Trotz Buffett-Abschied: Ist die Berkshire Hathaway-Aktie jetzt ein Kauf?

Warren Buffett auf der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway
Foto: Peter Roegner

Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) ist wohl der günstigste US-ETF, den du kaufen kannst. Auch die Anreizstruktur des Managements rund um den scheidenden Warren Buffett ist auf Erfolg ausgerichtet, sodass das Team alles dafür tut, um für die Aktionäre mittel- bis langfristig einen Mehrwert zu erzielen. Den größten Beitrag zum langfristigen Erfolg liefern die hundertprozentigen Tochtergesellschaften, deren Nettogewinn um 12,3 % auf knapp 12,1 Mrd. US-Dollar gestiegen ist.

Berkshire Hathaway: Das Kerngeschäft sind Versicherungen

Im Versicherungsgeschäft gab es einen ordentlichen Gewinnsprung von 750 Mio. US-Dollar auf 2,37 Mrd. US-Dollar nach Steuern. Den guten Beitrag dazu leistete Geico. Grund hierfür ist eine niedrigere Schadenshäufigkeit und Schadenshöhe im Vergleich zur Prämieneinnahme. Geico konnte die Prämiensätze anpassen und gleichzeitig das Schadensmanagement optimieren, was zu einer deutlichen Verbesserung der Schaden-Kosten-Quote führte. Auch die Rückversicherungen von Berkshire Hathaway liefen gut: Die Berkshire Hathaway Reinsurance Group konnte die Verlustzone verlassen, da die Schätzungen für alte, noch offene Schäden nach unten korrigiert werden konnten.

Weniger dynamisch lief es bei der Berkshire Hathaway Primary Group (Primärversicherung): Der Gewinn sank von 145 Mio. US-Dollar auf 106 Mio. US-Dollar. Während die meisten Geschäftsfelder wie Haftpflicht-, Arbeiterunfall- und Immobilienversicherungen weiterhin profitabel waren, ist der leichte Rückgang auf höhere Schadensbelastungen in einigen Nischenversicherungen zurückzuführen. Dennoch trägt das Segment weiterhin positiv zum Gesamtunderwriting-Ergebnis bei.

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Die Kapitalerträge der Versicherungen, die zum größten Teil in kurzlaufende Staatsanleihen angelegt sind, sind ebenfalls vom Zinsrückgang betroffen, weshalb der Gewinn von 3,66 Mrd. US-Dollar auf 3,18 Mrd. US-Dollar sank.

Und weiter?

Die Güterbahn BNSF konnte den Gewinn um 4,8 % auf 1,45 Mrd. US-Dollar steigern, da sie höhere Preise für ihre Dienstleistungen durchsetzen konnte und weitere Effizienzsteigerungen erzielte. Auch die Unternehmen aus den Bereichen Fertigung, Dienstleistungen und Handel konnten insgesamt ein solides Wachstum verzeichnen und den Gewinn um 8,2 % auf 3,6 Mrd. US-Dollar steigern.

Natürlich gibt es im breiten Portfolio von Berkshire Hathaway nicht nur Unternehmen, die glänzen können: Weniger gut lief es bei Berkshire Hathaway Energy (BHE) mit einem Gewinnrückgang von 8,6 % auf 1,489 Mrd. US-Dollar. Grund dafür waren die niedrigeren Ergebnisse der US-Versorgungsunternehmen und der Erdgas-Pipelines.

Der größte Burggraben von Berkshire Hathaway

Dennoch bleibt Berkshire Hathaway mit einem gesamten Barmittel und US-Schatzwechsel von circa 354 Mrd. US-Dollar eine uneinnehmbare Festung. Wie Warren Buffett schon sagte: „Cash ist eine wichtige Reserve, um zu investieren, wenn andere verkaufen müssen.” Aktuell sieht das Management jedoch keine Schnäppchen.

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In den letzten Monaten hat man lediglich eine größere Übernahme mit OxyChem für 10 Mrd. US-Dollar (3 % des Cash-Berges) getätigt. Damit erwirbt Berkshire Hathaway ein hochwertiges Chemieunternehmen und sorgt durch den möglichen Schuldenabbau dafür, dass es der Beteiligung an Occidental Petroleum langfristig besser geht. Das ist ein Deal nach Warren Buffetts Geschmack.

Unser Fazit zur Berkshire-Aktie

Das dritte Quartal 2025 war operativ ein Erfolg, insbesondere dank der außergewöhnlich starken Performance im Underwriting der Versicherungssparte. Trotz des Rückgangs der Kapitalerträge – die hohen Zinsniveaus des Vorjahres waren nur schwer zu übertreffen – lieferten die meisten anderen Segmente, einschließlich der Fertigungssparte und der Eisenbahn BNSF, stabile oder wachsende Ergebnisse. Mit 354 Mrd. US-Dollar ist der Cashbestand gigantisch groß, dennoch bleibt Warren Buffett bei Aktienrückkäufen zurückhaltend. Wir sehen die Bewertung der Berkshire-Hathaway-Aktie als fair an und wollen das Unternehmen langfristig begleiten.

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