein wichtiges Element der langfristigen Kapitalmanagementstrategie.

Unser Ausblick für die Markel-Aktie

Markel ist ein Unternehmen, das langfristig profitabel wachsen kann. Der faire Wert von Markel – laut Berechnungen des Managements und eigenen, unabhängigen Berechnungen – liegt bei rund  2.600 US-Dollar, wovon der aktuelle Kurs der Markel-Aktie mit 1.970 US-Dollar noch ein ganzes Stück entfernt ist und somit ein gutes Potenzial bietet.