Alphabet oder Amazon? Nur diese Aktie ist 2026 die bessere Investition!

Alphabet oder Amazon? Stellen wir uns zwei Konzerne auf der Bühne des Tech-Theaters vor, die als Hauptdarsteller auftreten: Der eine, Alphabet (WKN: A14Y6F), hat eine Suchmaschine im Zentrum seines Unternehmens und hat zuletzt versucht, künstliche Intelligenz nicht nur zu verstehen, sondern zur Unternehmensgrundlage zu machen. 

Der andere, Amazon (WKN: 906866), hat den halben Einzelhandel und ein komplettes Cloud-Imperium in der Tasche und liefert Pakete fast so zuverlässig wie Quartalszahlen. Es ist ein Schachspiel zwischen Werbeplattform, Cloud-Infrastruktur und Logistik – mit reichlich KI-Zugzwang. Doch wer wird gewinnen? Dazu zunächst eine Einordnung des Geschäfts.

Alphabet und Amazon im Kurzprofil

Alphabet ist und bleibt in erster Linie ein Advertising- und Plattformgeschäft: Google Search, YouTube und das Play-Ökosystem generieren den Großteil der Umsätze, während Google Cloud zunehmend als zweiter Wachstumstreiber fungiert.

Im Jahr 2025 wuchs Alphabet deutlich, angetrieben von Suchanzeigen, YouTube-Werbung und einem zweistelligen Cloud-Wachstum von fast 34 % im dritten Quartal 2025. Der Umsatz legte auf Konzernebene währungsbereinigt hingegen nur um 16 % zu. Herausragend fiel auch das operative Ergebnis aus, das 32 % höher lag, obwohl massiv in eigene KI-Modelle und Hardware investiert wurde, um die Position in der KI-Infrastruktur und in multimodalen Anwendungen zu stärken. Dies war nicht erfolglos, denn zuletzt zeigte sich, dass Alphabet mit Gemini den führenden KI-Chatbot besitzt.

Amazon vereint dagegen ein E-Commerce-Kerngeschäft mit einem hochprofitablen Cloud-Backend (AWS) sowie einem schnell wachsenden Werbegeschäft und diversen Abonnements. Die Umsätze blieben 2025 robust und erhöhten sich im dritten Quartal 2025 um 13 % – getragen von anhaltender Nachfrage in Nordamerika und Cloud-Services. AWS ist der eigentliche Hebel für Margen und Kursfantasie, besonders wenn Amazon KI-Funktionen in Cloud-Services skaliert. Logistik, das Prime-Ökosystem und Werbeeinnahmen machen das Geschäftsmodell zudem resistent gegen Schwankungen im reinen Online-Retail. Beim operativen Ergebnis gab es im dritten Quartal hingegen eine Stagnation aufgrund von Sonderbelastungen. Rechnet man diese heraus, wäre auch hier ein leicht besserer Anstieg wie beim Umsatz herausgekommen.

Wachstumspotenzial und Performance-Wettlauf bis 2026

Meiner Meinung nach punktet Alphabet aber mit überdurchschnittlichem Upside bei der KI-Monetarisierung: Bessere Suchrelevanz, YouTube-Werbeformate und Cloud-KI-Services könnten die Margen und den Umsatz pro Nutzer leicht erhöhen.

Amazon hat hingegen das praktisch unmittelbarere Hebelpotenzial in AWS, vor allem, wenn AWS-KI-Produkte (z. B. Inf2/KI-Instanzen) eine starke Akzeptanz im Enterprise-Bereich erfahren. Hinzu kommt die Erholung im E-Commerce. Die jüngsten Quartalszahlen zeigen dabei, dass Alphabet mit einem leicht stärkeren prozentualen Umsatzwachstum und Amazon mit einem höheren absoluten Umsatz und einer breiteren Diversifikation unterwegs ist. Doch bis 2026 könnte sich das Verhältnis zugunsten von Alphabet weiter ausbauen.

Die Analysten prognostizieren für Alphabet für das Jahr 2026 einen Umsatzanstieg von etwas über 14 %, wobei sie für die dann kommenden Jahre eine leichte Abschwächung erwarten. Bei Amazon liegt dieses Wachstum rund zwei Prozentpunkte niedriger.

Welche Aktie könnte 2026 die bessere Investition sein?

Alphabet könnte damit bis Ende 2026 die attraktivere Investition sein. Das gilt natürlich nur, wenn die KI-Monetarisierung zügig skaliert und die Cloud-Investitionen rasch in höhere Margen übersetzt werden. Dieses Szenario könnte dann überproportionale Kursgewinne liefern.

Amazon ist aber keinesfalls schlecht, bleibt der stabilere und diversifiziertere Kandidat mit leicht schwächerem prozentualen Wachstum. Dafür steht er aber für konstantere Cashflows und einem AWS-Risiko-Renditeprofil, das bei fortgesetztem KI-Adoptionspfad ebenfalls stark performen kann.

Ein Blick auf die Bewertung zeigt außerdem, dass Alphabet mit einem erwarteten KGV von 28,7 derzeit immer noch günstiger ist als der Rivale Amazon mit 29,2. Warren Buffett, der übrigens deutlich günstiger bei Alphabet eingestiegen ist, könnte damit wieder einmal richtig gelegen haben. Viel dürften sich die beiden Aktien aber nicht nehmen.